Almanach 2011 - D bis F: Der Doppel-Knipser

Verkehrte Welt: Torschütze Wesley versucht sich als Fotograf und lichtet Marko Arnautovic ab.
Profis
Dienstag, 20.12.2011 / 13:19 Uhr

Sie kommen bei Wind und Wetter, gehen durch Dick und Dünn und unterstützen das Team mit Zuspruch, Gesängen, Choreografien und vielen weiteren Aktionen: die Anhänger des SV Werder. Deshalb ist es in Bremen einmal im Jahr Brauch ...

Zwölf Monate sind wie im Flug vergangen. Höhen und Tiefen, Jubel und Enttäuschung, Abschiede und Rückkehrer. 2011 - ein Jahr mit schönen Momenten, aber auch mit schweren Zeiten, zwischen Abstiegsangst und Herbstmeisterfantasien. Nicht leicht, dabei den Überblick zu behalten. Deswegen bietet WERDER.DE zum Jahresende einmal mehr den grün-weißen Almanach an. Werder 2011 von A bis Z, zum Erinnern und Schmunzeln. Heute: Teil 2 - D bis F:

 

D - Dankeschön, das

Sie kommen bei Wind und Wetter, gehen durch Dick und Dünn und unterstützen das Team mit Zuspruch, Gesängen, Choreografien und vielen weiteren Aktionen: die Anhänger des SV Werder. Deshalb ist es in Bremen einmal im Jahr Brauch, "Dankeschön" zu sagen. Beim "Tag der Fans" haben alle, für die "Lebenslang Grün-Weiß" nicht ein Song wie jeder andere ist, Gelegenheit, ihren Idolen ganz nah zu sein, sie beim Showtraining zu bestaunen und Autogramme aus erster Hand zu bekommen.

2011 kehrte das Event nach den abgeschlossenen Umbauarbeiten erstmals ins Weser-Stadion zurück. "Der Tag der Fans ist wieder dort, wo er hingehört", sagte Vereins-Präsident Klaus-Dieter Fischer zur Rückkehr an die Heimstätte des SV Werder Bremen. In den beiden Jahren zuvor war die Bürgerweide Anlaufpunkt für die Grün-Weißen gewesen. 20.000 Besucher machten sich dieses Mal gutgelaunt auf den Weg und ließen es sich trotz Nieselregens und kühler Temperaturen nicht nehmen, die zahlreichen Mitmach-Aktionen auszuprobieren. Hol'ab-Kistenschießen, Schuss-Tempomat, Flug-Kopfball-Torwand-Tool: Große und kleine Fans hatten jede Menge Gelegenheit, fußballerisch auf sich aufmerksam zu machen. Dazu stellten sich Klaus Allofs, Klaus Filbry und Klaus-Dieter Fischer den Fragen der Fans rund um den Sport und die Neuerungen für die Besucher des Weser-Stadions.

Die absoluten Highlights waren aber wie in jedem die Autogrammstunde der Profis und das Showtraining. Knapp 10.000 Zuschauer sahen im Weser-Stadion ein buntes Spektakel mit Nebeleffekten und Lichtshow. Nach solch einem Tag wird der eine oder andere auf dem Nachhauseweg dann mit Sicherheit gedankenverloren "Lebenslang Grün-Weiß" gesummt haben.

 

E - Einheit, die

Damit eine Fußballmannschaft Erfolg hat, braucht es nicht nur gute Technik, Taktik und Kondition. Vor allem muss die Chemie im Team stimmen, denn ohne Wir-Gefühl wird es besonders dann eng, wenn es mal nicht so gut läuft. Als in diesem Jahr bei Werder der sportliche Erfolg ausblieb (siehe Abstiegsgespenst, das), gab es daher guten Grund, dieser ungewohnten Situation mit besonderen Aktionen zu begegnen.

Die Profis konnten sich im Frühjahr nicht so sicher sein, dass, wenn sie auf dem Trainingsplatz erschienen, tatsächlich Fußball auf dem Programm stand. Stattdessen wurden auch mal die Räder herausgeholt und bei einer gemeinsamen Fahrradtour die üblichen Abläufe durchbrochen. Und als die Spieler kurz vor Ostern auf das Trainingsgelände kamen, erwartete sie statt Lauf- und Schusstraining eine ganz besondere Herausforderung. Mit dem Auto ging es in die Kaserne nach Delmenhorst, wo die Profis ein Boot-Camp zu absolvieren hatten. In drei Teams robbten sie sich durch Sand, zwängten sich durch LKW-Reifen und überwanden Gruben. "Damit hat sicher nicht jeder gerechnet", freute sich Geschäftsführer Klaus Allofs.

Um in der heißen Phase der vergangenen Saison auch die letzten Prozente aus der Mannschaft zu kitzeln, holte sich Werder zudem die Hilfe von Mentaltrainer Jörg Löhr. Der zeigte sich angetan von der Mannschaft: "Ich spüre den Willen, über die Grenzen zu gehen." Mit seiner "felsenfesten" Überzeugung, dass Werder nicht absteigen würde, war Löhr daher bald nicht mehr alleine. Teambuilding ist ein fortlaufender Prozess: Werder setzte daher auch in der Vorbereitung auf die nächste Saison auf außergewöhnliche Maßnahmen. Bei einem optometrischen Visualtraining testeten die Profis ihre Sehleistung. Die Überprüfung der Sehschärfe, der peripheren Wahrnehmung, der Reaktionsschnelligkeit, vor allem aber auch viel Spaß standen auf dem Programm. Die Maßnahmen scheinen sich auszuzahlen. In der Hinrunde der Saison 2011/2012 schien das Team von Thomas Schaaf deutlich mehr Durchblick zu haben - ganz sicher aber war eine Einheit auf dem Platz zu sehen.

 

F - Fotograf, der

Eigentlich ist die Rollenverteilung klar: Auf dem Platz sorgen die Fußballstars mit sehenswerter Technik, genialen Pässen und spektakulären Torabschlüssen für die Unterhaltung. Und rings um das Spielfeld halten die versammelten Fotografen die besten Aktionen in Bildern fest. Beim 5:3-Sieg gegen Freiburg hob Wesley diese Arbeitsteilung einfach mal auf - und machte als Doppel-Knipser auf sich aufmerksam. Erst traf er kurz vor Schluss zum Endstand, dann schnappte er sich die Kamera eines verdutzten Fotografen und knipste erneut. Das Ergebnis des Perspektivenwechsels konnte sich sehen lassen: Teamkollege Marko Arnautovic in Jubelstimmung gemeinsam mit den ausgelassenen Werder-Anhängern. „Ich wollte mal ein Foto mit den Fans haben", gab der Österreicher später schmunzelnd zu Protokoll.

Der knipsende Brasilianer Wesley war im vergangenen Jahr aber nicht der einzige Werder-Profi, der mit einem ausgefallenen Torjubel aufwarten konnte. Seine Tor-Premiere im Weser-Stadion beim 1:1-Unentschieden gegen Gladbach feierte Sandro Wagner als "nuckelnder Roboter". Erst grüßte Papa Sandro seine Tochter Luca-Marie mit dem Daumen im Mund, dann setzte er zum sehenswerten Roboter-Jubel an, bei dem er mit abgehackten Bewegungen eine Maschine simulierte. „Den Roboter habe ich schon in Duisburg und in der U 21 gemacht. Torsten Frings und Tim Wiese haben ihn seit Monaten gefordert - jetzt habe ich ihnen damit eine kleine Freude gemacht", sagte die "Tor-Maschine" nach dem Spiel. „Ich will damit auch ein bisschen Spaß reinbringen. Den können wir im Moment gut gebrauchen", ergänzte der Stürmer angesichts der damals schwierigen Lage. Die Fans im "neuen" Weser-Stadion hat er damit auf jeden Fall erreicht. Bei seiner Auswechslung erntete Sandro Wagner tosenden Beifall.

Überhaupt war die Stimmung in der Heimstätte des SV Werder selten so gut wie in diesem Jahr. Damit das auch im nächsten Jahr so bleibt, wären ein paar ausgefallene Torjubel sicher nicht fehl am Platz. Eine zweite Fotosession zum Beispiel würde auch dem Portfolio des Fotografen Wesley gut tun. Der Robo-Wagner vor der tobenden grün-weißen Wand - das wär doch ein schönes Motiv.

 

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