Im Hinspiel war das nicht jedem gelungen. Trotz des überzeugenden 3:0-Erfolgs im Weser-Stadion brannten dem dreifachen Torschützen Hugo Almeida in seinem letzten Bundesliga-Spiel für die Grün-Weißen die Sicherungen durch, so dass er wegen einer Tätlichkeit vom Platz gestellt wurde. Die Kiezkicker hingegen erholten sich recht gut von der Schlappe. Zwar folgten in der Hinserie noch zwei weitere Niederlagen, danach trumpfte die Stanislawski-Elf jedoch groß auf, feierte eine Serie von fünf ungeschlagenen Spielen sowie drei Siegen in Folge und gewann als Krönung auch noch die inoffizielle Stadtmeisterschaft gegen den HSV (1:0). Mit 28 Zählern schien der Klassenerhalt nach 22 Spieltagen schon halb gesichert, bevor eine Serie aus Verletzungspech und Misserfolgen folgte, die seines Gleichen sucht. Satte sieben Niederlagen in Folge stürzten die personell gebeutelten Kiezkicker zurück in den Tabellenkeller, wo erst am vergangenen Samstag im Duell mit dem VfL Wolfsburg (2:2) seit Februar wieder ein Punkt ergattert werden konnte.
„Sie haben eigentlich viel besser gespielt, als das, was sie letztlich dafür bekommen haben. Gerade wenn man die Partie in Wolfsburg betrachtet. Dort haben sie gut gespielt, sehr viele Möglichkeiten gehabt, konnten das aber nicht zu ihrem Vorteil nutzen und haben spät noch das Gegentor bekommen. Schon in Leverkusen haben sie sehr diszipliniert und engagiert gespielt, aber nicht die Punkte geholt", beobachtete Schaaf. „Jetzt haben sie die Situation, dass der Trainer wechseln wird. Ich glaube aber, dass diese Gemeinschaft so stark ist, dass sie das nicht beeinflusst und es somit auch keinen Einfluss auf das Spiel am Samstag haben wird", so der Werder-Coach mit Blick darauf, dass Holger Stanislawski den FC St. Pauli nach der Saison in Richtung Hoffenheim verlassen wird. Der gebürtige Hamburger hatte die Kiezkicker aus der Regionalliga binnen dreieinhalb Jahren zurück ins Oberhaus geführt. Entsprechend fällt die Wertschätzung Schaafs aus: „Ich glaube, dass ,Stani' mit dieser Mannschaft hervorragende Arbeit geleistet hat und dass man das auch anerkennt".