Heiß, packend, emotional - und die nächste Gelegenheit zu punkten

Einsatz, Kampf und großer Wille ist gefragt: Das 94. Nordderby zwischen Werder und dem HSV am Samstag, 19.02.2011, um 15.30 Uhr wirft seinen Schatten voraus.
Donnerstag, 17.02.2011 / 16:49 Uhr

Nichts hat sich verändert. Die gleiche Vorfreude, die gleiche Ungeduld, das gleiche Knistern in den verbleibenden gut 48 Stunden bis zum Anpfiff. Werder Bremen gastiert am kommenden Samstag, 19.02.2011, um 15.30 Uhr zum immerfort elektrisierenden Nordderby...  

Nichts hat sich verändert. Die gleiche Vorfreude, die gleiche Ungeduld, das gleiche Knistern in den verbleibenden gut 48 Stunden bis zum Anpfiff. Werder Bremen gastiert am kommenden Samstag, 19.02.2011, um 15.30 Uhr zum immerfort elektrisierenden Nordderby beim Hamburger SV. Zugegebenermaßen „gibt es natürlich schönere Begleitumstände", wie Geschäftsführer Klaus Allofs mit Blick auf die gegenwärtige sportliche Lage aufweist. Es ist zumindest gewöhnungsbedürftig keine aktuellen Champions-League-Anwärter, keine Europa-League- oder Pokal-Halbfinalisten aufeinandertreffen zu wissen.

Der HSV dominiert St. Pauli - muss denoch eine selten bittere Niederlage verdauen

Unstrittig lässt sich - trotz allem - besten Gewissens die Voraussage treffen, dass unter ansteckender Atmosphäre abermals ein „heißes, packendes, mit vielen Emotionen" gepaartes Aufeinandertreffen der beiden großen Kontrahenten ansteht. Und vor allem auch „die nächste Gelegenheit zu punkten", konkretisiert Klaus Allofs. Lediglich einen Zähler sind die Grün-Weißen derzeit vom Relegationsplatz entfernt. Ein Auswärtserfolg aus drei Zählern würde einige Sorgen lindern. Wie das beim HSV zu ermöglichen ist, führte just am gestrigen Mittwochabend der FC St. Pauli mustergültig vor. Der erstaunliche 1:0-Triumph des Underdogs im Wohnzimmer, mitten im Herz des Lokalrivalen nahm gar historische Züge an. Es war der erste Pflichtspielsieg im direkten Duell seit 1977. Werders Cheftrainer Thomas Schaaf beobachtete die Geschehnisse aus der Ferne und sah „eine sehr gute, intensive Begegnung" mit einem klar dominierenden Gastgeber, für den es nur eine Frage der Zeit schien, bis er in Führung gehen sollte.

Stattdessen vergaben die ‚Rothosen‘ jedoch teils beste Gelegenheiten, außerdem hat „St. Pauli den HSV nie in Ruhe gelassen, sie haben miteinander gekämpft" - und sich letztendlich vollends dafür belohnt. Von dementsprechender Enttäuschung, Bestürzung, Fassungslosigkeit waren die Stimmen der Verlierer nach Abpfiff gekennzeichnet. „Das müssen wir erst mal verdauen. Das ist eine bittere Niederlage, die bitterste für mich persönlich seit langer Zeit", sagte Kapitän Heiko Westermann. „Nach dem Gegentor haben wir den Faden verloren", musste HSV-Trainer Armin Veh registrieren, „aber nun gilt es, wieder aufstehen." Verbal noch etwas prägnanter wurde sein Torwart Frank Rost gegenüber der Hamburger Morgenpost: „Jetzt heißt es: Arsch hoch, Kopf hoch - weiter geht's."

Thomas Schaaf: „Mir ist egal, wer der Favorit ist“

Genau in einer Phase, in der die Hamburger fast den direkten Anschluss an die internationalen Plätze gefunden hatten, ereignete sich dieser bittere Fauxpas. Noch dazu gegen den kleinen Stadtrivalen. Dementsprechend durchdrangen schallende Pfiffe aus der heimischen Fankurve das Innere des Feldes nach Abpfiff. Viel Zeit für Wehklagen bleibt ihnen allerdings nicht. „So ein Derby kommt da gerade ganz recht", mutmaßt Thomas Schaaf, „da ist nicht viel Trauer angesagt, sondern man will seine Fans wieder positiv stimmen." Auf diese neuerliche Motivation des Gegners wird der 49-Jährige seine Grün-Weißen vorbereiten. Dennoch bildet das nur einen Teilaspekt des Ganzen, vielmehr „richten wir den Fokus absolut auf uns." In dieser hitzigen Atmosphäre „müssen wir sinnvolle Dinge tun und dürfen - vor allem in der Anfangsphase - dem Druck nicht erliegen."

Druck, der unter anderem von der allseits gefährlichen Offensivabteilung um Ruud van Nistelrooy, Mladen Petric oder Jonathan Pitroipa versucht wird zu erzeugen. Doch nicht allein bei Thomas Schaaf ist ein so simples, aber gemeinhin allgemeingültiges Merkmal des Hamburger Stadtduells besonders in Erinnerung geblieben: „Wenn man richtig dagegenhält, kann man erfolgreich sein." Selbst, da die aus der tabellarischen Situation heraus zugeteilte Favoritenrolle wohl beim HSV liegt. Eine beeinflussende Wertigkeit hält diese theoretische Konstruktion mitnichten inne. „Sie spielen zu Hause und haben mehr Punkte, aber mir ist es egal, wer Favorit ist", bekräftigt Thomas Schaaf, „ich will mit meiner Mannschaft eine Leistung abrufen, die uns erfolgreich sein lässt. Die Mannschaft ist gewillt, es besser zu machen. Dafür hat sie allein in der letzte Woche deutliche Signale gesetzt.

von Maximilian Hendel

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