3:1! Claudio Pizarros Doppelschlag lässt Werder jubeln

Doppeltorschütze Claudio Pizarro sorgte mit seinen Saisontreffern sieben und acht für den vielumjubelten Sieg gegen St. Pauli
Samstag, 23.04.2011 / 17:21 Uhr

Der vorzeitige Klassenerhalt ist ganz nah. Werder Bremen hat am Samstagnachmittag das Auswärtsspiel beim Tabellen-Siebzehnten FC St. Pauli nach Pausen-Rückstand noch mit 3:1 (0:1) für sich entschieden, wodurch die Grün-Weißen nunmehr zum achten Mal in Serie ungeschlagen blieben.

Der vorzeitige Klassenerhalt ist ganz nah. Werder Bremen hat am Samstagnachmittag das Auswärtsspiel beim Tabellen-Siebzehnten FC St. Pauli nach Pausen-Rückstand noch mit 3:1 (0:1) für sich entschieden, wodurch die Grün-Weißen nunmehr zum achten Mal in Serie ungeschlagen blieben. Vor 24.487 Zuschauern am ausverkauften Hamburger Millerntor mussten die Gäste zuerst jedoch einem Rückstand hinterherlaufen, den Fin Bartels in der 29. Minute herbeigeführt hatte. Ein Eigentor von Markus Thorandt kurz nach Wiederanpfiff brachte Bremen den Ausgleich (50.). Angreifer Claudio Pizarro sorgte dann mit einem Doppelschlag (73./74.) für drei Punkte, die Gold wert sind.

Bremens erste Unachtsamkeit wirft das Geschehen über den Haufen

Eine nicht rechtzeitig verheilte Knöchelprellung verhinderte das Mitwirken von Tim Borowski - ihn ersetzte Philipp Bargfrede im Mittelfeld. Ansonsten vertraute Cheftrainer Thomas Schaaf der identischen Startaufstellung aus der letzten Begegnung gegen den FC Schalke. Mittelfeld-Kollege Wesley prüfte dann in der 9. Minute St. Paulis Schlussmann Benedikt Pliquett, der jene einleitende Torannäherung aus größerer Entfernung sicherheitshalber zur Seite faustete. Die Gastgeber ihrerseits suchten in dieser Anfangsphase immer wieder den direkten Weg in die Spitze, allerdings schnappte Werders bestens funktionierende Abseitsfalle jedes Mal zu. Und im Angriff waren die Grün-Weißen dem ersten Tor gleich ganz nah. Sandro Wagner ließ auf rechts sowohl Lechner als auch Gunesch hinter sich, legte danach von der Grundlinie mit flachem Pass quer - Pizarro war eilig in den Fünfmeterraum eingelaufen und setzte den Ball aus Nahdistanz ansatzlos an den Außenpfosten. Pliquetts Reflex wäre aussichtlos gewesen (13.). Die Werder-Elf hielt die Zügel in der Hand, wusste mehr Ballbesitz und die besseren Zweikampfwerte in eigenen Reihen.

Doch gleich die erste Unachtsamkeit warf das Geschehen über den Haufen. Einem eigentlich bereits abgewehrten Pauli-Freistoß folgte ein fahriger Fehlpass in Bremens Vorwärtsbewegung - Ralf Gunesch sicherte den Ball, steckte durch die richtige Lücke der nach vorn umschaltenden Hintermannschaft, was Fin Bartels aus freier, halbrechter Position den Weg zur plötzlichen Führung ebnete (29.). Tim Wiese war chancenlos. Der Vorsprung verlieh den Gastgebern den Mut, das eigene Tempo zu forcieren, aber die Grün-Weißen schüttelten diesen unnötigen Schreckmoment ab. Wagner stibitzte dem leichtsinnigen Pliquett dessen angedachten Befreiungsschlag von den Füßen, Pizarros anschließend scharfe Eingabe rettete der Torwart jedoch um Millimeter vor dem einköpfbereiten Wagner (37.). Kurze Zeit später stand Petri Pasanen im gegenüberliegenden Strafraum Tim Wiese bei einem hohen Eckball im Weg; Werders Keeper ließ den sicher geglaubten Ball aus den Händen gleiten, Asamoah reagierte am schnellsten und wollte ganz edel per Hackentrick vollenden, der allerdings nicht den Weg bis hinter die Linie fand (43.). In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs fingerte Pliquett noch eine weite Freistoß-Bogenlampe von Torsten Frings, die unerwartet vom Himmel fiel, gerade so aus dem Winkel.

Werder hatte das Spiel gedreht und - kaum 60 Sekunden später - entschieden

Eine erschütterte Aluminiumstange läutete den zunehmend mit offenem Visier geführten Schlagabtausch der zweiten Halbzeit ein. Abermals hatte Claudio Pizarro das Pech, zu genau gezielt zu haben, nachdem Mertesacker direkt zuvor schon im Hamburger Strafraum von Bruns elfmeterwürdig zu Fall gebracht worden war (46.). Die frohe Botschaft: Werders Belohnung für den Offensivwirbel, mit dem die Grün-Weißen aus der Pause zurück auf das Feld brachten, sollte sich zugleich anschließen. Denn Philipp Bargfredes herausragendes Solo von der rechten Außenbahn aus bis zur Grundlinie einschließlich seines scharfen Passes in die Mitte lenkte Paulis Verteidiger Markus Thorandt in den eigenen Kasten zum verdienten Ausgleich (50.). Wobei sich sogleich geradewegs eine große Schrecksekunde vor dem eigenen Tor einstellte. Denn Bruns herrlicher Pass in die Gasse erreichte Gerald Asamoah, der es - allein auf weiter Flur - mit dem Außenrist zu schön vollenden wollte und den völligen freien Nebenmann Max Kruse übersah (52.) - Wiese bewahrte die Seinen vor dem zweiten Rückstand. Es ging nun hin und her, die neutralen Zonen wurde eiligst überbrückt, was die Ereignisse schier nacheinander in den beiden Strafräumen stattfinden ließ.

Pliquett sicherte sich Marins Schuss von der Strafraumgrenze aus erst mühsam im Nachfassen (53.). Außerdem flog ein langer Ball von Frings über den schlecht postierten Gunesch hinweg in den Lauf von Sandro Wahner, der Thorandt abschüttelte, nur unter Bedrängnis den konsequenten Abschluss verpasste (57.). St. Paulis Charles Takyi wiederum vertändelte fahrlässig eine überaus aussichtsreiche Möglichkeit nach Vorlage von Asamoah durch einen unkonzentrierten Versuch, der in die Wolken flog (62.). Bartels‘ Torschuss dagegen landete in den sicheren Armen von Tim Wiese. Das Chancenverhältnis hielt sich bis zum diesem Augenblick in etwa die Waage, doch das reifere, nachhaltigere, druckvollere Auftreten legte Werder Bremen an den Tag. Den absolut vollen Ertrag daraus bescherte dann Claudio Pizarro. Zuerst übersprang der Peruaner infolge Torsten Frings‘ Eckball seinen Bewacher Gunesch und köpfte punktgenau über den am langen Pfosten wachenden Lechner hinweg ins Tor (73.). Thomas Schaafs Elf hatte das Spiel gedreht und - kaum 60 Sekunden später - auch endgültig zu ihren Gunsten entschieden. Marins Flachpass in die Spitze bekam Pizarro in den Lauf, der rauschte am herausgeeilten Pliquett vorbei und spitzelte den Ball zum erlösenden 3:1 über die Linie. Bremen brachte den Sieg danach souverän über die Zeit.

von Maximilian Hendel

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