In Hamburg diesmal nichts zu holen

Werder-Kapitän Torsten Frings ist nach der höchsten Derbyniederlage gegen die Hamburger in seiner Karriere bedient.
Spielbericht
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Werder Bremen hat das 94. Nordderby gegen den Hamburger SV mit 0:4 (0:1) verloren. In einer schwachen ersten Halbzeit mit ganz wenigen Höhepunkten war beiden Teams häufig das Bemühen anzusehen, keine Fehler zu machen. Hinzu kam eine Vielzahl kleiner Fouls auf beiden ...

Werder Bremen hat das 94. Nordderby gegen den Hamburger SV mit 0:4 (0:1) verloren. In einer schwachen ersten Halbzeit mit ganz wenigen Höhepunkten war beiden Teams häufig das Bemühen anzusehen, keine Fehler zu machen. Hinzu kam eine Vielzahl kleiner Fouls auf beiden Seiten. Nach der ereignisarmen Anfangsphase hatten die Bremer zunächst die besseren Möglichkeiten, doch weder Fritz, noch Marin oder Arnautovic konnten sie nutzen. Stattdessen brachte Petric den Nordrivalen kurz vor der Pause mit dem ersten Hambuger Schuss aufs Bremer Gehäuse in Führung. Nach der Halbzeit waren die Gastgeber das klar bessere Team und von Werder kam zu wenig, obwohl die Grün-Weißen das Risiko erhöhten. Folgerichtig erhöhte der HSV durch Guerrero und Ben-Hatira auf 0:2. 0:3 und sogar 0:4 und machte damit die deutliche Niederlage der Bremer perfekt.

In der Startelf war Cheftrainer Thomas Schaaf zu einer personellen Änderung gezwungen. Für den verletzten Claudio Pizarro rückte Dominik Schmidt in die Anfangsformation. Der 23-Jährige lief auf der rechten Abwehrseite auf, während Clemens Fritz im defensiven Mittelfeld und Marko Arnautovic im Sturmzentrum begann.

Nach drögem Beginn nimmt Werder Fahrt auf

Doch sowohl von der Bremer, als auch von der HSV-Offensive war in der Anfangsphase wenig zu sehen. Beide Teams schienen sich von der ruhigen Atmosphäre in Hamburg anstecken zu lassen, wo einige Fans angekündigt hatten, ihr Team nach der Stadtderbypleite gegen den FC St. Pauli nicht lautstark unterstützen zu wollen. Erstmals gefährlich wurde es dann im Werder-Strafraum, als Westermann über rechts freigespielt worden war und den Ball an Mielitz vorbei zu Petric spielen wollte, anstatt es aus spitzem Winkel selbst zu versuchen. Aber Mertesacker hatte aufgepasst und klärte vor dem einschussbereiten Kroaten (9.). Auf den ersten Torschuss der Partie mussten die Zuschauer bis zur 18. Minute warten, doch Hunts Aufsetzer aus 25 Metern stellte Hamburgs Keeper Rost nicht vor ernsthafte Probleme.

Zwei Minuten später dann wieder die Grün-Weißen: Der starke Clemens Fritz schickte Marin bei einem Konter über rechts und Werders Nummer zehn drang bis zur Grundlinie durch, doch seine Hereingabe verunglückte und landete in den Armen des Ex-Bremers im HSV-Kasten. Auf der Gegenseite kamen nun auch die Gastgeber zu ihrem ersten Torschuss, doch Petrics Freistoß aus 18 Metern zentraler Position blieb in der Bremer Mauer hängen (23.).

Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte rissen die Bremer das Spielgeschehen nun an sich. Werders beste Gelegenheit erarbeitete sich Fritz, der Gegenspieler Kacar an der Strafraumkante einfach stehen ließ und flach abzog. Aber Rost war schnell unten und klatschte den Ball ab. Fast wäre es dabei noch einmal gefährlich geworden, denn anstatt zu klären, schoss Kacar Mathijsen an, doch Hamburgs Keeper passte auch diesmal auf (31.). Kurz darauf setzte sich Arnautovic gleich dreimal in Szene: Sein knallharter Distanzschuss flog allerdings knapp übers Gehäuse (31.) und eine gute Frings-Vorlage konnte der Österreicher ebenfalls nicht verwerten (35.). Seinen Freistoß aus 25 Metern fälschte schließlich die HSV-Mauer ab - allerdings so, dass Prödl am Fünfmeterraum fast noch an den Ball gekommen wäre. Letztlich blieb Rost erneut Sieger (37.).

Petric mit der Pausenführung, Guerrero mit der Vorentscheidung

Kurz nachdem die Bremer den allerersten Eckball der Partie zugesprochen bekamen (38.), fiel dann wie so oft in dieser Saison ein völlig unerwartetes Gegentor. Mit dem ersten Schuss aufs Bremer Tor brachte Petric die Gastgeber in Führung. Pitroipa hatte sich zuvor gegen Mertesacker und Silvestre durchgesetzt und auf den Kroaten geflankt, der per Volleyschuss zum 0:1-Halbzeitstand einnetzte (42.).

Beide Teams kamen ohne personelle Veränderungen und mit etwas mehr Dampf aus der Kabine. Die erste Gelegenheit nach der Pause vergab Frings. Nach Doppelpass mit Hunt zog der Werder-Kapitän mit dem schwächeren linken Fuß ab und verfehlte das Tor deutlich (56.). Die Bremer erhöhten das Risiko sukzessive, wurden dann jedoch durch das 0:2 völlig aus der Bahn geworfen. Mertesacker hatte den Ball im Spielaufbau an Petric verloren, der allein auf Mielitz zu stürmte und auf Guerrero querspielte, der den Ball nur noch über die Linie zu drücken brauchte (64.). Dass der Peruaner zuvor Prödl zu Fall gebracht hatte, hatte der ansonsten aufmerksame Schiedsrichter Florian Meyer übersehen. Nach dem 0:2 kam von Werder bis auf einen ordentlichen Schussversuch von Schmidt nach einer Ecke (76.) in der Offensive so gut wie gar nichts mehr.

Stattdessen kam es noch dicker: Zunächst verhinderte Mertesacker mit gutem Einsatz noch das 0:3 (74.), ehe Guerrero den Ball nach Aogo-Vorlage aus 15 Metern halblinker Position mit der Pike an den langen Innenpfosten setzte und die Vorentscheidung herbeiführte (79.). Acht Minuten später legte der eingewechselte Ben-Hatira den Ball nach Zé Robertos langem Pass an Mielitz vorbei und erhöhte sogar noch auf 0:4. Obwohl der einmal mehr chancenlose Werder-Keeper gegen Pitroipa (84.) und Guerrero (89.) in den Schlussminuten eine noch höhere Packung verhinderte, fiel der fraglos verdiente Sieg der Hamburger um ein, zwei Tore zu hoch aus.

Christoph Muxfeldt

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