Bürgerschaftswahl: Prödl will Wette verlieren

Sebastian Prödl sagt: "Mit 16 ist man schon soweit"
Profis
Donnerstag, 19.05.2011 / 11:40 Uhr

Ein Fußball-Profi der eine Wette mit Schülern eingeht und gerne verlieren würde! Wenn sowas der Fall ist, dann muss etwas Besonderes anstehen. Richtig! Am kommenden Sonntag, 22.05.2011, wird in Bremen ein neues Landesparlament gewählt: die Bremische Bürgerschaft. Dabei wird es für die Erstwähler in Bremen eine entscheidende Veränderung geben. Denn erstmals werden Jugendliche schon ab 16 Jahren die Möglichkeit haben, ihre Stimme abgeben zu dürfen. Für einen Werder-Profi ist das Wahlrecht ab 16 jedoch keine Neuigkeit

Ein Fußball-Profi der eine Wette mit Schülern eingeht und gerne verlieren würde! Wenn sowas der Fall ist, dann muss etwas Besonderes anstehen. Richtig! Am kommenden Sonntag, 22.05.2011, wird in Bremen ein neues Landesparlament gewählt: die Bremische Bürgerschaft. Dabei wird es für die Erstwähler in Bremen eine entscheidende Veränderung geben. Denn erstmals werden Jugendliche schon ab 16 Jahren die Möglichkeit haben, ihre Stimme abgeben zu dürfen. Für einen Werder-Profi ist das Wahlrecht ab 16 jedoch keine Neuigkeit. In Österreich, dem Heimatland von Sebastian Prödl, haben Jugendliche schon länger das Recht, wählen zu gehen. „Ich finde es wichtig, dass man der Jugend schon ab 16 die Möglichkeit gibt mitzuentscheiden", so Prödl, der damals selbst von diesem Recht Gebrauch gemacht hat. „Ich hoffe, dass dies auch in Bremen ernstgenommen wird. Es geht schließlich auch um die Zukunft der Erstwähler und in meinen Augen ist man mit 16 Jahren so weit, dass man sich Gedanken macht, auf die Zukunft vorbereitet und Verantwortung tragen können."

Um den Jugendlichen einen zusätzlichen Anreiz zu geben, ist der österreichische Nationalspieler bei der „Nacht der Jugend" im November letzten Jahres eine Wette mit den Erstwählern im Alter von 16 bis 20 Jahren eingegangen. „Ich habe gewettet, dass die Jugendlichen es nicht schaffen werden, mehr Stimmen zu sammeln, als die Altersgruppe unserer Mannschaft." Wie die Chancen stehen, dass er diese Wette für sich entscheidet, kann der 23-Jährige nur schwer einschätzen. „Das ist sicherlich schwierig zu sagen, aber ich denke, dass es eine riskante Wette für die Jugendlichen ist", stichelt Prödl mit einem zwinkernden Auge und verrät: „Ich gewinne immer gerne, allerdings hat jede Medaille zwei Seiten und eine Niederlage hätte dieses Mal ja auch einen positiven Effekt", weiß Prödl. „Das würde bedeuten, dass die Jugend zahlreich zur Wahl gegangen ist und es geht schließlich um die Zukunft von ihnen."

Sollte der Innenverteidiger der Grün-Weißen tatsächlich verlieren, müsste er als Wetteinsatz eine Unterrichtsstunde in einer Schule leiten. „Am liebsten würde ich dann natürlich Sport unterrichten, sofern meine Verletzung bis dahin wieder vollständig verheilt ist. Ansonsten irgendetwas mit hohem Spaß- und Unterhaltungsfaktor", so Prödl. „Der Einsatz der Jugendlichen im Falle einer Niederlage wäre die Teilnahme am „Solidaritätslauf zur Venus"

Dass Sebastian Prödl sich für diese Sache einsetzt, begrüßt Werder-Geschäftsführer und Vereinspräsident Klaus-Dieter Fischer sehr. „Werder fühlt sich verantwortlich für gesellschaftspolitische Vorgänge und es ist wichtig, dass die Bürger von ihrem Recht Gebrauch machen. Ich finde es deshalb ganz toll, dass sich Sebastian direkt bereit erklärt hat, an dieser Wette als Pate teilzunehmen", so Fischer, der sich noch genau erinnert, wie diese Wette zustande gekommen ist. „Es kam irgendwann die Frage auf, wie Werder das Wahlrecht ab 16 unterstützen kann. Gemeinsam mit der Senatskanzlei sind wir dann auf diese Idee gekommen."

Das Engagement Werders in dieser Sache ist für Fischer dabei beinahe selbstverständlich: „Man sollte den Jugendlichen diese Chance geben, schon ab 16 mitentscheiden zu können. Heutzutage wird von dieser Altersgruppe schon sehr viel verlangt und wenn man ihnen Rechte gibt, dann kann man sie auch in die Pflicht nehmen", erklärt Fischer, der auf einen Sieg der 16 bis 20-Jährigen hofft. „Ich würde mir wünschen, dass sie gewinnen und Basti in die Schule muss", so Fischer süffisant. Wenn es denn dazu führt, dass die Wahlbeteiligung der Erstwähler ein Erfolg wird, dann ist dem ehrgeizigen Sebastian Prödl wohl auch eine Niederlage recht.

von Dominik Kupilas

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