Na, dann erzähl mal.
Ich erinnere mich an Spiele, wo wir in der Halbzeit mit Atemmasken in der Kabine saßen. Lima liegt ziemlich niedrig im Tal, aber andere Stadien sind auf über 3.000 Metern. Da bist du nach ein paar Minuten völlig erschöpft und brauchst Sauerstoff, weil die Luft so dünn ist.
Ein Haus in den Bergen Perus. Ist das für dich auch ein Traum für die Zeit nach deiner Karriere?
Ich würde schon gerne mit meiner Familie in Europa bleiben. Aber genau festgelegt haben wir uns da noch nicht.
Du denkst also auch manchmal schon an die Zeit nach deiner aktiven Karriere.
Klar macht man sich Gedanken, aber momentan habe ich noch großen Spaß daran, Fußball zu spielen. Darauf will ich mich jetzt konzentrieren.
Trotzdem noch einmal der Blick in die Zukunft. Käme für dich denn der Trainer-Job irgendwann in Frage?
Nein, das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Ich habe viele Trainer gesehen und weiß, welchen Stress sie haben. Ich habe als Spieler schon genug Druck, da muss ich nicht noch Trainer werden. Ich möchte mir nach meiner Karriere auch erst einmal mehr Zeit für meine Familie nehmen.
Durch die vielen Reisen und Termine haben deine Kinder sicher einige Male auf den Papa in Bremen warten müssen.
Als Profi hast du oft nicht so viel Zeit, mal ein paar Tage mit deinen Kindern etwas zu unternehmen, dich mit ihnen noch mehr zu beschäftigen. Als Trainer würde sich das sicherlich nicht ändern. Eher würdest du noch mehr Zeit im Beruf aufbringen müssen.
Außerdem würde dann auch mehr Freizeit für deine Hobbys bleiben.
Ja, genau. Mir macht es beispielsweise sehr viel Spaß mich mit Pferden auseinanderzusetzen. Ich würde gerne einmal in meinem Leben beim Dubai World Cup oder dem Kentucky Derby in Louisville dabei sein.
Welche Schlagzeile würdest du in der nächsten Saison am liebsten über dich lesen?
...dass ich keine Verletzung habe!
Und dein sportliches Ziel?
...dass Werder Bremen Deutscher Meister wird.
Das Interview führte Marco Niesner