Werder-Almanach 2010 - A bis C: 'Bitte anschnallen!'

Profis
Dienstag, 21.12.2010 / 14:57 Uhr

Zwölf Monate sind wie im Flug vergangen. Höhen und Tiefen, Jubel und Enttäuschung, Abschiede und Rückkehrer. 2010 - wieder ein Jahr mit schönen Momenten und einem besonderen Jubiläum ...

Zwölf Monate sind wie im Flug vergangen. Höhen und Tiefen, Jubel und Enttäuschung, Abschiede und Rückkehrer. 2011 hat wieder alles geboten von Abstiegsängsten bis Herbstmeister-Fantasien. Nicht leicht, dabei den Überblick zu behalten. Deswegen bietet WERDER.DE zum Jahresende einmal mehr den grün-weißen Almanach an. Werder 2011 von A bis Z, zum Erinnern und Schmunzeln. Heute: Teil 1 - A bis C:

A - As-Salamu alaikum

„Friede sei mit euch" lautet jene warmherzige arabische Begrüßungsformel grob übersetzt. Das Jahr 2010 war kaum drei Tage alt, als auch die Delegation von Werder Bremen die beispielhafte Gastfreundlichkeit der Menschen im Mittleren Osten erfahren durfte. Genauer gesagt im Emirat Dubai, wohin es die Grün-Weißen auf Einladung des Dubai Sports Channel in ihr Vorbereitungstrainingslager für die anstehende Bundesliga-Rückrunde verschlagen hatte. Gerade einmal dreieinhalb Wochen Winterpause gestatte der eng gestrickte Terminplan den Teams. Es blieb also so wenig Zeit wie nie, um sehr viel zu schaffen - nämlich die Grundlagen für eine erfolgreiche zweite Saisonhälfte. Doch neben dem fordernden Trainingsalltag kamen Werder die ebenfalls wichtigen Aufgaben als offizieller Repräsentant und Botschafter der Bundesliga zu. In 23 Länder des Nahen und Mittleren Ostens sowie Nordafrikas strahlt der Dubai Sports Channel an jedem Wochenende die deutsche Fußball-Beletage aus. Wahrlich wurde ebenso über beinah jeden Schritt und Tritt der hanseatischen Gäste während ihres Aufenthaltes berichtet - sogar eigens eine hochkarätig besetzte TV-Show und Talkrunde in einem hochmodernen Studio produziert, wobei den Verantwortlichen und Spielern von Werder und dem FC Bayern selbstverständlich die Rolle der Hauptakteure zukam. Und das Drumherum? Dubai erlaubt nur superlative Vokabeln, die sich unter anderem auf den drei Säulen des finanziellen Reichtums, materiellen Luxus und vor allem auch architektonischen Gigantismus abbilden. Als „kleine" Randnotiz: Am Abend des zweiten Tages des Bremer Besuchs erleuchtete ein bombastisches Feuerwerk Dubais Himmel. Den Anlass dafür gab die feierliche Eröffnung des „Burj Chalifa", mit 828 Metern das höchste Gebäude der Welt.

B - „Better“

Nicht bloß große Siege, Titel oder Traumtore bleiben im Laufe eines Jahres in der Erinnerung haften. Vielmehr die vermeintlich kleinen, plötzlichen, unerwarteten Begebenheiten stiften wahrhaftige Gänsehautmomente. Momente, wie sie Linksverteidiger Mikael Silvestre im November-Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt erleben durfte. Die Werder-Fans schmeichelten der außerordentlichen Leistung des Franzosen mit geräuschvollen Ovationen - nach Wochen der öffentlichen und medialen Rügen, die von allerlei Seiten auf ihn einprasselte; und - trotz teilweise eher weniger geglückten Auftritten des 33-Jährigen - zuweilen auch über das Ziel hinausschossen. „Es war nicht einfach für mich", offenbarte der Neuzugang, „dennoch habe ich mich der Kritik gestellt - auch das gehört zu meinem Job - und habe weiter hart an mir gearbeitet." Seit dem Tag seiner Ankunft „identifiziert er sich total mit unserer Sache", hob Cheftrainer Thomas Schaaf hervor und verriet beeindruckt: „Das mache ich sonst nie, aber Mika ist nach dem Spiel zu mir gekommen und das erste, was er gesagt hat, war: ‚Better!‘ Ich finde es überragend, dass einer ankommt und nicht sagt, ‚heute war alles schön, alles klasse‘, sondern ‚ich war nur besser‘." 113 Ballkontakte, aufmerksam und nahezu fehlerlos in der Defensive, dazu kraftvolle Linienläufe und zielgenaue Eingaben: So präsentierte sich Mikael Silvestre gegen Frankfurt. Auf diese Art und Weise soll es auch weitergehen.

 

C - Colossos

Wer den persönlichen Adrenalinhaushalt gerne einmal wieder in einer konzertierten Aktion vollständig entleeren möchte, dem steht nichts im Wege, dies beispielsweise beim Freeclimbing und Bungeejumping zu ermöglichen. Ebenso ist es denkbar, sich geduldig in die langen Schlangen für „Colossos" einzureihen, der im Heidepark Soltau beheimateten, größten und schnellsten Holzachterbahn der Welt. Genau eine Minute und 49 Sekunden lang dauert das Magenumdrehen auf diesen Schienen. Noch immer nicht genug? Dann empfehlen wir einen Ausflug ins Weser-Stadion! Neben dem Zeitvorteil (In der Regel 90 Minuten plus Nachspielzeit) ereignen sich dort zudem nur allzu häufig mental aufreibende fußballerische Spektakel, die den Berichterstatter der Süddeutschen Zeitung vor einigen Monaten sogar zu folgendem Sicherheitshinweis veranlassten: „Bitte anschnallen!" Es bestünde nämlich durchaus „Gefahr für die eigene Gesundheit", falls sich Werders „anarchistisches Team" mal wieder „auf der Suche nach dem ultimativen Kick" befinde. So ein Auf und Ab, Hoffen und Bangen, Jubeln und Klagen, Dramatik und Tragik, zehrt mitunter selbst am hartgesottensten Nervenkostüm. Das 2:1 über Hertha BSC, das 4:4 gegen Valencia, das 4:2 gegen Nürnberg: Es sind lediglich drei - aus dem vergangenen Frühjahr - von zahlreich dokumentierten Beispielen, die sinnbildlich für den exorbitanten Ereignisreichtum im Weser-Stadion stehen. Nur einen, den kann nach über elf Jahren im Amt wirklich nichts mehr erschüttern, keine Achterbahnfahrt, wohl nicht mal mehr ein Flug zum Mond: „Wir sind es ja gewohnt", sagte Cheftrainer Thomas Schaaf im März nach dem 3:2-Krimi über Bochum in all seiner Besonnenheit und verzog dabei keine Mine.

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