"Wir werden als Vorbilder wahrgenommen"

Dietz und Hackethal leiten inklusive Fußball-AG

Florian Dietz (v.l.) und Pascal Hackethal während einer Besprechung mit der Mannschaft (Foto: WERDER.DE).
Junioren
Mittwoch, 20.02.2019 / 11:00 Uhr

Von Julius Böttner

Es sind jetzt schon ein paar Monate vergangen, seitdem Florian Dietz aus Werders U23 und Pascal Hackethal aus der U19 die Rollen getauscht haben. Am Gymnasium 'Links der Weser' sind sie keiner Spieler, sondern selbst Trainer. Im letzten September haben die Spieler aus dem WERDER Leistungszentrum eine inklusive Fußball-AG übernommen. Eine Aktion mit Vorbildcharakter. Im WERDER.DE-Interview sprechen sie über die Anfänge, den Ablauf der AG und die gesellschaftliche Verantwortung, die jeder Fußballer hat:

WERDER.DE: Seit wann betreut ihr die inklusive Fußball-AG?

Florian Dietz: „Seit einem knappen Vierteljahr machen wir dieses Fußball-Training für die Kinder. Gemeinsam mit unserem ehemaligen Mitspieler Pelle Hoppe haben Pascal und ich das Projekt in Angriff genommen. Wir haben die AG ins Leben gerufen, weil wir neben unserer eigenen Fußball-Karriere eine Aufgabe gesucht haben, die uns Spaß macht. Da es an der Werder-Partnerschule in Obervieland so eine AG noch nicht gab, hat sich das angeboten.“

Pascal Hackethal: „Wir wollten es erst nur bis Ende Januar machen. Doch die Zusammenarbeit mit den Kindern macht so viel Spaß, dass wir weitermachen wollten. Die Verantwortlichen der Schule finden die AG auch gut, weshalb wir die AG jetzt bis zum Sommer fortführen. Dann werden wir sehen, ob es darüber hinausgeht.“

WERDER.DE: Wie sieht so eine Trainingseinheit aus?

Florian Dietz: „Zu Beginn lassen wir die Gruppe sich ein wenig austoben. Da können sie kicken wie sie wollen. Im Anschluss machen wir meistens Pass- oder Schussübungen, wobei wir versuchen da immer Abwechslung reinzubringen. Am Ende gibt es ein Abschlussspiel.“

WERDER.DE: Wie habt ihr euch am Anfang den Kindern angenähert?

Pascal Hackethal: „Die ersten Einheiten waren für mich persönlich schwierig, da ich lernen musste wie ich mit den Kindern umgehen muss. Gerade, weil jeder Einzelne aufgrund seines Hintergrundes anders behandelt werden muss. Daher habe ich etwas gebraucht, bis ich mit allen auf einer Wellenlänge war.“

Florian Dietz: „Mir hat es geholfen, dass ich schon vorher bei den Youngstars und beim Blindenfußball ab und zu dabei war. Dort konnte ich von den Trainern lernen wie sie mit Kindern mit Behinderung umgehen. Das war für den Anfang eine große Hilfe, da wir die Gruppe alleine leiten.“

WERDER.DE: Wie haben die Kinder die neue Fußball-AG aufgenommen?

Florian Dietz: „Man merkt, dass sie von der AG begeistert sind. Wenn wir als Spieler von Werder Bremen vorbeikommen, wird es immer gut angenommen. Mich selbst hat der Fußball sehr geprägt, jedoch nicht nur auf sportlicher Ebene. Der Umgang mit anderen Leuten, Respekt gegenüber deinen Mitmenschen und Fairplay sind Dinge, die ich vom Fußball gelernt habe. Das versuchen wir den Kinder weiterzugeben.“

Pascal Hackethal: „Die AG kommt den Kindern zu Gute, weil sie so die Bewegung bekommen, die sie verdienen.“

Es bringt nicht nur die Jungs, sondern auch einen selbst weiter.
Pascal Hackethal

WERDER.DE: Welchen Einfluss habt ihr auf die Entwicklung von den Kindern?

Florian Dietz: „Als Fußballer hat man einen großen Einfluss auf Kinder und Jugendliche. Wir werden als Vorbilder wahrgenommen. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns engagieren. Ich nehme mir gerne die Zeit, auch wenn es dann man stressig wird zwischen den eigenen Trainingseinheiten. Doch die Entwicklung, die die Jungs in den letzten Wochen genommen haben, zeigt, dass es sich lohnt.“

Pascal Hackethal: „Es bringt nicht nur die Jungs, sondern auch einen selbst weiter. Ich habe mich persönlich weiterentwickelt und sehe durch die Erfahrungen, die ich hier machen darf, Dinge auch anders.“

WERDER.DE: Das Bundesliga-Heimspiel gegen den VfB Stuttgart rückt die Inklusionsarbeit beim SV Werder in den Vordergrund. Eine gute Sache, oder?

Florian Dietz: „Ich finde es sehr wichtig, dass sich ein Verein wie Werder Bremen im allgemeinen mit dem Thema so intensiv auseinandersetzt. Durch mein Praktikum in der CSR-Abteilung habe ich einen tiefen Einblick in die Thematik erhalten. Es gibt eben nicht nur den Leistungssport, sondern auch andere wichtige Sachen wie eben solche Projekte, die eine höhere Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit verdienen.“

Der Inklusionsspieltag beim Heimspiel gegen den VfB Stuttgart am Samstag, 22.02.2019, findet mit Unterstützung der beiden Spieltags-Partner Sparkasse Bremen und Molkerei Ammerland eG sowie der Aktion Mensch und der DFL-Stiftung statt, die sich bereits seit Jahren gemeinsam mit WERDER BEWEGT - LEBENSLANG für Inklusion in der Gesellschaft einsetzen.

 
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