"Sehe mich als Kumpel-Typ"

Wolfgang Brase ist seit über 15 Jahren bei Werders U 19 dabei.
Junioren
Samstag, 01.03.2014 / 17:05 Uhr

Wenn Wolfgang Brase den "kicker" aufschlägt oder die Sportschau guckt, dann blickt er in viele bekannte Gesichter...

Wenn Wolfgang Brase den ‚kicker‘ aufschlägt oder die Sportschau guckt, dann blickt er in viele bekannte Gesichter.

Simon Rolfes, Nelson Valdez und Tim Borowski sind nur einige Spieler, für die der gebürtige Bremer schon Trikots und Stutzen bereit gelegt hat. Seit 1998 steht er dem Trainerteam der U 19 als Betreuer zur Seite. Auch nach all den Jahren liebt er diese Aufgabe - obwohl dadurch aus einer Fünf-Tage-Woche schon mal eine Sieben-Tage-Arbeitswoche werden kann. „Es macht einfach riesigen Spaß, mit den jungen Leuten und dem ganzen Team des Werder Leistungszentrum zu arbeiten. Werder ist nicht nur ein perfekter Ausgleich zu meiner Arbeit bei der Bremer Landesbank, sondern hält mich auch jung", schwärmt Wolfgang Brase und ergänzt mit einem Augenzwinkern: „Dadurch bin ich auch immer auf dem neuesten Stand, was die Jugendsprache angeht."

Wolfgang Brase sorgt Spieltag für Spieltag dafür, dass die U 19 auflaufen kann. So beschafft er etwa alle Materialien, organisiert die Busfahrten und füllt den Spielbericht aus. „Ich sehe mich in der Zusammenarbeit mit den Jungs als Kumpel-Typ", sagt Brase. Einmal war er jedoch eher als Ziehvater gefordert. „Als Nelson Valdez zu uns kam, war er noch sehr jung und konnte kein Deutsch sprechen. Ich habe ihn immer mit zum Training genommen und wieder nach Hause gebracht", erinnert sich der 63-Jährige. Für die Bedürfnisse der jungen Spieler hat der Vater zweier Söhne sowieso großes Verständnis: „Die Jungs müssen auf vieles verzichten, weil sie jeden Tag auf dem Platz stehen und auch die Schule nicht zu kurz kommen darf. Deswegen freue ich mich für sie, wenn Spiele für den Samstag angesetzt werden - denn dann können sie am Abend auch mal in die Disco gehen und machen, was alle anderen in ihrem Alter tun."

Schon lange bevor Wolfgang Brase Betreuer der U 19 wurde, kam er 1966 zum SV Werder, um Fußball zu spielen. Zehn Jahre später musste er das Vereinsleben wegen einer neuen Herausforderung aufgeben - den Groß- und Außenhandelskaufmann zog es beruflich nach Südafrika. Obwohl der Aufenthalt kürzer als geplant ausfiel, hat diese Zeit den Bremer und seine Frau nachhaltig geprägt. „Wir lieben das Land, es ist wunderschön. Deswegen fahren wir inzwischen jedes Jahr nach Südafrika in den Urlaub", erzählt er begeistert.

Als seine beiden Söhne bei den Grün-Weißen mit dem Fußballspielen begannen, entflammte 1987 auch das Werder-Herz von Wolfgang Brase aufs Neue. Jahrelang trainierte er die F-, später die E- und auch die D-Jugend. „Ich erinnere mich besonders gern an ein Erlebnis während der Zeit als Trainer der E-Jugend", verrät er. „Damals haben wir eine dreiwöchige Reise nach China gemacht - ein super Erlebnis!"

Nach einer kurzen Pause vom Trainerdasein wurde Wolfgang Brase der Posten als Betreuer der A-Jugend angeboten. Der Beginn einer inzwischen über 15 Jahre währenden Erfolgsgeschichte. „Daran, dass mit Tim Borowski einer unserer ehemaligen Spieler seine Karriere schon beendet hat, merke ich, wie lange ich schon dabei bin", stellt Wolfgang Brase fest. Dabei klingt er aber nicht wehmütig, sondern blickt voller Tatendrang in die grün-weiße Zukunft. Ende nächsten Jahres wird er pensioniert. Abwanderungsgedanken von der U 19 hegt er hingegen nicht. „Und nach Südafrika werde ich definitiv nicht auswandern", versichert er.

Laura Ziegler

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