Mit breiter Brust gingen die Werder-Talente in das Spiel gegen Hannover 96. Nachdem die U19 in der Vorwoche noch mit 1:0 gegen den FC St. Pauli gewonnen hatte und zuletzt 15 Spiele in Folge ungeschlagen war, warteten nun die 96er. Vor rund 100 Zuschauern im Eilenriedestadion erwischten die Hausherren den besseren Start, gingen in der 29. Durch Almir Kasumovic in Führung. Werder jedoch zeigte sich davon unbeeindruckt und kam noch vor der Pause stark zurück, Luca Zander erzielte in der 41. Minute das verdiente Ausgleichstor. Bevor der Unparteiische die Teams jedoch in die Kabine bat, fiel noch ein weiteres Tor, diesmal erneut für die Gastgeber. Wieder war es Kasumovic, der die 96er zum zweiten Mal in Führung brachte (45.). Dennoch: „Der erste Durchgang war absolut ausgeglichen", befand Votava im Nachhinein.
„Entscheidend", so der Bremer Nachwuchstrainer, „war dann die Phase zwischen der 46. Und der 65. Minute." In genau diesem Zeitabschnitt hatten die Grün-Weißen drei, vier sehr aussichtsreiche Torchancen, verwerteten allerdings nur eine. Wie schon in der Vorwoche war es Neuzugang Davie Selke, der seine Klasse einmal mehr zeigen konnte und für Werder das 2:2 besorgte (59.).
Hannover eiskalt in der Schlussviertelstunde
Nach einer guten Stunde Spielzeit wurden die Uhren also auf Null zurückgestellt. „Wir waren dann ein wenig zu naiv in den Zweikämpfen, haben durch die Mitte zu viele Fehler gemacht", resümierte Votava und fand damit eine Erklärung für den Spielausgang. Die Partie wurde letztendlich von den Hannoveranern in der Schlussviertelstunde entschieden, in der zunächst Sebastian Ernst traf (78.), ehe Kasumovic sein drittes Tor des Tages erzielte (85.). Werder hatte trotz dieses Doppelschlags weiterhin viele Spielanteile, agierte in dieser Phase des Spiels jedoch eine Spur zu leichtsinnig. „Die Jungs haben sich nicht aufgegeben, Hannover hat da ein paar leichte Ballverluste einfach clever genutzt", stellte sich Votava vor sein Team. Den Schlusspunkt setzte in der 89. Minute noch einmal Ernst mit seinem zweiten Tor.
Damit ist sie besiegelt, die erste Niederlage von Werders U19 seit über einem halben Jahr. „Für uns ist das kein Beinbruch, es muss ja weiter gehen", wusste Votava das Spiel in das richtige Verhältnis zu setzen. Weiter geht es allemal - und zwar schneller, als sonst. Schon in vier Tagen, am kommenden Mittwoch, 20.Februar 2013, kommt es im Stadion „Platz 11" zum absoluten Topspiel. Dann empfängt Werders U19 (Tabellenzweiter) den VfL Wolfsburg (Tabellenerster). Anpfiff des Krachers, eine Nachholpartie des 13. Spieltages, ist um 18.30 Uhr.
Von Cord Sauer
Hannover 96: Tvrtkovic, Yannik Schulze (75. Tuna), Panagiotidis, Teichgräber, Bertram, Pietler, Petrov, Siala, Rayski (64. Grunert),Sulejmani (64. Ernst), Almir Kasumovic (87. Polomka)
Werder Bremen: Otremba, Plendiskis, Lingerski, Zander, Krumland (46. von Haacke), Neldner, Hilßner, Schwede, Röcker, Kobylanski (71. Lukowicz), Selke
Tore: 1:0 Almir Kasumovic (29.)1:1 Zander (41.)2:1 Almir Kasumovic (45.)2:2 Selke (59.)3:2 Ernst (78.)4:2 Almir Kasumovic (85.)5:2 Ernst (89.)
Gelbe Karten: Tvrtkovic, Yannik Schulze, Ernst (alle Hannover) / Hilßner (Bremen)
Schiedsrichter: Jan Kanzler (Eisenach)
Zuschauer: 100