Im DFB-Junioren-Vereinspokal hatte sich Werder im Achtelfinale souverän gegen Borussia Dortmund (1:0) durchgesetzt und freute sich nun auf das anstehende Viertelfinalspiel. Die Gastgeber, die U19 des 1. FC Kaiserslautern, konnte sich zuvor gegen den Vorjahresfinalisten Hertha BSC Berlin mit 2:0 durchsetzen. Dementsprechend war Werders Mannschaft gewarnt - eigentlich.
Kaum hatte das Spiel begonnen, gerieten die Bremer schon in Rückstand. Nach 13 Minuten stand es 0:2 aus grün-weißer Sicht. In der 16. Minute der nächste Rückschlag: Kreativkopf Marcel Hilßner musste mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ausgewechselt werden, nachdem er vom Gegner mehrmals hart und unter anderem mit dem Ellenbogen bearbeitet worden war. Für Hilßner kam Maik Lukowicz ins Spiel, doch auch er konnte seinem Team nicht den nötigen Spielgeist vermitteln, um noch vor der Pause das Anschlusstor zu erzielen. Dafür erhöhte das Team von FCK-Trainer Gunter Metz auf 3:0.
Die Partie damit schon fast vorzeitig entschieden. Nach dem Seitenwechsel „hätten wir mit zwei, drei Großchancen aber locker das 1:3, 2:3 erzielen können", monierte Votava später. Seine Schützlinge verpassten diese Gelegenheiten jedoch, so dass die Gastgeber im Sportpark „Rote Teufel" nachlegten und auf 4:0 und sogar auf 5:0 erhöhten. Was für eine Packung. Ergebniskosmetik betrieb in der Schlussphase lediglich Davie Selke mit dem 1:5.
„Wenn man derart ohne Spannung ins Spiel geht, hat man selbst schuld. Wir haben uns heute fast alles gefallen lassen", erklärte Mirko Votava im Anschluss enttäuscht. „Meine Mannschaft hat es nicht in ihre Köpfe gekriegt, dass Lautern hochengagiert ist, auch wenn sie ´nur´ in der Regionalliga spielen", so der U19-Übungsleiter weiter. Außerdem kritisierte er die mangelnde Zweikampfstärke seines Teams, die er als Folgeerscheinung der jüngsten Negativserie ausmachte. Das Abenteuer DFB-Pokal ist damit beendet. Jetzt heißt es dafür umso mehr, in der Liga zurück in die Spur zu finden. Am 17. März 2013 empfangen die Grün-Weißen einen Gegner, der die Stärken der Lauterer ebenfalls bereits kennen gelernt hat: Hertha BSC Berlin kommt an die Weser.
Von Cord Sauer
FCK-U19: Sallinger - Leonhardt, Kyere, Schindele, Geiler (76. Antonaci) - Pick, Hofmann, Öhler (72. Bräuner), Osei Kwadwo - Hajtic (77. Sveinsson), Rodriguez (77. Almeida)
Werder Bremen: Oelschlägel - Hyde (64. Raho), Krumland, Plendiskis, Lingerski (76. Zwerschke) - Neldner (48. Bockhorn), von Haacke, Schwede, Eggersglüß - Selke, Hilßner (15. Lukowicz)
Tore: 1:0 Rodriguez (7.), 2:0 Hajtic (9.), 3:0 Rodriguez (13.), 4:0 Öhler (70.), 5:0 Osei Kwadwo (71.), 5:1 Selke (88.)
Schiedsrichter: Mario Heller
Zuschauer: 320
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Eine große Überraschung gab es auch für die U19 des VfL Wolfsburg. Das dominierende Team der A-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost musste sich knapp mit 3:4 gegen den Nachwuchs von Borussia Mönchengladbach geschlagen geben. Im Halbfinale stehen neben Gladbach und Lautern außerdem der Karlsruher SC sowie der 1. FC Köln.
Die Viertelfinalergebnisse im Überblick:
09.03.2013, 13 Uhr Karlsruher SC - SC Freiburg 2:0 (0:0)
10.03.2013, 11 Uhr Borussia Mönchengladbach - VfL Wolfsburg 4:3 (3:1)
10.03.2013, 11 Uhr Rot-Weiß Erfurt - 1. FC Köln 1:2 (1:0)
10.03.2013, 12 Uhr 1. FC Kaiserslautern - Werder Bremen 5:1 (3:0)