Der Gast aus der Lausitz startete mit vehementen Angriffen in das Spiel. Bei zwei kurz hintereinander ausgeführten Eckbällen hätte es bis zur fünften Spielminute durchaus schon im Kasten der Werderaner einschlagen können. Aber Werders Abwehr um die Innenverteidiger Stefan Kunkel und Jannik van Geene fing sich und hatte die Offensive der Gäste danach unter Kontrolle. Die frühe Führung für die Werderaner trug seinen Teil dazu bei, dass das Team von Trainer Viktor Skripnik anschließend spielbestimmt auftrat. Für das Tor zeichnete sich Kapitän Lukas Fröde verantwortlich. Nachdem Herbert Bockhorn gefoult wurde, schlug Marcel Hilßner aus dem rechten Halbfeld einen Freistoß an den Fünfmeterraum der Lausitzer, den Lukas Fröde mit einem geschickten Kopfball in die obere rechte Ecke verlängerte (13.).
Mit diesem Erfolgserlebnis im Rücken schwang sich Werders Kapitän zu einer Klasseleistung auf. Seine Zweikampfquote schlug deutlich ins Positive aus. Nach Balleroberungen schaltete Werders Mittelfeldmann schnell auf Offensive um und war mithin häufig Ausgangspunkt von vielversprechenden Angriffen. Leider klebte den beiden Stürmern Gerrit Holtmann und Maximilian Schulwitz im bildlichen Sinne das Pech an Stiefeln, so dass es bis zum Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Benjamin Buth bei der knappen Führung für die Werderaner blieb.
Trainer Viktor Skripnik forderte sein Team zur Halbzeit auf, gegen die stets auf ihre Chance lauernden Gäste aus Cottbus aufmerksam zu bleiben und weiter druckvoll nach vorne zu spielen. In der 57. Spielminute bot sich den Werderaner eine große Gelegenheit zum zweiten Treffer. Gerrit Holtmann setzte sich in der rechten Mittelfeldseite im Zweikampf durch und passte gleich auf den im zweiten Spielabschnitt immer stärker auftretenden Leon Neldner. Dessen scharf in den Fünfmeterraum gezogenen Ball konnte von Energie-Torwart Max Bresemann nur nach vorne abgewehrt werden. Marcel Hilßner war zur Stelle, aber sein strammer Schuss zischte knapp am rechten Pfosten vorbei ins Aus.
Energie Cottbus präsentierte sich lange kampfstark und hielt die Partie bis zur 64. Minute offen. Zu diesem Zeitpunkt setzte sich Linksverteidiger Leon Lingerski auf der linken Außenbahn bis zur Grundlinie durch. Sein Rückpass erreichte Gerrit Holtmann, dessen Schuss zunächst in der Energie-Abwehr hängen blieb. In dem Durcheinander in der Gästeabwehr schaltete Leon Neldner am schnellsten und schob den Ball in die rechte Ecke zum vorentscheidenden 2:0 ins Netz.
Mit diesem Treffer im Rücken eroberten sich die Grün-Weißen mehr und mehr Spielanteile. Die eingewechselten Otis Breustedt, Christopher Cook und Karim Raho erhöhten den Druck auf das Gästeteam und beinahe zwangsläufig fiel der dritte Treffer der Werderaner. Wieder war die linke Angriffsseite Ausgangspunkt für das Tor. Diesmal setzte sich Christopher Cook im Strafraum durch. Otis Breustedt konnte das Zuspiel seines Teamkameraden im ersten Versuch nicht verwerten, aber die zweite Gelegenheit, die ihm die Energie-Abwehr ermöglichte, nutzte Werders Stürmer zum 3:0-Endstand (77.).
Die Mannschaft vom Trainerteam Viktor Skripnik und Florian Kohfeldt hat mit nunmehr zehn von zwölf möglichen Punkten einen guten Saisonstart hingelegt. Nun müssen die Werderaner den Schwung aus dem Sieg gegen die Lausitzer Gäste ins nächste Auswärtsspiel bei der SG Dynamo Dresden mitnehmen.
Werder Bremen: Gies - Kunkel, Lingerski, Fröde, van Geene - Neldner (72. Cook), Bockhorn, Hilßner, Holtmann - Schulwitz (66. Breustedt), Eggestein (74. Raho)
FC Energie Cottbus: Bresemann - Weinert, Berger, Gerstmann, Hinz - El-Jindauoi, Frühauf, Graf, Dülek (61. Maurer) - Fingas (30. Gausepohl), Röwer (72. Kagelmann)
Tore: 1:0 Fröde (13.), 2:0 Neldner (64.), 3:0 Breustedt (77.)
Gelbe Karten: Lingerski, van Geene (beide Werder) - Bresemann (Cottbus)
Schiedsrichter: Benjamin Buth
Stadion „Platz 12": 70 Zuschauer