Werder Bremens U19-Talente bekamen es am neunten Spieltag mit dem FC Hansa Rostock zu tun - eine Begegnung, die schon im Vorfeld Spannung versprach. Aus tabellarischer Sicht traf der Dritte (Rostock) auf den Fünften (Bremen), doch bei diesem Aufeinandertreffen spielte auch eine weitere Tabelle eine kleine Nebenrolle: In der Fairness-Tabelle rangierten die Bremer vor dem Spiel mit lediglich sechs gelben Verwarnungen auf Platz 1, während die Rostocker das Schlusslicht bildeten (16 Gelbe, 2 Gelb-Rote sowie 1 Rote Karte).
Der Anpfiff des Spiels stand lange auf der Kippe, über den ganzen Vormittag hinweg hatte sich eine dicke Nebelschicht hartnäckig gehalten und für eine gespenstische Kulisse gesorgt - passend zu den leeren Rängen im Stadion: Nur knapp 30 Zuschauer zeigten Interesse an der Partie. Trotz der Wetterverhältnisse erfolgte pünktlich um 12 Uhr der Anpfiff und wenige Minuten später stand es auch schon 1:0 für die Gastgeber. Sargis Adamyan brachte seine Ostseestädter schon in der 3. Minute in Führung und sorgte für fassungslose Gesichter auf Seiten der Grün-Weißen. Doch auch wenn es die Werder-Talente kalt erwischt hatte, machte sich keine Entmutigung breit. So dauerte es nicht lange, da drang Dimitrios Ferfelis nach toller Kombination in die Nahtstelle der Rostocker Hintermannschaft ein, wollte gerade den Schlussmann umspielen, der Ferfelis dann regelwidrig von den Beinen holte: Strafstoß Werder. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte eiskalt zum 1:1 (9.).
In den Folgeminuten ergab sich ein nervenaufreibendes Spiel, für beide Teams ging es im wahrsten Sinne des Wortes rauf und runter. „Wir haben uns in dieser Phase des Spiels richtig gut reingekämpft", freute sich auch Werder-Coach Mirko Votava über den guten Auftritt seiner Schützlinge. In der 14. Minute besorgte Christos Almpanis das 2:1 für Werder, ehe Julian von Haacke auf 3:1 erhöhen konnte (26.). Nach der Halbzeitpause stockte erneut Dimitrios Ferfelis den Spielstand auf: 4:1 in der 53. Minute. Für den FC Hansa Rostock war das Spiel spätestens nach dem 4:1 Treffer gelaufen. Cimo Röcker (80.) und der eingewechselte Alex-Christian Ruf (88.) machten aus dem komfortablen 4:1 letztendlich eine ordentliche 6:1-Packung, die die Werderaner auf den dritten Tabellenplatz katapultiert.
„Die Jungs haben heute gut kombiniert. Mich freut besonders, dass bis auf den Foulelfmeter alle Tore aus dem Spiel heraus gefallen sind", so ein hochzufriedener Mirko Votava. Nachdem Werder im letzten Jahr zweimal an der Ostsee verlor (Liga und Pokal), tut dieser Sieg nun richtig gut. Abgesehen davon konnte Werder auch die Spitzenposition in der Fairness-Tabelle wahren: Vier gelbe Karten verteilte Schiedsrichter Burda aus Berlin in diesem Spiel: Drei für Rostock, eine für Werder.
Von Cord Sauer
FC Hansa Rostock: Brinkies - Pägelow, Nauermann, Marcos (64. Richter), Pfingstner - Krausse, Jordanov, Kemsies, Flath (71. Mielke) - Uecker, Adamyan (80. Siegmund)
Werder Bremen: Neukam - Reineke, Rehfeldt, Plendiskis, Zwerschke - Röcker (84. Robrecht), von Haacke, Busch (88. Hyde), Schwede (82. Jäschke) - Almpanis (77. Ruf), Ferfelis
Tore: 1:0 Adamyan (3.), 1:1 Ferfelis (9. Foulelfmeter), 1:2 Almpanis (14.), 1:3 von Haacke (26.), 1:4 Ferfelis (53.), 1:5 Röcker (80.), 1:6 Ruf (88.)
Gelbe Karten: Brinkies, Pfingstner, Adamyan (alle Rostock) / Schwede (Werder)
Schiedsrichter: Burda (Berlin)
Volksstadion: 30 Zuschauer