Mirko Votava hatte vor gut über einem Monat zu den „Wochen der Wahrheit" ausgerufen. Das Restprogramm für seine Schützlinge war äußerst anspruchsvoll, sollten es die Grün-Weißen doch mit hochkarätigen Gegnern wie dem HSV, Hansa Rostock, Hannover 96, VfL Wolfsburg oder Hertha BSC Berlin zu tun bekommen. Die Bilanz nach diesem Topspiel-Marathon liest sich wie folgt: 1 Sieg, 2 Remis, 2 Niederlagen. Nachdem Werders U19 zuletzt zweimal punkten konnte (1:1 in Wolfsburg, 2:2 gegen Hannover), erfolgte nun der Hinrunden-Abschluss gegen den Halleschen FC.
Im EVH-Zentrum der Halleschen Sportjugend fand die Partie vor rund 70 Zuschauern statt. Für Werder Bremen war zu Beginn des Spiels nicht viel möglich, Halle stand gut in der Verteidigung und überzeugte durch sicheres Spiel nach vorn. Bevor das Spiel für Bremen richtig angefangen hatte, lagen die Grün-Weißen auch schon hinten: In der 4. Minute war es Kevin Zschimmer, der seine Mannschaft in Führung brachte. Es war der berühmte „Hallo-wach-Effekt", der im Anschluss bei Werder einsetzte. Schnell besinnte sich das Team auf seine Stärken und begann, den Gegner besser zu kontrollieren. „Wir kamen nach dem Gegentreffer immer besser ins Spiel", fand auch Werders Chefcoach der U19, Mirko Votava. Die Belohnung folgte prompt: Nach einer Ecke beförderte Dimitrios Ferfelis den Ball über die Torlinie und egalisierte die Führung des HFC (12.). Siebtes Tor im neunten Spiel für Ferfelis, eine tolle Quote.
Nach dem Ausgleichstreffer bemühten sich beide Teams, nachzulegen, was jedoch zunächst nicht gelang. Kurz vor der Halbzeit jedoch war es Werders Mannschaftskapitän Oliver Hüsing, der den Ball nach einer Standardsituation aus dem Feld heraus zum 2:1 in die Maschen setzte (44.): Spiel gedreht, 2:1-Führung für die Gäste von der Weser! Im zweiten Durchgang hatte Werder dann die Möglichkeit, den Gegner auszukontern und auf 3:1 aufzustocken, doch dieses Vorhaben gelang nicht - im Gegenteil. Nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff stand es 2:2, nachdem Torben Rehfeldt den Ball unglücklich im eigenen Tor unterbrachte (51.).
In den Folgeminuten zeigte sich Werder stets bemüht, aggressiv in den Zweikämpfen und gut strukturiert in der Defensive. Ein weiteres Tor fiel nicht mehr, beide Teams trennen sich 2:2-Unentschieden. „Wir hatten heute nicht die zwingende Durchschlagskraft, das 2:2 geht in Ordnung", sagte Mirko Votava nach dem Schlusspfiff. Für Werder ist es die dritte Punkteteilung in Folge. Eine gute Hinrunde 2011/2012 ist beendet, lediglich drei Niederlagen in 13 Begegnungen mussten die Werder-Talente hinnehmen. Auf der Haben-Seite stehen dafür jeweils fünf Siege und fünf Remis. 20 Punkte bedeuten Tabellenplatz 5, den es im kommenden Jahr zu festigen, und im Idealfall nach oben auszubauen gilt.
Von Cord Sauer
Hallescher FC: Grube - Scheibe, Schütze, Slamar, Carl - Zschimmer (90.+2 Rothenstein), Romanovski, O. Schmidt (79. Hanetzog) - Weiske, Reher (66. Bolyki), Louca
Werder Bremen: Neukam - Reineke, Rehfeldt, Hüsing, Zwerschke - Röcker, Busch, Schwede (76. Almpanis), Robrecht (60. Puhman) - Lo Iacono (60. Ihnken), Ferfelis
Tore: 1:0 Zschimmer (4.), 1:1 Ferfelis (12.), 1:2 Hüsing (44.), 2:2 Rehfeldt (51., Eigentor)
Gelbe Karten: Louca, O. Schmidt, Bolyki (alle Halle) / Schwede (Werder)
Schiedsrichter: Hanslbauer (Stein)
EVH-Zentrum: 70 Zuschauer