Als sich die beiden Trainer gedanklich schon mit einem 0:0 abgefunden hatten, unterlief den Gastgeberinnen ein kleiner, aber folgenschwerer Fehler. Auf der linken Abwehrseite der Potsdamerinnen attackierten die Grün-Weißen nicht aggressiv genug, so dass sich der 1. FFC in der Vorwärtsbewegung Überzahl verschaffte und diese mit schnellem Kombinationsspiel bis in den Strafraum der aufgerückten Bremerinnen hielt. Im Sechzehner angekommen, legten die Gäste noch einmal quer, so dass Marie-Louise Bagehorn am langen Pfosten keine Probleme mehr damit hatte, das Leder zum 0:1-Endstand über die Linie zu drücken (90.).
„Dass das Gegentor in letzter Sekunde fällt, ist wirklich bitter. Ein Punkt wäre verdient gewesen. Speziell in der ersten Hälfte war das heute ein sehr gutes Spiel von meiner Mannschaft, vielleicht war es die beste Halbzeit der Saison. Auch mit der zweiten Hälfte bin ich zufrieden, wobei wir gegen diesen offensivstarken Gegner etwas zu passiv agiert haben“, erklärt Werder-Trainer Holger Stemmann, der von seinen Spielerinnen erwartet, nicht mit hängenden Köpfen in die dreimonatige Winterpause zu gehen. „Mit einem Tag Abstand sollten wir alle versuchen, dieses Spiel positiv zu bewerten, denn wir haben sehr guten Fußball geboten. Ich habe heute gegenüber den letzten - teils auch erfolgreichen Partien - einen deutlichen Schritt nach vorne gesehen“, lobte Stemmann.
Weiter geht es für die Werder-Frauen am 06.03.2011. Die erste von insgesamt noch sechs ausstehenden Partien dieser Saison wird bei Victoria Gersten ausgetragen.
Christoph Muxfeldt
Werder Bremen: Martens – William, Schröder, Scholz, Votava – Notthoff, Kersting – Golebiewski, Freyhat, Wallenhorst (57. König) – Uyar
1. FFC Turbine Potsdam II: Hohlfeld, Wiegand, Cramer, Braun, Schlanke, Schödel (52. Bast), Bagehorn, Hübner, Starke, Timme, Meyer (79. Dalaf)
Tor: 0:1 Bagehorn (90.)
Gelbe Karten: Bagehorn, Schlanke (beide Potsdam)
Schiedsrichterin: Imke Meinerling (Hamburg)
Stadion „Platz 12“: 78 Zuschauer