Werder-Frauen mit 1:1 im Spitzenreiter-Duell gegen den HSV

Lisa-Marie Scholz stieg nach einer Notthoff-Ecke am höchsten und köpfte zum verdienten Ausgleich ein.
Frauen
Sonntag, 26.09.2010 / 16:17 Uhr

Werder Bremen hat sich im Spitzenspiel des 7. Spieltags der 2. Bundesliga Nord mit 1:1-Unentschieden vom punkt- und torgleichen Co-Tabellenführer Hamburger SV II getrennt. Trotz tiefen Bodens und Dauerregens lieferten beide Mannschaften eine schnelle und ansehnliche Partie ab, die stets energisch, aber fair geführt wurde.

Schon bevor die Partie begann, gab es die erste schlechte Nachricht für Werder-Trainer Holger Stemmann: Alexandra De Nuzzo verletzte sich beim Aufwärmen und verlängerte damit die ohnehin schon recht stattliche Verletztenliste der Grün-Weißen. Für sie begann Chadia Freyhat im defensiven Mittelfeld. Mit dem Anpfiff war es dann aber auch schon vorbei mit den schlechten Nachrichten: Werder war zu Beginn der insgesamt ausgeglichenen Begegnung die etwas stärkere Mannschaft und kam in den ersten zehn Minuten zu ersten Torgelegenheiten. So kam Nahrin Uyar nach Freyhat-Freistoß im Sechzehner an den Ball, doch hatte HSV-Keeperin Jennifer Weber aufgepasst und den Ball gerade noch rechtzeitig abgewehrt, ehe die Bremerin abziehen konnte (4.). Drei Minuten später setzte sich Maren Wallenhorst nach kurzer Körpertäuschung durch und zog aus 16 Metern ab, doch ihr Schuss flog über den Querbalken (7.).

Kurz darauf kamen auch die Hamburgerinnen erstmals vor das Bremer Gehäuse, aber die Freistoßflanken von Anika Höß (10.) und Denise Lehmann (11.) brachten Werders Torfrau Jennifer Martens nicht ins Schwitzen. Kurz darauf musste Martens jedoch ernsthaft eingreifen und kam nach einem langen Ball auf Lena Petermann aus ihrem Kasten, um das Leder zu klären (14.). In der Folge beruhigte sich die Partie etwas, weder die Hamburgerin Petermann (19.), noch die Bremerin Jessica Golebiewski (21.), die nach starker Hamann-Vorarbeit an den Ball kam, trafen mit ihren Fernschüssen das Tor. Werder-Kapitänin Lea Notthoff machte es aus 25 Metern etwas besser, aber Weber war auf dem Posten und hielt die Kugel (24.).

Hinten präsentierten sich die Grün-Weißen zunehmend souverän und sehr konzentriert im Zweikampf, so dass die wuchtigen HSV-Angreiferinnen Kathrin Patzke und Lena Petermann fast nicht zum Zuge kamen. In der 33. Minute brach dafür die schnelle Höß auf rechts durch und zog aus spitzem Winkel ab, doch Martens konnte abwehren. Das Spiel beruhigte sich nun und bis zum Pausenpfiff waren bis auf einen Golebiewski-Schuss (45.) kaum noch Torszenen zu verzeichnen.

Nach der starken ersten Hälfte blieb es unerklärlich, warum die Grün-Weißen zu Beginn der zweiten Hälfte etwas die Zügel schleifen ließen. Die Hamburgerinnen kamen konzentrierter und präsenter aus der Kabine und gleich ihr erster Angriff nach Wiederanpfiff führte zum 0:1. Die Gäste kamen über links zum Torschuss und nachdem Martens zunächst noch abwehren konnte, landete der Abpraller direkt vor Patzke, die die Kugel aus sieben Metern problemlos ins leere Tor schießen (47.). Im direkten Gegenzug versuchte es Katharina Hamann mit einem 30-Meter-Schuss, doch ihr Ball flog knapp über den linken Torwinkel. Nur fünf Minuten später bedrängte Golebiewski die einschussbereite Höß nach einer Freistoß-Hereingabe und verhinderte somit das 0:2, ehe Patzke allein auf Martens zulief, aber mit ihrem Lupferversuch an der Werder-Keeperin scheiterte (53.).

Nach ihrer kurzen Schwächephase kämpften sich die Grün-Weißen wieder in die Partie zurück, drängten auf den Ausgleich und hatten Pech, dass in der 53. Minute sowohl Wallenhorst, als auch Uyar aus aussichtsreicher Position ihre Gegenspielerin anschossen. Uyar war es auch, die kurz darauf einen Freistoß aus 21 Metern halbrechter Position knapp über das HSV-Tor zirkelte (66.). Nur eine Minute später konnte Weber einen Notthoff-Freistoß gerade noch vor der einköpfbereiten Lisa-Marie Scholz abfangen, was ihr nach Notthoffs nachfolgendem Eckball von rechts jedoch nicht gelang. Werders auch in der Defensive sehr stark agierende Innenverteidigerin stieg am höchsten und köpfte den Ball wuchtig zum verdienten Ausgleich ins Netz (69.).

In der Schlussphase wollten es beide Teams wissen, das Tempo blieb hoch und auf beiden Seiten ergaben sich noch einige gute Torgelegenheiten. Auf Hamburger Seite scheiterte Steinike knapp, weil Eva-Marlen Votava aufgepasst hatte (70.) und Patzke, weil Martens auf dem Posten war (75.). In der 85. Minute hatte Werder Glück, dass die Hamburgerinnen einen guten Angriff unkonzentriert zu Ende spielten und dass Petermann, die dennoch zum Abschluss kam, knapp über den Kasten zielte. Auf Bremer Seite schlug Uyar nach einer etwas in den Rücken gespielten Golebiewski-Flanke bei einem Fallrückzieherversuch knapp am Ball vorbei (83.), ehe Golebiewski es in der letzten Minute mit einem Distanzschuss von halbrechts selbst versuchte, anstatt zu flanken. Doch das Leder flog am Tor vorbei und es blieb beim letztlich gerechten 1:1-Unentschieden

„Das war ein nervenaufreibendes Spiel, aber es hat Spaß gemacht, zuzusehen, denn wir haben heute zwei Teams auf hohem Niveau gesehen. Ich denke, dass beide Mannschaften zu recht ganz oben in der Tabelle stehen. Da wir uns nicht vom Gegentreffer aus der Bahn werfen ließen und den Ausgleich geschafft haben, haben wir den wichtigen Punkt gegen den HSV geholt, was uns wiederum sehr stolz macht“, erklärte Werder-Coach Holger Stemmann nach dem Spitzenspiel.

Christoph Muxfeldt

Werder Bremen: Martens – Kersting, Scholz, Holsten, Votava – Golebiewski, Notthoff, Freyhat, Hamann (64. C. König) – Uyar, Wallenhorst

Hamburger SV II Weber, Moelter, Patzke, Borkowski, Steinike (78. Homp), Wolfgramm, Hepfer, Petermann, Höß, Brüggemann, Lehmann

Tore: 0:1 Patzke (47.), 1:1 Scholz (69.)

Gelbe Karten: Hamann (Werder)

Schiedsrichterin: Sandra Blumenthal (Pritzwalk)

Stadion „Platz 12“: 189 Zuschauer

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