Mit der Einwechselung von Alexandra De Nuzzo und Cindy König in der 58. Minute riss Werder das Spiel dann endgültig an sich. Die beiden jungen Spielerinnen waren sofort voll da und brachten viele Impulse ins Bremer Offensivspiel. Chancen gab es nun fast im Zwei-Minuten-Takt, so dass der Ausgleich nur eine Frage der Zeit war. Nach einem Steilpass von Lisa-Marie Scholz auf König, die von rechts in den Strafraum eindrang und den Ball trocken in die linke untere Ecke schob, war es dann so weit, 1:1 (65.).
Kurz darauf vergaben die Bremerinnen gleich zwei hochkarätige Torgelegenheiten in einer Minute, doch sowohl Wallenhorst nach Kersting-Flanke, als auch König nach Scholz-Vorlage verzogen knapp (73). Acht Minuten später machten es die Grün-Weißen besser: Cindy König ging einem Ball energisch nach und bedrängte die Gäste-Torfrau am Fünfmeterraum, so dass es zu einem Pressschlag kam. Die Kugel rollte mittig in den Rückraum zurück, wo Golebiewski aus zwölf Metern abzog und das 2:1 für Werder markierte (81.).
Nun drängten die Gastgeberinnen auf die Entscheidung und vergaben in Person von König (83.) und Wallenhorst (87.) zwei weitere Großchancen, ehe die eingewechselte Angreiferin ihre tolle Leistung mit dem 3:1 krönte. Die 17-jährige König nahm in der Schlussminute eine Wallenhorst-Flanke stark an und schlug den Ball aus dem Strafraum kompromisslos in die Maschen.
„Ich bin sehr froh, dass wir in der zweiten Halbzeit die Kurve bekommen haben. Es waren letztlich erneut unsere Tugenden – der Kampf und das Wir-Gefühl – die uns stark gemacht haben und die heute nötig waren, um den Gegner zu bezwingen“, freute sich Werder-Coach Holger Stemmann über die Einstellung seiner Spielerinnen. Angesprochen auf Doppeltorschützin und „Matchwinnerin“ Cindy König erklärte der Trainer: „Cindy ist voll bei uns angekommen, nachdem sie in der letzten Saison nur sporadisch dabei war. Jetzt geht diese junge Spielerin in ihrer Joker-Rolle voll auf, ist nach ihrer Einwechslung stets sofort auf Betriebstemperatur. Ich bin mir sicher, dass wir noch viel Freude an ihr haben werden.“
Christoph Muxfeldt
Werder Bremen: Martens – Kersting, Schröder, Notthoff, Votava – Golebiewski (85. Haar), Freyhat, Scholz, Hamann (58. De Nuzzo) – Uyar (58. König), Wallenhorst
SV Victoria Gersten: Oude-Wesselink – Meiners, Börger, Altevolmer (87. Knese), B. Kappel, Sieksmeyer, Tepe, Sauer (69. Lögering), Rohling, I. Kappel, Schulze (82. Drews)
Tore: 0:1 B. Kappel (40.), 1:1 König (65.), 2:1 Golebiewski (81.), 3:1 König (90.)
Gelbe Karten: Scholz (Werder)
Schiedsrichterin: Sandra Blumenthal (Pritzwalk)
Stadion „Platz 12“: 210 Zuschauer