Das 2:2 hatten die Gastgeberinnen scheinbar nicht erwartet und Werder nutzte die entstandene Konfusion um das Spiel ein weiteres Mal zu drehen. Lisa-Marie Scholz bewies Auge, schickte Wallenhorst auf die Reise, die zum zweiten Mal allein auf Hohlfeld zu stürmte und die Keeperin erneut umkurvte, um den Ball ins Netz zu schieben (57.). Nach demselben Muster erspielten sich die Grün-Weißen auch das vorentscheidende 4:2. Nach schönem Zusammenspiel mit Eva-Marlen Votava lief Wallenhorst abermals allein aufs Tor zu, überwand die Gastgeber-Torfrau dieses Mal jedoch mit einem Flachschuss (88.). Eine Minute vor dem Ende verkürzte Potsdam durch Henrike Schödel zwar noch auf 4:3, doch änderte der unnötige Gegentreffer – der Ball schien bereits geklärt, ehe der Distanzschuss einschlug – nichts am fünften Werder-Sieg in Serie.
Der erste Dreier gegen Turbine Potsdam war ein hartes Stück Arbeit, umso erfreuter gab sich Werder-Coach Holger Stemmann nach der umkämpften, aber fairen Partie: „Es ist schön zu sehen, wozu wir in der Lage sind, wenn wir mit riesiger Willensstärke auftreten. Wenn wir wie heute absolute mannschaftliche Geschlossenheit demonstrieren, dann sind wir zu großen Leistungen fähig. Potsdam hatte vielleicht die besseren Einzelspielerinnen auf dem Platz, aber wir die bessere Mannschaft, die sich daher verdient durchgesetzt hat. Darauf können wir sehr stolz sein.“
Weniger glücklich ist der Trainer über die Verletztensituation, die sich in Potsdam weiter verschärft hat: „Diesen Sieg haben wir leider teuer bezahlt“. Nachdem sich die etatmäßige Rechtsverteidigerin Mira William beim Aufwärmen am Knöchel verletzt hatte, schied auch Ersatzfrau Liva Zunker nach nur 18 Minuten aus, nachdem sie einen Schlag auf den rechten Knöchel bekommen hatte. Des Weiteren verletzte sich Stephanie Schröder vermutlich schwerer an der Hand, doch die Innenverteidigerin biss auf die Zähne und spielte durch.
Christoph Muxfeldt
1. FFC Turbine Potsdam: Hohlfeld – Wiegand, Schlanke, Braun, Wesely, Schödel, Mack, Hübner, Bagehorn (75. V. Müller), L. Meyer, Dalaf
Werder Bremen: Martens – Zunker (18. Freyhat), Schröder, Notthoff, Votava – Hamann, Scholz, Kersting, Golebiewski (62. Haar) – Uyar (79. König), Wallenhorst
Tore: 0:1 Wallenhorst (6.), 1:1 Dalaf (46.), 2:1 L. Meyer (50.), 2:2 Hamann (52.), 2:3 Wallenhorst (57.), 2:4 Wallenhorst (88.), 3:4 Schödel (89.)
Schiedsrichterin: Christine Weigelt (Leipzig)
Sportforum Waldstadt: 78 Zuschauer