Wiederum nur vier Minuten später hatten die Werderanerinnen ihre zweite große Gelegenheit, doch Angreiferin Doreen Nabwire Omondi zielte freistehend vor Emming von der Strafraumgrenze knapp über das Tor. Fortan nahm das Unheil aus Bremer Sicht seinen Lauf: Zunächst schlug der Schuss von Gütersloh-Mittelfeldspielerin Kristina Gessat im Winkel des Werder-Gehäuses ein (14.), ehe Stegemann mit ihrem zweiten Treffer nach Jäger-Flanke auf 3:0 erhöhte (29.). In der 33. Minute trug Jäger sich schließlich selbst in die Torjäger-Liste ein, als sie nach einem langen Pass knapp vor Jennifer Martens an den Ball kam, die Kugel an der Werder-Torhüterin vorbeispitzelte und auf 4:0 erhöhte. Die letzte nennenswerte Aktion der ersten Hälfte gelang Brigitta Schmücker, die in der 35. Minute das 5:0 für die klar dominierenden Gütersloherinnen markierte und für damit für die endgültige Vorentscheidung sorgte.
In der Halbzeit stellte Birte Brüggemann ihr Team um, beorderte Innenverteidigerin Lisa Scholz auf die "Zehn" und brachte mit U 17-Spielerin Cindy König eine zweite Stürmerin. Der Wechsel machte sich sofort bemerkbar, nur zwei Minuten nach ihrer Einwechslung legte König auf Nabwire Omondi ab, die Torfrau Emming nicht überwinden konnte. Werder war nun wesentlich besser in der Partie und den Bremerinnen gelang es, das Pokal-Spiel nun ausgeglichen zu gestalten.
Wallenhorsts verdienter Ehrentreffer nach schöner Scholz-Vorarbeit
Die verunglückte und dadurch gefährliche Flanke von Katrin Posdorfer (72.) führte genauso wenig zum nächsten FSV-Treffer, wie die sieben Minuten später folgende Doppelchance, als Stephanie Schröder und Mira William nacheinander auf der Linie klärten. Auf der anderen Seite erzielte die inzwischen als Angreiferin spielende Maren Wallenhorst nach schönem Pass von Lisa Scholz aus 14 Metern Torentfernung den Anschlusstreffer (81.).
"Wir haben motiviert angefangen, machen aber leider das frühe Tor nicht. Danach sind wir unerklärlicherweise völlig eingebrochen, es reicht einfach nicht, wenn nur vier Spielerinnen Normalform erreichen", erklärte die mit den ersten 45 Minuten unzufriedene Werder-Trainerin Brüggemann. "In der zweiten Halbzeit, in der sich der Gegner natürlich etwas zurückgenommen hat, haben wir dann aber Charakter gezeigt, darauf können wir aufbauen", so die 38-Jährige mit Blick auf die nächste Partie in der 2. Bundesliga Nord, in der Werder Bremen am kommenden Wochenende erneut auf das Team aus Gütersloh trifft. "Da werden wir sicherlich eine völlig andere Werder-Mannschaft sehen, sowohl vom Auftreten, als auch personell."
Christoph Muxfeldt
Werder Bremen: Martens – William, Holsten, Scholz (79. A. König), Mauckisch – Steinsträter (46. C. König), Kersting (46. Schröder), Notthoff, Krämer, Wallenhorst, Nabwire Omondi
FSV Gütersloh 2009: Emming, Drewitz (69. Hermes), Gebhard, Jäger (49. Hackmann), Schiller, Barwinsky, Gessat, Stegemann, Bullder, J. Scheuren (18. Posdorfer), Schmücker
Tore: 0:1 Stegemann (5.), 0:2 Gessat (14.), 0:3 Stegemann (29.), 0:4 Jäger (33.), 0:5 Schmücker (35.), 1:5 Wallenhorst (81.)
Gelbe Karten: Drewitz, Bullder
Schiedsrichterin: Dr. Riem Hussein (Bad Harzburg)
Stadion "Platz 12": 167 Zuschauer