0:4 in Gersten: Werders Frauen kommen "unter die Räder"

Auch Maria Doll im Tor der Bremerinnen konnte die Niederlage nicht abwenden. Vier Mal musste sie hinter sich greifen.
Frauen
Sonntag, 25.10.2009 / 16:55 Uhr

Gegen den Favoriten gab es leider wenig zu holen. Der SV Victoria Gersten schlug Werders Frauen im eigenen Stadion mit 4:0, Martina Fennen brachte die Gastgeber mit einem Doppelpack früh auf die Siegerstraße. Die Grün-Weißen müssen in der nächsten Begegnung zudem auf Lea Notthoff verzichten, die 20 Minuten vor Ende der Partie mit einer gelb-roten Karte wegen wiederholtem Foulspiels vom Platz gestellt wurde. Werder rutschte mit der Niederlage auf den Relegationsplatz 10, nächste Woche müssen die Werderanerinnen gegen die zweite Mannschaft von Turbine Potsdam antreten.

 

Aus der Überlegenheit keine Torchancen erarbeitet

 

Nach dem Abpfiff saß der Stachel tief, zu deutlich fiel das Resultat beim Tabellendritten Gersten aus. Trainerin Birte Brüggemann war besonders von Einstellung ihrer Mannschaft enttäuscht: „Uns fehlt die Abgebrühtheit hinten, dazu haben wir nach dem Rückstand keinen Charakter gezeigt. Damit machen wir es dem Gegner leicht, zumal wir mit Gersten auf eine ausgezeichnete Mannschaft getroffen sind.“

 

Dabei kamen die Bremer vor 336 Zuschauern gut in die Begegnung und bestimmten das Geschehen, ohne jedoch zwingend vor das Tor der Gastgeber zu kommen. Die erste Ecke erspielten sich die Werdanerinnen in der 40. Minute, andere gefährliche Chancen vor dem Tor der Gerstener waren ebenfalls Mangelware. Ganz anders die Niedersachsen, die sich in der Anfangsphase bereits zwei große Chancen erspielten, bevor sie in der 25. Minute eiskalt zuschlugen. Gerstens Martina Fennen hebelte zusammen mit ihren Mitspielerinnen die Bremer Abwehr mit einem Doppelpass aus und schob zur Führung der Gastgeber ein. Bezeichnend für das Spiel war die Entstehung des zweiten Tores der Gerstener nur kurze Zeit später. Obwohl Saskia Mauckisch und Josefine Holsten den Ball nach einer Flanke sicher zu haben schienen, gelangte Martina Fennen an das Spielgerät und vollendete aus halblinker Position mit einem Schuss in den Winkel zum 2:0 (32.). Der Halbzeitstand war hergestellt, Victoria Gersten nutzte seine Chancen konsequent, während die Hanseatinnen ihre spielerische Überlegenheit nicht in zählbaren Erfolg umwandeln konnten.

 

Doppelschlag besiegelte den Endstand

 

In der Halbzeitpause waren sich die Grün-Weißen einig, dass das Spiel mit einer engagierten Leistung noch umzubiegen sei. „Leider hat man davon nicht viel auf dem Platz gesehen, obwohl der Glaube in der Kabine noch vorhanden war“, zeigte sich Birte Brüggemann enttäuscht von der Moral ihrer Mannschaft. Lisa Scholz wechselte nach der Pause auf die Spielmacherposition, für sie verstärkte die eingewechselte Christin Chairsell die Innenverteidigung. Trotz der taktischen Veränderung führte die zweite Halbzeit zu keiner Verbesserung. Gersten nutzte die mangelnde Kampfbereitschaft und entschied das Spiel kurz nach Wiederanpfiff mit einem Doppelschlag. Obwohl vier Werderanerinnen sich in der Nähe von Gersten-Stürmerin Vanessa Rohling aufhielten, setzte diese sich auf halblinker Position durch und vollendete zum 3:0 (53.). Nur eine Minute später die endgültige Entscheidung: Tanja Baumann nutzte die Euphorie und hielt aus 30 Metern einfach mal drauf – der haltbare Ball schlug über Werder-Torhüterin Maria Doll mittig ins Netz ein, die Moral der Grün-Weißen war damit endgültig gebrochen (54.). Trauriger Höhepunkt war die gelb-rote Karte der sonst kampfstarken Lea Notthoff. Nach zwei Foulspielen in der 65. und 71. Minute musste die Mittelfeldspielerin vom Platz und fehlt damit ausgerechnet am nächsten Spieltag gegen ihren ehemaligen Verein Turbine Potsdam. Die letzte Chance des Spiels besaß Lisa Scholz, nachdem Nahrin Uyar sich gegen zwei Verteidiger durchsetzen konnte. Scholz konnte die Chance jedoch nicht nutzen, es blieb beim deutlichen 4:0 Endstand.

 

Gerstens Trainerin Maria Reisinger sah ähnliche Gründe für den Heimsieg wie ihre Bremer Kollegin: „Wir haben viele Dinge gut machen können, die Bremer haben uns manchmal nicht entscheidend stören können.“ Werder-Trainerin Birte Brüggemann nimmt die Auswärtsniederlage zum Anlass, den Konkurrenzkampf im Team neu zu entfachen. „In dieser spannenden 2. Bundesliga wird es für uns eng, wenn nicht alle elf Spielerinnen in Normalform auflaufen. Vielleicht werde ich zukünftig öfters Spieler aus unserer zweiten Mannschaft auf den Platz stellen, heute sind sie mit ihrem Einsatz und ihrer Körpersprache positiv aufgefallen.“ Bis zum nächsten Spiel bei Turbine Potsdam muss der Coach vor allem psychologische Aufbauarbeit leisten. „Wir haben mitgespielt, haben den Gegner aber in entscheidenden Phasen einfach nicht gestört. Wir müssen alle Spielerinnen mental wieder an ihre Leistungsgrenze bringen, denn physisch sind sie auf einem guten Niveau. Wir wissen wo wir stehen, jetzt wird es Zeit den Worten auch die passenden Resultate folgen zu lassen.“

 

Florian Schwarz

 

SV Victoria Gersten: Oude-Wesselink (80. Pösse) - Roters, Heitmann, S. Schneider (72. Klumpe), Börger, Tepe, Baumann, Meiners, Kieras, Fennen (57. Reisinger), Rohling

 

Werder Bremen: Doll - Mauckisch, Holsten, Scholz, Votava - Kersting, Notthoff, Nabwire Omondi (31. Menke), Demirtas (46. Chairsell), Haar (82. Beling) - Uyar

 

Tore: 1:0 Fennen (27.), 2:0 Fennen (32.), 3:0 Rohling (53.), 4:0 Baumann (54.)

 

Gelbe Karten: Fennen, Baumann (beide Gersten), Notthoff

 

Gelb-rote Karte: Notthoff (71.)

 

Schiedsrichterin: Sinem Turac (Berlin)

 

Stadion „Bregenbecker Straße“: 336 Zuschauer

 

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