Auch Doreen Nabwire Omondis großer Wunsch, einmal in Europa Fußball zu spielen, wird nun bei Werder in Erfüllung gehen. Werders Aufsichtsratsvorsitzender Willi Lemke knüpfte am Rande einer UN-Tagung in Nairobi den Kontakt zu der 22-Jährigen. „Ein Treffen mit ihr wurde mir von mehreren Seiten wärmstens empfohlen, so unter anderem auch von Dr. Aumar Obama, der Halbschwester von Barrack Obama, die in Afrika für CARE International aktiv ist“, so Lemke, der Doreen daraufhin nach Deutschland einlud, wo sie im Sommer bereits ein paar Tage in Bremen im Hause Lemke verbrachte. Nach Überwindung aller bürokratischen Hürden war nun in dieser Woche der Weg frei, für den einjährigen Aufenthalt in Deutschland. „Als ich von dieser jungen Frau hörte, wollte ich sie unbedingt kennen lernen. Und der erste Kontakt hat mich sehr beeindruckt. Es war schnell klar, dass Werder genau der richtige Ort ist, wo sie sich mit ihrer Geschichte, ihren Erlebnissen und ihrer Persönlichkeit einbringen und weiterentwickeln kann“, sagte Willi Lemke.
Birte Brüggemann, Leiterin des Frauenfußball-Projekts, hofft auf eine sportliche Verstärkung. „Sie soll eines der größten Talente des afrikanischen Kontinents sein, das würden wir natürlich sehr gern für uns nutzen. Die ersten Trainingseinheiten in dieser Woche haben die positive Einschätzungen bestätigt. Wir sind sehr auf ihren ersten Pflichtspieleinsatz gespannt. Man merkt ihr die Vorfreude an, bei Werder wieder die Möglichkeit zu bekommen, organisiert Fußball zu spielen, nachdem dies zuletzt durch die Unruhen in Kenia seit mehr als einem Jahr nicht mehr möglich war.“
Die Spielberechtigung des DFB ist inzwischen eingetroffen. Bereits am Sonntag, 27.09.2009, um 14 Uhr, in der Partie gegen den Hamburger SV II auf Platz 12 am Weser-Stadion kann Doreen Nabwire Omondi ihr persönliches Fußballmärchen um ein deutsches Kapitel bereichern. „Schon nach wenigen Tagen, weiß ich die Gastfreundschaft und die Freundlichkeit bei Werder sehr zu schätzen. Es wird nicht leicht, ein ganzes Jahr von zuhause, von meiner fußballverrückten Familie getrennt zu sein, aber ich weiß, dass sie sehr stolz auf mich sind. Ich freue mich aber auch auf alles, was vor mir liegt. Ich freue mich auf meine Zeit bei Werder Bremen, auf den deutschen Fußball, ich möchte noch einmal Berlin besuchen und vor allem möchte ich endlich mal Schnee sehen. Davon habe ich schon einiges gehört und gelesen.“
von Michael Rudolph