Nach der 1:5-Auftaktniederlage am Freitag versuchte das Team von Birte Brüggemann das Offensivspiel der Duisburger durch diszipliniertes Abwehrverhalten zu stören. "Unser Ziel war es, den Gegner zu ärgern", beschreibt die Trainerin das Konzept, welches jedoch bereits nach wenigen Minuten einen ersten Rückschlag hinnehmen musste. Die favorisierten Duisburger setzten sich auf der linken Seite durch und konnten zur 1:0 Führung vollenden (4.). Die Grün-Weißen fingen sich danach jedoch. Obwohl der FCR das Spiel machte, scheiterten sie des Öfteren an der Bremer Viererkette. In der 28. Minute machte sich die Spielstärke des Gegners ein weiteres Mal bemerkbar, als eine schöne Kombination mit dem 2:0 gekrönt wurde. Mit diesem Spielstand ging es in die Kabinen, die Werderanerinnen waren angesichts der Überlegenheit der Gäste sehr zufrieden.
Wolkenbruch macht Werders Abwehr zu schaffen
Auch nach der Halbzeit zeigte sich das mit sechs Nationalspielerinnen gespickte Team aus Duisburg weiter eiskalt in der Verwertung der Chancen. Nach einem Stellungsfehler in der grün-weißen Abwehr erhöhten die Nordrhein-Westfalen kurz nach Wiederanpfiff auf 3:0 (45.). Was dann kam war ein gewaltiger Regenschauer vom Himmel – und eine kalte Dusche für die Hanseaten. Passend zur Wasserflut begann die bisher kompakte Defensive der Bremer zu schwimmen, die erfahrenen Duisburger nutzten die neuen Bodenverhältnisse für viele gefährliche Fernschüsse. Ein nicht ganz unhaltbarer 30-Meter-Schuss setzte dann auch den Torreigen aus Sicht des Meisterschaftsfavoriten fort (53.). Abschluss der Duisburger Lehrstunde war kurz darauf das 5:0, als der Ball schön über die Viererkette gehoben- und im Tor untergebracht werden konnte (55.).
Nach dem Spiel wusste Coach Brüggemann das Spiel richtig einzuordnen: "Wir hatten mit Schröder, Sachau, Reller, Bohling und Lorenz fünf Spielerinnen aus dem C-Juniorinnen-Bereich dabei. Demgegenüber stand uns eine reine B-Juniorinnenmannschaft, die beim aktuellen Deutschen Pokalsieger eine unglaublich intensive Förderung erfährt. Trotzdem ist die Höhe der Niederlage ärgerlich, da wir kaum Chancen zugelassen haben, unsere individuellen Fehler aber eiskalt bestraft wurden."
Zum morgigen Abschluss gegen Sindelfingen möchte Brüggemann noch einmal eine ähnlich disziplinierte Mannschaftsleistung sehen. "Wir sind hier zum lernen, mit der norddeutschen Meisterschaft haben wir schon ein tolles Ergebnis erreicht. Wir können froh über die Erfahrungen der Zwischenrunde sein, auch im Hinblick auf die Frauenmannschaften wird uns das in Zukunft weiterhelfen."
von Florian Schwarz