Regionalliga-Start: Acht Punkte, die jeder wissen sollte

Gemeinsam wollen sie alles geben, um einen möglichen Aufstieg in die 2. Bundesliga zu realisieren.
Frauen
Freitag, 20.02.2009 / 13:33 Uhr

Am Sonntag, 22.02.2009, um 14 Uhr starten die Fußballerinnen von Werder Bremen wieder in die Regionalliga. Der erfolgreichen Hinserie, nach der die Grün-Weißen als beste Aufsteigerinnen sensationell auf dem zweiten Platz überwinterten, wollen die Bremerinnen ein genau so gutes Frühjahr folgen lassen. Wer weiß, vielleicht lässt sich sogar der Traum vom direkten Durchmarsch in die zweite Bundesliga verwirklichen.

 

Acht Punkte, die man zum Rückrundenstart Frauen Regionalliga über die Werderanerinnen wissen sollte:

 

1. Der Punktspielauftakt gegen den VfL Oythe am Sonntag, 22.02.2009, um 14 Uhr

 

Gegen die Kickerinnen aus Vechta wird es ein ganz schweres Stück Arbeit. Zwar zeigte Werder in den Testspielen zuletzt ansteigende Form, doch Trainerin Birte Brüggemann muss voraussichtlich auf Kapitänin Chadia Freyhat (Sprungelenksverletzung), Britta Möhlmann (Kreuzbandriss), Katrin Stefanski (Rückenverketzung), Stephanie Schröder (Trainingsrückstand) und Mirja Krämer (Knieverletzung) verzichten. Dazu fiel Stammspielerin Laura Kersting fast die gesamte Vorbereitung nach einer Mandel-Operation aus, stieg aber in der letzten Woche wieder ins Training ein. Auch der Gegner ist nicht zu unterschätzen. Nach durchwachsenem Start haben sich die VfL-Frauen heimlich, still und unbemerkt immer weiter nach vorn geschoben. Großen Anteil haben dabei Lisa Seeger und Julia Sadzio, die nicht nur durch ihre sechs Treffer, ihrem Team Halt geben. Dennoch alles in allem muss Werder auf heimischen Platz als Favorit gelten.

 

 

 

2. Der Zuschauer-Rekord der Regionalliga wackelt schon wieder?

 

Die Aufgeschlossenheit und das Interesse für den Frauenfußball im Nordwesten Deutschlands ist enorm. Speziell die Werderanerinnen erfreuen sich großem Interesse. Am zweiten Spieltag beim BV Cloppenburg bevölkerten 630 Menschen die Haupttribüne des wohl schönsten Regionalliga-Stadions. Zuschauer-Rekord in der Liga! Und auch bundesweit war es in den drei höchsten Ligen die Partie mit den drittmeisten Zuschauern. Das gleiche Bild im DFB-Pokal. Gegen den FCR Duisburg pilgerten 850 Zuschauer auf Platz 13 am Weser-Stadion.

 

Aber auch im Alltag kann sich das Interesse sehen lassen. Beim Testspiel-Derby gegen Scharmbeckstotel sahen knapp 100 Fans zu. Eine Zahl, die sich mancher Regionalliga-Konkurrent zu den Punktspielen wünscht. Immer mittendrin der 1. Offizielle Fanclub der Werder-Frauen, der bisher jedes (!) Spiel der Grün-Weißen besuchte.

 

 

 

3. Das Spiel der Spiele am Tag, wenn die Bayern ins Weser-Stadion kommen

 

Auf diese Partie schauen alle Frauenfußballfans im Nordwesten. Erster gegen Zweiter. Titelfavorit gegen Überraschungs-Aufsteiger. Cloppenburg gegen Werder. Beide vor diesem Wochenende nur durch einen Punkt getrennt. Sollten beide Teams so konstant auftreten wie in der Hinrunde, könnte diese Partie über den Aufstieg in die 2. Bundesliga entscheiden. Bei dieser Partie auf den Nebenplätzen am Weser-Stadion könnte der Zuschauerrekord wackeln. Der BV Cloppenburg hat die Unterstützung durch seine Nachwuchsteams angekündigt und wird wohl mit mehreren Bussen anreisen.

 

Der Spieltermin ist leicht zu merken: Sonntag, 1. März, 11 Uhr! Der Tag an dem auch im benachbarten Weser-Stadion kein schlechtes Spiel stattfindet, dort wird der FC Bayern erwartet. Also der Tag der Spitzenspiele auf dem Peterswerder.

 

4. Werder Neuzugänge und die Gewinnerin der Vorbereitung

 

Werder geht mit einem neuen Gesicht auf Titeljagd. Jennifer Horwege. Die 20-Jährige kam in der Winterpause vom VfL Wolfsburg an die Weser. Mit 29 Erstligaspielen und einem Tor kann die 1,58 m große Außenangreiferin viel Erfahrung ins Spiel der jungen grün-weißen Mannschaft einbringen. In den bisherigen Testspielen hat sie bereits ihre Schnelligkeit und ihre Nervenstärke unter Beweis gestellt. Bei der Generalprobe vor dem Hinrundenstart traf sie vom Elfmeterpunkt.

 

Als Neuzugang könnte man auch die Aufsteigerin der Vorbereitung betrachten. Christin Chairsell, Abwehrspielerin aus der zweiten Mannschaft, spielte sich in den Testspielen im Februar in den Vordergrund. Bei allen drei Partien kam sie über 90 Minuten in der Innenverteidigung zum Einsatz und bekam Bestnoten. Mit ihr gewinnt Trainerin Birte Brüggemann mehr Variationsmöglichkeiten in der Defensive.

 

Auch die anderen Neuzugänge der Saison haben in der Hinrunde eingeschlagen und wollen das in der Rückrunde wieder unter Beweis stellen. Ohne Abwehrchefin Josefine Holsten, der jungen Defensivspielerin Antje König, Mittelfeldmotor Laura Kersting und Stürmerin Nahrin Uyar ging Werder im Herbst eigentlich nie auf den Platz.

 

5. Der Zweikampf in der Torjäger-Wertung

 

Werder-Topstürmerin Nahrin Uyar (16 Treffer) zog in der Hinrunde meist einsam ihre Kreise in der Torjägerliste der Regionalliga. Doch das hat sich im November und Dezember verändert. Aus dem Alleingang ist ein Zweikampf geworden. Wiebke Einnolf von SuS Timmel schob sich Treffer um Treffer heran und rangiert jetzt auf Platz 2 mit 13 Toren. Ein völlig offenes Rennen. Die besten Torjägerinnen im Überblick:

 

1. Nahrin Uyar, Werder Bremen, 16 Tore

2. Wiebke Einnolf, SuS Timmel, 13 Tore

3. Simone Westerhoff, BV Cloppenburg, 9 Tore

3. Sabine Grelck, Bergedorf, 9 Tore

5. Stefanie Büsing, BV Cloppenburg, 8 Tore

6. Joy Weitzel, Jesteburg/Bendestorf, 7 Tore

6. Annemarie Schwartau, Ahlerstedt/Ottendorf, 7 Tore

6. Romina Riwny, SG Ahlerstedt/Ottendorf, 7 Tore

 

6. Firmen entdecken Werders Fußballerinnen

 

Nicht nur die Unterstützung durch Fanclub und Zuschauer ist einzigartig. Auch die Sponsoren der Werderanerinnen identifizieren sich voll mit den Fußballerinnen. Hauptsponsor, die Öffentlichen Versicherungen Bremen (ÖVB), sind bei zahlreichen Events rund um die Frauen vertreten und drücken bei den Partien oft am Spielfeldrand die Daumen. Gleiches gilt für die Firmen Natürlich Footshop GmbH, Elektro Strohschein, Fließen-Centrum Linnenbecker sowie Hansen Wärme- und Tanktechnik.

 

Die Werbekraft der grün-weißen Fußballerinnen erkennen jetzt bereits auch Sponsoren der Profi-Fußballer. Erst vor zwei Wochen stand Torjägerin Nahrin Uyar für einen neuen Stadion-Eckenspot von BLG Logistics vor der Kamera. Mehrere Spielerinnen modelten außerdem für Werders Fanartikel-Katalog.

 

7. Fortschreitende Integration bei Werder Bremen

 

Zwei Jahre nach der ersten Sichtung der Frauenfußballerinen ist das Projekt bei Werder immer besser integriert. Inzwischen unterhält Trainerin Birte Brüggemann ihr Büro im Leistungszentrum in der Ostkurve des Weser-Stadions. Der Umzug des Heimspielorts von der Universtät ans Weser-Stadion seit der Sommerpause hat sich bewährt. Die Fußballerinnen erhalten immer mehr Akzeptanz.

 

Selbst die Profis haben immer mehr Kontakt zu den Kickerinnen. Torsten Frings und Clemens Fritz schauten sich das Pokalspiel der Werder-Frauen gegen den Vizemeister FCR Duisburg an. Selbst krankheitsbedingt verhindert, ließ Frings bei der Eröffnung „seines“ Minispielfeldes, dass er an der Grundschule in Riede bauen ließ, eine Auswahl der Werder-Frauen inklusive Trainerin Birte Brüggemann antreten. Kapitän Frank Baumann tippt regelmäßig die Regionalliga-Spiele der Frauen und kann sich mit seinem Frauenfußball-Sachverstand in der Regionalliga-Tipprunde sehen lassen. Claudio Pizarro fragte Offensiv-Kollegin Katharina Hamann beim Fotoshooting für den Titel des Winter-Fanartikel-Katalogs interessiert nach dem Stand der Frauenfußballentwicklung.

 

8. Die Chance auf den Durchmarsch in die 2. Bundesliga

 

Ja, die Hinrunde hat es gezeigt. Ihr eigentliches Saisonziel hat Werder bereits erreicht. „In der Liga ankommen“, wollte Trainerin Birte Brüggemann und das kann man wohl behaupten bei Platz zwei mit einem Zähler Rückstand auf den großen Favoriten BV Cloppenburg. Werder bleibt gar nichts anderes übrig als sich mit den Lizenz-Unterlagen für die 2. Bundesliga zu beschäftigen. Das wäre ein Riesenschritt für das ganze Projekt, der vielleicht etwas zu früh käme, aber mit einer gewaltigen Kraftanstrengung könnte Werder es packen.

 

Die sportlichen Voraussetzungen für diese Überraschung sind Leidenschaft, Konstanz und der Glaube an das eigene Können. Sollte die Mannschaft von Spielführerin Chadia Freyhat das bis in den Mai hinein auf das Spielfeld übertragen können, ist die Überraschung drin. Knackpunkt wird das Spitzenspiel gegen die Cloppenburgerinnen am Sonntag, 01.03.2009, um 11 Uhr am Weser-Stadion. Aber egal wie das Spiel ausgeht. Danach warten noch einige Stolpersteine für beide Teams. Die anderen Topteams der Liga SuS Timmel, TSG Burg Gretesch, Bergedorf 85, VfL Oythe, die nicht alle eine zufriedenstellende Vorrunde spielten, werden sich noch nach vorn schieben wollen.

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