Griff bekam. Kurz nach Wiederanpfiff konnte sich Martens zwar noch ein weiteres Mal im Doppelpack auszeichnen, zuerst gegen Lückes Schuss von der rechten Strafraumseite (50.), dann mit tollem Reflex gegen Einnolf, die es aus dem Gewühl heraus probiert hatte (52.). Danach aber war Werder Chef im Ring und ließ keine Möglichkeit der Gastgeberinnen mehr zu. Dafür kamen die Gäste nach einer Stunde zum 0:2 – vermeintlich! Denn Schiedsrichterin Sandra Höllmann versagte Haars Treffer die Anerkennung. Die Stürmerin hatte nach einem Freistoß, den Schoone nicht festhalten konnte, am schnellsten reagiert und eingenetzt. Obwohl eine Timmeler Spielerin auf der Torlinie gestanden hatte, hatte das Schiedsrichter-Team aber auf Abseits von Hamann erkannt.
Werder war nun kurzfristig konsterniert und Timmel stemmte sich noch einmal gegen die Überlegenheit der Gäste, auch mit Härte. Doch Birte Brüggemann hatte hinterher allen Grund, sich über die "Jetzt-erst-recht-Mentalität" ihrer Elf zu freuen, denn Werder reagierte trotzig und eiskalt: Nach einem Freyhat-Pass in den Strafraum spekulierte Uyar keck auf ein Missverständnis zwischen Doreen Buß und der Keeperin, hatte Glück und konnte den Ball ins Netz spitzeln – die Entscheidung (74.).
"Schlammcatchen" und ein Lerneffekt
Danach ließ der Aufsteiger nichts mehr anbrennen und holte im sechsten Spiel den fünften Sieg. "Heute haben wir eher ein Schlammcatchen gesehen, das waren gerade noch reguläre Bedingungen", kommentierte Birte Brüggemann die Umstände der Partie. "Das 2:0 ist verdient, weil wir trotz der Bedingungen versucht haben, auch spielerisch zum Erfolg zu kommen. Dass wir daneben auch den Kampf angenommen haben, freut mich besonders." Hier zeige sich schon ein Lerneffekt aus dem Spiel gegen den FCR Duisburg, wo das Team gemerkt habe, dass es auch mit Defensivarbeit und Einsatz dagegen halten kann.
Die Fußballlehrerin bedauerte trotz des Sieges, dass das Wetter dem Sport an diesem Nachmittag einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte: "Zum einen hätte das Spiel durch puren Zufall auch ganz anders laufen können. Zum anderen hätten wir hier bei normalen Bedingungen sicher ein super Frauenfußballspiel gesehen. Timmel ist stark in der Abwehr, wir sind sehr gut in der Offensive – ich wäre gespannt gewesen, wie das ausgeht…"
Um den Cloppenburger Ausrutscher, der ihr und ihrem Team in der kommenden Woche die Tabellenführung in Aussicht stellt, wollte sie sich keine großen Gedanken machen: "Wir behalten unsere Ziele bei, wir wollen uns unter den ersten drei bis fünf Mannschaften etablieren. Damit sind wir bisher gut gefahren und können locker aufspielen." Am Mittwoch, 29.10.2008, geht es in Büppel mit dem Nachholer vom 5. Spieltag weiter.
von Enrico Bach
SuS Timmel:
Schoone – Mansholt (46. Sams), Buß (84. Janssen), Buss, Lücke, Einnolf, Campen, Wenke, Schulte, Nagra (60. Bunger), Dirks
Werder Bremen:
Martens – Mauckisch, L. Möhlmann, Holsten, Votava – Kersting, König (89. Aulich), Hamann (63. Hohagen), Freyhat – Haar (82. Beling), Uyar
Tore: 0:1 Uyar (34.), 0:2 Uyar (74.)
gelbe Karten: Buß, Campen, Wenke
Schiedsrichterin: Sandra Höllmann
Zuschauer: 50