Der verdiente Ehrentreffer der tapfer kämpfenden Werderanerinnen war die Geschichte der zweiten Halbzeit, auch wenn die Duisburgerinnen nach wie vor anrannten und enorm ballsicher ihren Kontrahentinnen allen Laufeinsatz abforderten. Die zur Halbzeit eingewechselte Rückkehrerin Kathrin Intemann im Tor bekam viele Gelegenheiten, sich auszuzeichnen und nutzte sie auch. Unter anderem parierte sie stark gegen Kiesels Distanzschuss (72.) und vor dem 1:10, als zu ihrem Pech Stephanie Goddard den Abstauber verwandeln konnte (75.). Viel mehr passierte nicht mehr.
Prominentes Lob für Werders Projekt
"Wir haben uns gefreut, hier zu spielen. Es war eine schöne Atmosphäre, die Fans hier haben das gut angenommen und wurden mit dem sehenswerten Tor auch belohnt", lobte FCR-Trainerin Martina Voss. Wie der 1.FCR-Vorsitzende Guido Lutz ("Wir sehen uns in vier, fünf Jahren in der Bundesliga wieder…!") hält auch sie viel von Werders Frauenfußball-Projekt: "Werder gibt ein gutes Beispiel ab, da hier auf Kontinuität und eine intelligente Nachwuchsarbeit gesetzt wird und nicht mal eben ein paar Geldscheine in die Hand genommen werden."
Da man in Bremen vor dem Spiel die krasse Außenseiterrolle angenommen hatte, war man des Spielverlaufs nicht grimmig. "Das war nationale und internationale Spitze, die sich heute hier präsentiert hat", sagte Chadia Freyhat, "da braucht man nicht böse sein." Trainerin Birte Brüggemann brachte die Gemütslage nach dem finalen DFB-Pokal-Erlebnis auf diese Formel: "Ich habe erwartet, dass es hoch, aber befürchtet, dass es höher wird." Es sei ein Spiel gewesen, das man positiv mitnehmen könne. "Gerade die 1 im Ergebnis finde ich ganz schön und dass wir selbstbewusst genug waren, ab und zu zu versuchen mitzuspielen."
Beim nächsten Regionalliga-Spiel am kommenden Sonntag, 26.10.2008, bei der TuS Simmel wird es wieder Werder sein, dass spielerisch den Taktstock zu schwingen hat.
von Enrico Bach
Werder Bremen: Martens (46. Intemann) – Schröder, L. Möhlmann, Holsten, Votava – Hohagen (61. Krämer), Kersting, König (78. Aulich), Hamann, Freyhat – Uyar; auf der Bank: Mauckisch, Haar, Päs, Beling
FCR Duisburg: Bellinghoven – Prießen, Hauer, Hegering, Schröder – Martini, Fuss, Laudehr (46. Kiesel), Grings (46. Goddard) – Hartmann, Bresonik (58. van Bonn); auf der Bank: Längert, Oster
Tore: 0:1 Hartmann (2.), 0:2 Laudehr (12.), 0:3 Fuss (15.), 0:4 Schröder (17.), 0:5 und 0:6 Hartmann (27. und 35.), 0:7 Bresonik (53.), 0:8 Kiesel (56.), 0:9 Fuss (58.), 1:9 König (63.), 1:10 Goddard (75.)
Gelbe Karten: keine
Schiedsrichterin: Kathrin Meingast (Hamburg)
Platz 12 am Weserstadion: 800 Zuschauer