Kersting-Interview: „Damals hat mich Werder überrascht“

Blick zurück: Vor dem Spiel gegen Büppel, wo sie vier Jahre aktiv war, spricht Laura Kersting über ihre ersten Jahre in der Regionalliga.
Frauen
Dienstag, 28.10.2008 / 14:35 Uhr

Am Mittwoch, 29.10.2008, um 19 Uhr kommt es zum Duell zwischen Büppel und Werder Bremen. Für Werders Neuzugang Laura Kersting ist es die Rückkehr zu ihrem alten Verein. Vor der Partie sprach WERDER.DE mit der 20-Jährigen über ihre ersten Fußballjahre in der Regionalliga, den Weg zu Werder und die ersten Eindrücke vom neuen Team.

 

Hallo Laura, am Mittwoch steht für Dich die Reise zu deiner ehemaligen Mannschaft nach Büppel an. Ist das etwas Besonderes?

Klar, ich war vier Jahre dort, bin den Weg mehrfach pro Woche hin und her gefahren und kenne die Anlage ganz gut.

 

Gibt es eine Spielerin, auf die du dich besonders freust?

Ich habe mich dort wohl gefühlt und mit allen ganz gut verstanden. Da will ich gar keinen hervorheben. Aber so genau kenne ich die Mannschaft auch nicht mehr, weil doch einige - so wie ich im Sommer - den Verein verlassen haben. Die Mannschaft in Büppel hat sich verändert.

 

Wie war die Trennung vom alten Klub, haben Sie sich dort für Dich gefreut, dass du in deiner Heimatstadt Bremen weiterspielen kannst?

Ich hatte den Klub schon ein halbes Jahr vorher informiert, dass ich im Sommer wechseln werde, da stand das mit Werder noch gar nicht fest. Die Reaktionen waren okay. Sehr gern lassen sie einen ja nicht gehen. Ein paar kleine Schwierigkeiten gibt es immer.

 

Wann wurde dann Werder ein Thema?

Ach es war in meinem Kopf immer ein Thema, seit ich gehört hatte, dass sie eine Mannschaft gründen. Ich habe das Geschehen in Bremen sehr intensiv verfolgt, kannte alle Ergebnisse und habe beim Aufstieg mitgefiebert. In diesem Jahr wurde mir klar, dass ich unbedingt zu Werder will. Dennoch stand für mich auch fest, dass ich meine Saison in Büppel gut abschließen möchte, es war eine schöne Zeit, die einen guten Abschluss verdient hatte. Aber man muss mich auch verstehen, ich bin im Alter von zwei Jahren aus Neubrandenburg nach Bremen gekommen und natürlich Werder-Fan. Jetzt in diesem Trikot zu spielen, ist schon schön.

 

Und die Fahrerei zum Training hat ein Ende.

Ja, das ist eine große Erleichterung. Ich war vier Jahre bei Büppel und hatte am Anfang noch nicht mal einen Führerschein. Das war schon anstrengend immer mit Bus und Bahn. Als wir zuletzt mit der Mannschaft im Kino den Dokumentarfilm „Einsteigerinnen“ gesehen haben, in dem diese Strapazen einiger Spielerinnen thematisiert wurden, da habe ich mich auch ein bisschen wiedererkannt. Jetzt ist für mich alles anders, ich wohne in der Bremer Neustadt, jetzt bin ich mal diejenige, die in ein paar Minuten auf dem Trainingsplatz steht. Das ist eine große Erleichterung.

 

Obwohl Werder Aufsteiger in die Regionalliga ist, kommt es nicht zum ersten Mal zum Duell Büppel gegen Werder. Kannst du dich noch an das Testspiel im Frühjahr erinnern.

Ja, sehr gut sogar. Ich stand ja mit auf dem Feld und bin mit untergegangen. Wir haben damals 0:4 gegen Bremen verloren. Ich weiß noch, dass ich damals sehr überrascht war, wie weit Werder mit dieser Mannschaft schon war. Sie haben nicht nur gut gespielt, sondern waren auch körperlich stark. Da war mir klar, dass sie schon damals gut in der Regionalliga mitgehalten hätten. Das war für mich eine weitere Bestätigung, dass ich es bei Werder versuchen muss.

 

Also gilt Werder auch am Mittwoch als Favorit?

Vielleicht, aber das Testspiel von damals darf man auch nicht überbewerten. Büppel trat sehr ersatzgeschwächt an. Sie werden es uns am Wochenende schwer machen. Durch den Sieg in der Vorwoche haben sie Selbstvertrauen getankt.

 

Ihr aber auch? Die Niederlage gegen Cloppenburg scheint ihr gut weggesteckt zu haben.

Ja, wir gewöhnen uns langsam an die Liga. So wie wir die Sache angehen ist es genau richtig, wir sehen uns nicht als die großen Aufstiegsfavoritinnen. Das Spiel gegen Büppel wollen wir aber trotzdem unbedingt gewinnen.

 

Ist es eine schwierige Rolle einerseits neu in der Mannschaft zu sein und andererseits mit zahlreichen Regionalligaeinsätzen zu den erfahrensten Frauen im Team zu gehören.

Ich komme damit gut klar. Ich hatte auch nie Probleme damit, dass ich mich erst für die zweite Mannschaft anbieten und dort Leistung bringen musste. Ich weiß auch, dass es nicht selbstverständlich ist, in der ersten Elf oder in der ersten Mannschaft zu spielen, die Tür ist nach oben und unten immer offen. Aber das wusste ich vor meinem Wechsel zu Werder. Wegen dieses Leistungsgedankens bin ich zu Werder gekommen. Auf der anderen Seite musste ich aber auch in Büppel um meine Einsätze kämpfen. Ich war letztes Jahr lange am Knie verletzt und musste erst wieder Anschluss finden.

 

Neben deiner Beförderung in Werders erste Mannschaft, hast du auch deine Ausbildung zur Physiotherapeutin beendet? In der vergangenen Woche gab es die Zeugnisse. Wie ist es gelaufen?

So wie unser Saisonstart, ich habe überall mit "gut" bestanden.

 

Glückwunsch.

Danke.

 

 

Das Gespräch führte Michael Rudolph

 

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