Nina Lührßen und der eine magische Moment

Für die gebürtige Bremerin geht ein Kindheitstraum in Erfüllung

Nina Lührßen im wohninvest WESERSTADION.
Nina Lührßen erzielte den zwischenzeitlichen Führungstreffer (Foto: WERDER.DE).
Frauen
Sonntag, 27.11.2022 / 10:00 Uhr

von Moritz Studer

Es war dieser eine Moment, in dem in Nina Lührßen der Gedanke reifte, direkt auf das Tor zu schießen. Die Augen von 20.417 Zuschauer:innen waren auf Lührßen gerichtet. Als das Kunstleder ihren linken Fuß verlässt, blickt sie dem Ball einen kurzen Moment hoffnungsvoll hinterher. Als die Kugel tatsächlich im Netz einschlug, erlebte die linke Außenbahnspielerin einen Höhepunkt ihrer bisherigen Karriere. Wenn Kindheitsträume wahr werden...

Nina Lührßen beim Torjubel.
Das ganze Team feiert den Treffer zusammen (Foto: WERDER.DE).

„Als ich mir den Ball hingelegt habe, habe ich gesehen, dass die Torhüterin sehr mittig steht“, erklärt eine strahlende Torschützin nach ihrem Treffer zum zwischenzeitlichen Führungstreffer gegen den SC Freiburg (1:2). Rafaela Borggräfe, die Freiburger Torhüterin, versuchte vergeblich den Ball von der Linie zu kratzen. Deswegen durfte Lührßen zum Jubeln in die Arme ihres Trainers Thomas Horsch fallen. Vor der Begegnung hatte sich die Mannschaft darauf verständigt, in jedem Fall einen Torerfolg gemeinsam zu zelebrieren.

Für Lührßen gleicht der Tag bis dahin einer kleinen Bilderbuchgeschichte. Erst am Montag feierte sie ihren Geburtstag, an diesem Tag vor 23 Jahren erblickte sie in der Hansestadt Bremen das Licht der Welt. Dass sie zum größten Spiel der bisherigen Geschichte der Frauenfußball-Vereinsgeschichte den Treffer erzielte, wird sie in ihrem Leben nicht mehr vergessen. „Seitdem ich klein bin, habe ich mir gewünscht in diesem Stadion zu spielen“, strahlt Lührßen. „Das waren heute viele Gänsehautmomente.“

Trotz Niederlage: Viel Zuversicht für die kommenden Spiele

Dass die Spielerinnen bei der 1:2-Niederlage am Ende ohne Punkte dastanden, war der große Wermutstropfen an einem Nachmittag, der hoffnungsvoll begonnen hatte. Auch wenn die Unterstützung in den weiteren Ligaspielen quantitativ kleiner ausfällt, blickt Lührßen mit viel Zuversicht in Richtung der nächsten Aufgaben. „Wir können das fußballerische und das gute Gefühl mitnehmen“, betont die 23-Jährige. „Bei unseren Spielen sind trotzdem unsere Fans da, die uns auch auf Platz 11 tragen.“ Und das Lührßen & Co an diesem 26. November den einen oder anderen Fan dazu gewonnen haben, ist der wertvolle Trostpreis.

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