"Alle Szenarien im Kopf"

Lisa-Marie Scholz über ihren Berufsalltag als OP-Schwester

Lisa-Marie Scholz ist als OP-Schwester im Moment mehr denn je gefordert (Foto: WERDER.DE).
Frauen
Sonntag, 05.04.2020 / 12:55 Uhr

Von Marcel Kuhnt

Auf dem Platz übernimmt Lisa-Marie Scholz als Kapitänin der Grün-Weißen Verantwortung. Und auch im Berufsalltag kommt ihr eine wichtige Rolle zu. Als OP-Schwester trägt die 31-Jährige ihren Teil dazu bei, dass die Corona-Pandemie bewältigt werden kann. „Natürlich ist das Corona-Virus ständiges Thema. Es ist total ungewiss, wie sich die Situation noch entwickeln wird. Wir bereiten uns aber konzentriert und gewissenhaft auf das vor, was noch kommen könnte“, sagt Werders Rekordspielerin gegenüber WERDER.DE.

China, Italien, Spanien – die Entwicklungen in all diesen Ländern beobachtet Lisa-Marie Scholz mit großen Respekt, denn durch ihren Beruf als OP-Schwester ist sie der Corona-Pandemie unmittelbar ausgesetzt. Eine Situation, die zum Nachdenken anregt. „Natürlich macht man sich selbst seine Gedanken. Man hat alle möglichen Szenarien im Kopf. Letztlich sind das aber nur Gedankenspiele, da niemand erahnen kann, was uns noch erwartet“, so Scholz.

Scholz: "das Fehlen der sozialen Kontakte ist hart"

Dass sich die Atmosphäre und der Arbeitsalltag komplett gewandelt hat, steht außer Frage. Eingriffe, die aufgeschoben werden können, werden verlegt, das Regelprogramm ist zum Erliegen gekommen. Dies sind alles Maßnahmen, um Kapazitäten für einen plötzlichen Anstieg von Infektionen frei zu halten. „Es wird darauf geachtet, dass die Beatmungsgeräte zur Verfügung stehen. Wir setzen regelmäßig Fortbildungen an, um auf dem aktuellsten Stand zu sein. Unter uns Pflegern gibt es natürlich auch ein Netzwerk, worüber wir uns austauschen“, so Werders Nummer 7, die ergänzt: „Jeder Ratschlag ist wichtig, damit bei einer Verschärfung der Situation gut reagiert werden kann.“

Neben den Einschränkungen im Alltag und der fehlenden Bewegungsfreiheit fehlt Lisa-Marie Scholz vor allem der Fußball. Zwar sind die getroffenen Maßnahmen „absolut notwendig und die richtige Vorgehensweise“, dennoch würde sie am liebsten mit ihren Mitspielerinnen wieder auf dem Platz stehen: „Die Veränderungen im Allgemeinen sind bereits ein Stressfaktor. Fußball ist für mich immer ein Ausgleich, der momentan leider wegfallen muss. Gerade das Fehlen der sozialen Kontakte ist hart. Es ist gefühlt ein vorgezogenes und plötzliches Karriereende.“

Bevor es zu einem Wiedersehen auf dem Trainingsplatz kommt und der Spielbetrieb wiederaufgenommen werden kann (zur Extrameldung), heißt es jedoch Heimtraining für die Grün-Weißen. Neben individuellen Lauf- und Krafteinheiten sind auch fußballspezifische Übungen auf dem Plan. Was an der ein oder anderen Stelle die Kreativität herausfordert. „Die Übungen mit dem Ball sind manchmal schwieriger umzusetzen, da nicht jeder einen geeigneten Platz dafür hat. Doch es ist total positiv, dass sich das Trainerteam Gedanken macht wie sie Abwechslung in die jetzige Situation bekommen. Gerade ist es wie eine dritte Vorbereitung“, sagt Scholz, die sich eins wünscht: „Wenn wir diese Phase alle gesund überstanden haben, wollen wir das, was wir begonnen haben, zu Ende bringen und auf den Platz unseren Wiederaufstieg gemeinsam feiern.“

 

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