Über das Kollektiv zum Ziel

Carmen Roth im Interview

Carmen Roth geht in ihre erste Saison beim SV Werder Bremen (Foto: hansepixx).
Frauen
Freitag, 01.09.2017 / 17:33 Uhr

Das Interview führte Martin Lange

Die erste Hürde in der neuen Saison haben die Werder-Frauen letzten Sonntag in Calden bereits genommen. War es für die meisten Spielerinnen ein ganz normales Pokalspiel, ist es für Carmen Roth das erste Pflichtspiel gewesen, das sie als Trainerin der Grün-Weißen betreute. Nun steht für Eta, Pauels und Co. der Start in der Allianz Frauen-Bundesliga auf dem Programm. Für Roth auch eine neue Erfahrung, zumindest als Trainerin.

Im Interview mit WERDER.DE blickt Werders Trainerin auf den bevorstehenden Start in der Allianz Frauen-Bundesliga und auf ihre ersten Wochen an der Weser:

WERDER.DE: Mit welchen Erwartungen gehst du in die Saison 2017/2018?

Carmen Roth: "Wir wollen mit allen Mitteln versuchen, in der ‚Allianz Frauen-Bundesliga‘ zu bleiben. Jeder rechnet damit, dass die Aufsteiger sowieso gleich wieder absteigen. Das müssen wir zu unserer Stärke machen und aus dieser Rolle heraus alles geben."

WERDER.DE: Ist der Druck, nicht gleich wieder abzusteigen, größer als in Werders erstem Bundesliga-Jahr?

Carmen Roth: "Ich spüre keinen großen Druck. Es wissen alle, mit welchen Mitteln wir versuchen, unser Ziel zu erreichen. Wir haben keinen Kader wie Potsdam, Wolfsburg oder Bayern, die auch mal fünf Verletzte ohne Qualitätsverlust ersetzen können. Natürlich ist es unser eigener Anspruch, den Klassenerhalt zu schaffen. Und ich bin davon überzeugt, dass uns das gelingen kann. Die Mannschaft ist stark genug und hat auch den nötigen Willen. In der Vorbereitung waren die Ergebnisse zwar nicht so, wie wir es uns gewünscht hatten. Aber insgesamt haben wir uns von Woche zu Woche gesteigert."

WERDER.DE: Es gab einige Verletzungen in der Vorbereitung. Welche Auswirkungen wird das auf den Saisonstart haben?

Carmen Roth: "Die Verletzungen waren sehr bitter für uns. Wir wussten zwar, dass Pia Wolter erst Mitte bis Ende September zurückkommen wird. Aber auf Lisa Scholz hatten wir zum Beispiel eher wieder gehofft. Dann kamen noch die Verletzungen von Giovanna Hoffmann, Cindy König und Stephanie Goddard dazu. Gerade weil wir in der Breite nicht so stark aufgestellt sind, war das sehr schmerzlich und in den vergangenen Wochen für meinen Einstieg bei Werder nicht ganz so leicht. Andererseits muss man immer das Positive sehen: Wir können darauf hoffen, dass wir die Verletzungen schon in der Vorbereitung hinter uns gebracht haben und während der Saison weitgehend davon verschont bleiben."

Natürlich ist es auch meine Aufgabe, langfristig zu planen und zu arbeiten.
Carmen Roth

WERDER.DE: Welche Stärken kann die Mannschaft in die Waagschale werfen?

Carmen Roth: "Wir haben durchaus Spielerinnen mit technischen Qualitäten und insgesamt einen guten Kader. Die Mannschaft ist eine Einheit. Das wird ganz wichtig sein, um in der Liga zu bleiben. Denn wir haben keine Spielerinnen, die ein Spiel ganz alleine entscheiden können, sondern müssen über das Kollektiv kommen. Die Mannschaft spielt seit zwei Jahren überwiegend in dieser Besetzung zusammen, darunter ein Jahr in der ersten Liga, und ist gereift. Das ist ein großer Vorteil."

WERDER.DE: Gleich zu Beginn geht es gegen Gegner, die nicht zur absoluten Spitze der Liga gehören und in denen die Mannschaft punkten sollte, um am Ende ihr Ziel zu erreichen. Stimmen Sie zu?

Carmen Roth: "Das ist sicher so. Als der Spielplan veröffentlicht wurde, haben wir unseren Saisonstart als eher positiv empfunden. Wenn ich mir jetzt unsere Verletztenliste aus der Vorbereitung anschaue, dann hat sich das ein bisschen relativiert. Aber ich freue mich trotzdem, dass wir zum Beispiel mit einem Heimspiel gegen den SC Sand starten können und nicht gleich in den ersten Spielen Wolfsburg oder Frankfurt haben. Ich bin davon überzeugt, dass wir sowohl gegen Sand, als auch danach in Jena und gegen Duisburg punkten können."

WERDER.DE: Denkst du in deiner Arbeit auch über die nun beginnende Saison hinaus?

Carmen Roth: "Natürlich ist es auch meine Aufgabe, langfristig zu planen und zu arbeiten. Wir wollen, dass unsere Mannschaften noch enger zusammenwachsen. Dass noch mehr Spielerinnen aus unserer U 17 den Sprung in die Bundesliga schaffen. Wir werden ein Konzept erstellen, wie wir uns in den kommenden Jahren in der Liga etablieren können. Denn unser Ziel ist es, nicht nur in diesem Jahr den Klassenerhalt zu schaffen, sondern dem Frauenfußball bei Werder noch mehr Stabilität zu verleihen."

 
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