"Die Hinrunde war durchweg positiv"

Steffen Rau im Jahresabschluss-Interview

Immer engagiert an der Seitenlinie: Trainer Steffen Rau (Foto: Gloth).
Frauen
Freitag, 23.12.2016 / 10:25 Uhr

Das Interview führte Marcel Kuhnt

Neun Siege, zwei Remis und eine große spielerische Qualität - die Hinrunde der Werder-Frauen hätte kaum besser verlaufen können. Coach Steffen Rau kann zufrieden auf die letzten sechs Monate zurückblicken. Dennoch ist es noch ein weiter Weg zum Ziel "direkter Wiederaufstieg". Das weiß auch der Trainer: „Wir müssen in der Rückrunde zunächst unsere Spiele gewinnen und von Match zu Match schauen."

Im WERDER.DE-Interview zum Jahresabschluss spricht Trainer Steffen Rau über die zurückliegende Hinrunde, die individuelle Entwicklung der Spielerinnen und die Pläne für das Jahr 2017:

WERDER.DE: Nach dem 2:2 in Wolfsburg sind es zwei Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze. Wie würdest du die Hinrunde einschätzen?

Steffen Rau: "Die Hinrunde ist für mich durchweg positiv verlaufen. Wenn uns jemand vor dem Saisonstart gesagt hätte, dass wir ungeschlagen ins neue Jahr gehen und in den meisten Spielen so souverän auftreten wie es die Mannschaft getan hat, hätte ich das sofort unterschrieben."

WERDER.DE: Was hat dich in der Hinrunde am meisten beeindruckt?

Steffen Rau: "Zum einen die spielerische Konstanz, die wir gezeigt haben. In den meisten Partien hatten wir sehr viel Ballbesitz und waren über weite Strecken der 90 Minuten dem Gegner spielerisch überlegen. Das ist sehr positiv. Zudem freut es mich, dass junge Spielerinnen wie Nina Lührßen oder Reena Wichmann einen großen Entwicklungssprung genommen und sich zu festen Größen in der Mannschaft entwickelt haben."

WERDER.DE: Neben den jungen Spielerinnen sind mit Marie-Louise Eta, Lisa-Marie Scholz oder Stephanie Goddard Akteurinnen im Kader, die über viel Erfahrung verfügen. Wie wichtig sind sie für die Mannschaft?

Steffen Rau: "Unsere jungen Offensivspielerinnen leben natürlich davon, dass sie in Szene gesetzt werden. Der Spielaufbau aus der Defensive ist in dem Fall sehr wichtig. Dabei spielen Akteurinnen wie Marie-Louise Eta oder Lisa-Marie Scholz eine sehr große Rolle. Doch es geht schon bei unseren Innenverteidigerinnen Michelle Ulbrich und Katharina Schichtel los, die sich in Sachen Spielaufbau weiterentwickelt haben. Von all diesen Dingen profitieren unsere jungen Talente und das Team. Außerdem ist es wichtig, dass gerade in schwierigen Phasen erfahrene Spielerinnen auf dem Platz stehen, die dann das Heft in die Hand nehmen." 

Der direkte Wiederaufstieg ist weiterhin das klare Ziel.
Steffen Rau

WERDER.DE: Wie zufrieden bist du mit der Defensivleistung der bisherigen Saison?

Steffen Rau: "Grundsätzlich haben wir eine starke Defensive. Allerdings müssen wir es differenzieren. In Spielen wie gegen Herford, wo wir 9:0 führen, zum Beispiel. Wenn wir aufgrund einer Unachtsamkeit ein Gegentor kassieren, ist das sicherlich nicht schön, aber nicht dramatisch. Ärgerlich sind Partien wie das Heimspiel gegen Hohen Neuendorf. Wir dominieren das Spiel, nutzen unsere Torchancen nicht und bekommen zwei völlig unnötige Gegentore, weil wir zu lässig agieren. An diesen Sachen müssen wir arbeiten, damit es nicht mehr passiert."

WERDER.DE: Ist es also eine Kopfsache?

Steffen Rau: "Natürlich ist es eine Kopfsache. Doch ich mache da keiner Spielerin einen Vorwurf. Für unser Team ist das auch nicht immer einfach. Jeder, der Fußball spielt, kennt diese Situation, wenn man überlegen ist und deutlich führt, dass man manchmal ein paar Prozent weniger gibt. Wir müssen allerdings so konzentriert bleiben, dass der Erfolg nicht gefährdet wird."

WERDER.DE: Der Erfolg ist in dem Fall der direkte Wiederaufstieg?

Steffen Rau: "Das ist weiterhin unser klares Ziel. Ich glaube, dass wir mit der Hinrunde den Grundstein dafür gelegt haben. Momentan sind wir auf dem Aufstiegsplatz und haben zwei Zähler Vorsprung auf Cloppenburg, die ebenfalls eine gute Mannschaft haben. Unsere Ausgangsposition ist also gut."

WERDER.DE: Ein Aufstieg als Meister der 2. Frauen-Bundesliga wäre jedoch auch nicht schlecht, oder?

Steffen Rau: "Wir müssen in der Rückrunde zunächst unsere Spiele gewinnen und von Match zu Match schauen. Dann werden wir sehen, was auf den übrigen Plätzen passiert. Für uns ist es aber wichtig, dass wir nicht stolpern und unser Ziel im Fokus behalten."

WERDER.DE: Für dich geht ein weiteres Jahr beim SV Werder zu Ende. Welche Bilanz ziehst du aus dem Jahr 2016?

Steffen Rau: "Es war ein sehr ereignisreiches Jahr mit zwei grundverschiedenen Halbjahren. Zunächst die Rückrunde in der Allianz Frauen-Bundesliga, wo wir um den Klassenerhalt gekämpft haben. Leider haben wir es nicht geschafft. Obwohl sich die Mannschaft in vielen Spielen bravourös gewehrt hat, mussten wir anerkennen, dass die Gegner stärker waren. Jetzt in der 2. Frauen-Bundesliga bestimmen wir in den meisten Fällen die Partien, was zunächst anders fürs Team war. Für mich persönlich war es ein gutes Jahr. Ich fühle mich bei Werder sehr wohl und hoffe auf ein erfolgreiches Jahr 2017."

 
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