WERDER.DE: Der Abstieg konnte leider nicht verhindert werden. Nach nur einem Jahr geht es wieder in Liga Zwei. Wie fällt Ihr Fazit nach der Premieren-Saison aus?
Birte Brüggemann: „Wir wussten im Vorfeld, dass dieses „Abenteuer“ schwer wird. Daher waren wir für diesen Fall vorbereitet. Aber natürlich ist die Enttäuschung da. Dennoch sollte das Positive herausgezogen werden. Für einige Spielerinnen war es die erste Saison bei den Frauen, andere sammelten erstmals überhaupt Erfahrungen in der 1. Liga. Und letztendlich lässt sich festhalten, dass viele Spielerinnen eine sehr gute Entwicklung genommen haben. Gabriella Tóth oder unsere Youngsters Stefanie-Antonia Sanders und Pia-Sophie Wolter haben beispielsweise einen enormen Entwicklungssprung gemacht. Aber auch unsere Defensive zeigte sich oftmals stabil. Katharina Schiechtl, Michelle Ulbrich und auch Lisa-Marie Scholz im Mittelfeld haben starke Zweikampfwerte. Dennoch muss man sagen, dass wir kurz vor Saisonende acht Punkte Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz haben. Deshalb müssen wir ehrlich sein und können nicht alles positiv sehen.“
WERDER.DE: Über die gesamte Saison hinweg hat Werder das Verletzungspech heimgesucht. Für Sie ein entscheidender Grund, warum es am Ende nicht gereicht hat?
Birte Brüggemann: „Es wäre zu einfach, alles daran festzumachen. Aber natürlich sind Verletzungen immer undankbar. Stephanie Goddard, Pia-Sophie Wolter und Jessica Golebiewski sind lange ausgefallen, zuletzt hat es wieder Pia und Stefanie-Antonia Sanders erwischt. Und Giovanna Hoffmann stand uns die gesamte Saison nicht zur Verfügung. Letztendlich wird man nicht abschätzen können, was gewesen wäre, wenn wir von den Ausfällen verschont geblieben wären. Die Chance auf den Klassenerhalt wäre aber mit Sicherheit größer gewesen.“
WERDER.DE: Werder hat in der Premieren-Saison trotz des Abstieges auch viel Lob und Anerkennung erhalten. Wird dadurch auch der Werder-Weg bestätigt?
Birte Brüggemann: „Ich wäre lieber in der Liga geblieben und hätte weniger Lob erhalten. (lacht) Aber natürlich sind wir auch ein wenig stolz. Wir haben gegen die Top-Teams starke Leistungen abgeliefert, Frankfurt ein Unentschieden abgerungen und mussten uns den Bayern im DFB-Pokal erst in der Verlängerung geschlagen geben. Das war sicherlich so nicht zu erwarten, zumal wir den Kader nur minimal im Vergleich zum Aufstiegsjahr verändert haben. Diese Erfahrungen nehmen wir jetzt mit. Das Team wird weiter wachsen und ich hoffe, dass wir unseren Weg fortsetzen und schon bald in die Liga zurückkehren werden.