Unverändert kamen beide Mannschaften aus der Kabine. Auch taktisch änderte sich wenig. Werder ließ weiterhin Frau und Ball laufen und Bochum versuchte mit überfallartigen Angriffen zum Erfolg zu kommen. Gute zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff sorgte dann Cindy König mit einem Sonntagsschuss für die 2:0-Führung (57.). Doch nach dem sich die Jubeltraube auflöste, bermerkten die Spielerinnen von Chadia Freyhat, dass die Linienrichterin die Fahne hob. Eine Werder-Spielerin soll Keeperin Anna Wegscheider in Abseitsposition die Sicht genommen haben. Der Unmut war bei den Fans zu spüren, doch es sollte noch schlimmer kommen. Kurz nach dieser Aktion kam der VfL zum Ausgleich. Lisa Josten spitzelte freistehend vor Jennifer Martens die Kugel in das grün-weiße Tor (60.). Das Spiel wurde auf den Kopf gestellt - aber Werder zeigte Nehmerqualitäten und gab die sofortige Antwort: Meggie Schröder fasste sich ein Herz und schoss aus gut 20 Metern auf den Kasten von Wegscheider - mit Erfolg (61.). Binnen weniger Sekunden haben die Grün-Weißen das Ruder des zu kippen drohende Spiel wieder herumgerissen und führten mit 2:1.
Werder legte daraufhin eine Schippe drauf, attackierte jetzt noch früher in der gegnerischen Hälfte - und das zahlte sich aus. Nach einem Ballgewinn gelangte der Ball zu Cindy König, die Manjou Wilde auf die Reise schickte. Vor Torfrau Wegscheider angekommen, umspielte sie diese und schob locker zum 3:1 ein (73.). Bochum musste daraufhin aufmachen, um die letzte Chance zu wahren, noch in das DFB-Pokal-Viertelfinale einzuziehen. Doch außer einem Distanzschuss von Laura Kill, der knapp am Gehäuse von Jennifer Martens vorbeirauschte (74.), brachte der Revier-Klub wenig in der Offensive auf die Beine. Die Grün-Weißen schaukelten die Partie dann nach Hause und hätten fast noch durch Cindy König auf 4:1 erhöht (86.), doch es blieb letztendlich beim hochverdienten 3:1-Sieg.
Jetzt gilt es für die Bremerinnen den Schwung aus dem Pokal mit in die Bundesliga zu nehmen und dort an die letzten überzeugenden Leistungen anzuknüpfen. Nächste Woche Sonntag, den 24.11.2013, geht es dann vor heimischer Kulisse im Topspiel gegen den Tabellenzweiten Herforder SV. Mit einem Sieg könnte man auf drei Punkte aufschließen. Das DFB-Pokal-Viertelfinale steigt am 14./15. Dezember. Wer der Gegner sein wird, wird noch gelost. Bei den Spielerinnen gibt es keinen wirklichen Wunschgegner. Nur eines hoffen alle, dass es wieder ein Heimspiel wird.
Manuel Cassens
SV Werder Bremen: Martens - Schiechtl (90. Hausberger), Scholz, Ulbrich, Moelter - Schacher, Schröder (88. Guzmann), Wilde, Golebiewski (66. Mirbach), König - Goddard
VfL Bochum: Wegscheider - Grendel, Bock, Kill, Laura Hoffmann, Angrick, Josten (82. Adams), Ganser - Grünheid, Hoppius, Özkanca (73. Gosch)
Tore: 1:0 Goddard (30.), 1:1 Josten (60.), 2:1 Schröder (61.), 3:1 Wilde (73.)
Gelbe Karten: Wilde (Werder) - Hoffmann (Bochum)
Schiedsrichterin: Mirka Delin (Bad Schwartau)
Stadion „Platz 12": 200 Zuschauer