"Wir haben Geschichte geschrieben" - Werder im Viertelfinale

Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung überzeugten die Grün-Weißen beim 3:1-Sieg über den VfL Bochum (Fotos: Gloth).
Frauen
Sonntag, 17.11.2013 / 16:42 Uhr

„Wir haben heute Geschichte geschrieben. Sind das erste Mal im Viertelfinale. Ich hatte nie das Gefühl, dass das hier heute schiefgehen könnte", gab Werder-Kaptänin Stephanie Goddard nach der Partie zur Kenntnis. Auch Bremens Coach Chadia Freyhat war stets optimistisch: „Wir haben über weite Strecken das Spiel beherrscht. Da habe ich nie gezweifelt, dass wir das heute nicht schaffen würden."

Erstmalig ist es Werders Fußballfrauen gelungen, in das DFB-Pokal-Viertelfinale einzuziehen. Am Sonntagnachmittag besiegte der SVW den VfL Bochum aus der zweiten Bundesliga Süd mit 3:1 (1:0). Die goldenen Torschützinnen der Grün-Weißen waren Stephanie Goddard, Meggie Schröder und Manjou Wilde.

Alles war angerichtet für ein Pokal-Fight im Stadion „Platz 12": Der Klub von der Weser zeigte sich im Vorfeld in Topform, kam mit der Empfehlung von zwei Siegen aus der zweiten Bundesliga, ebenso wie der Gegner aus dem Ruhrpott. Chadia Freyhat hatte keinen Zwang, die Anfangsformation zu ändern, und so ließ sie die gleiche Truppe auf das Feld wie in den vergangenen zwei Spielen gegen Viktoria Berlin und den SV Meppen.

Werder spielbestimmend

Von Beginn an war die Marschroute beider Teams zu erkennen. Werder dominierte das Spielgeschehen und der VfL Bochum beschränkte sich auf das Kontern. Die Grün-Weißen machten auf dem nassen Untergrund den Anfang: Katharina Schiechtl brachte die Kugel von der rechten Außenbahn auf den zweiten Pfosten, wo Manjou Wilde in Stellung lief, aber nicht kontrolliert zum Abschluss kam, so dass der Ball am Tor vorbei ging (2.). Im Gegenzug schickte dann Bochums Kapitänin Laura Kill ein erstes Warnsignal Richtung Werder-Torfrau Jennifer Martens, doch der Abschluss stellte Bremens Nummer eins nicht vor größere Probleme (3.). Daraufhin wurde es etwas ruhiger im Stadion „Platz 12", was die Werder-Fans aber nicht abschreckte, ihre Mannschaft mit Fangesängen weiter nach vorne zu peitschen.

Es dauerte bis zur 27. Minute, ehe es wieder etwas Nennenswertes zu berichten gab: Bochums herauskommende Keeperin Anna Wegscheider unterschätzte eine Flanke von der linken Seite und boxte den Ball genau vor die Füße von Jessica Golebiewski, die nach der Ballkontrolle sofort abzog. Der Torschrei der Zuschauer war schon zu hören, doch Carina Grendel schmiss sich auf der Linie in den Schuss und verhinderte die Bremer-Führung. Doch wenige Sekunden später war es dann so weit: Meggie Schröder wurde im gegnerischen Sechzehner elfmeterreif von den Beinen geholt. Stephanie Goddard schnappte sich das Leder und brachte den Klub von der Weser mit 1:0 in Führung (30.), die bis zur Pause anhielt.

Werders schnelle Antwort auf den Ausgleich

Unverändert kamen beide Mannschaften aus der Kabine. Auch taktisch änderte sich wenig. Werder ließ weiterhin Frau und Ball laufen und Bochum versuchte mit überfallartigen Angriffen zum Erfolg zu kommen. Gute zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff sorgte dann Cindy König mit einem Sonntagsschuss für die 2:0-Führung (57.). Doch nach dem sich die Jubeltraube auflöste, bermerkten die Spielerinnen von Chadia Freyhat, dass die Linienrichterin die Fahne hob. Eine Werder-Spielerin soll Keeperin Anna Wegscheider in Abseitsposition die Sicht genommen haben. Der Unmut war bei den Fans zu spüren, doch es sollte noch schlimmer kommen. Kurz nach dieser Aktion kam der VfL zum Ausgleich. Lisa Josten spitzelte freistehend vor Jennifer Martens die Kugel in das grün-weiße Tor (60.). Das Spiel wurde auf den Kopf gestellt - aber Werder zeigte Nehmerqualitäten und gab die sofortige Antwort: Meggie Schröder fasste sich ein Herz und schoss aus gut 20 Metern auf den Kasten von Wegscheider - mit Erfolg (61.). Binnen weniger Sekunden haben die Grün-Weißen das Ruder des zu kippen drohende Spiel wieder herumgerissen und führten mit 2:1.

Werder legte daraufhin eine Schippe drauf, attackierte jetzt noch früher in der gegnerischen Hälfte - und das zahlte sich aus. Nach einem Ballgewinn gelangte der Ball zu Cindy König, die Manjou Wilde auf die Reise schickte. Vor Torfrau Wegscheider angekommen, umspielte sie diese und schob locker zum 3:1 ein (73.). Bochum musste daraufhin aufmachen, um die letzte Chance zu wahren, noch in das DFB-Pokal-Viertelfinale einzuziehen. Doch außer einem Distanzschuss von Laura Kill, der knapp am Gehäuse von Jennifer Martens vorbeirauschte (74.), brachte der Revier-Klub wenig in der Offensive auf die Beine. Die Grün-Weißen schaukelten die Partie dann nach Hause und hätten fast noch durch Cindy König auf 4:1 erhöht (86.), doch es blieb letztendlich beim hochverdienten 3:1-Sieg.

Jetzt gilt es für die Bremerinnen den Schwung aus dem Pokal mit in die Bundesliga zu nehmen und dort an die letzten überzeugenden Leistungen anzuknüpfen. Nächste Woche Sonntag, den 24.11.2013, geht es dann vor heimischer Kulisse im Topspiel gegen den Tabellenzweiten Herforder SV. Mit einem Sieg könnte man auf drei Punkte aufschließen. Das DFB-Pokal-Viertelfinale steigt am 14./15. Dezember. Wer der Gegner sein wird, wird noch gelost. Bei den Spielerinnen gibt es keinen wirklichen Wunschgegner. Nur eines hoffen alle, dass es wieder ein Heimspiel wird.

Manuel Cassens

SV Werder Bremen: Martens - Schiechtl (90. Hausberger), Scholz, Ulbrich, Moelter - Schacher, Schröder (88. Guzmann), Wilde, Golebiewski (66. Mirbach), König - Goddard

VfL Bochum: Wegscheider - Grendel, Bock, Kill, Laura Hoffmann, Angrick, Josten (82. Adams), Ganser - Grünheid, Hoppius, Özkanca (73. Gosch)

Tore: 1:0 Goddard (30.), 1:1 Josten (60.), 2:1 Schröder (61.), 3:1 Wilde (73.)

Gelbe Karten: Wilde (Werder) - Hoffmann (Bochum)

Schiedsrichterin: Mirka Delin (Bad Schwartau)

Stadion „Platz 12": 200 Zuschauer

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