Bevor der Ball zum letzten Mal in der Saison 2013/2014 rollte, wurde es emotional. Gleich fünf Werder-Frauen wurden vor dem Anpfiff verabschiedet. Das größte Abschiedsgeschenk wollten die Spielerinnen sich dann aber selbst bereiten - und zwar auf dem Platz. Ein Sieg und der dritte Tabellenplatz wäre gesichert. Und obwohl die Frauen des FSV Gütersloh in der Anfangsviertelstunde feldüberlegen waren, erzielten die Grün-Weißen das erste Tor. Maren Wallenhorst schaltete am schnellsten, als Daniela Schacher mit ihrer Hereingabe eine völlig neue Spielsituation kreierte und schoss die Kugel mittig unter die Latte (17.).
Torschützenkönigin Cindy König legt nach
Nach der 1:0-Führung eroberte sich die Freyhat-Elf ein deutliches Chancenplus, ohne die Möglichkeiten jedoch zu nutzen. Gütersloh aber dennoch weiterhin gefährlich durchaus spielbestimmend. Bis zur 33. Minute: Pia-Sophie Wolter eroberte sich nahe der Mittellinie die Kugel und marschierte im Eiltempo in Richtung Tor, ehe sie unmittelbar im Strafraum die mitgelaufene Cindy König sah und querlegte. Die treffsicherste Schützin der Liga musste nur noch einschieben und markierte ihr 17. Tor. 2:0.
Nach dem Seitenwechsel bäumte sich Gütersloh noch einmal auf, aber Kedenburg, Ulbrich, Schiechtl und Co. verteidigten leidenschaftlich, nahmen damit ihren Gegnerinnen immer wieder den Wind aus den Segeln. Und mehr noch: in der 59. Minute konnten die Bremerinnen den Spielstand sogar noch aufstocken. Nachdem FSV-Schlussfrau Berwinkel den Ball nicht unter Kontrolle bekam, traf Wallenhorst zum 3:0. Damit schien die Partie bereits nach einer Stunde Spielzeit entschieden und der dritte Tabellenplatz erreicht.
Manjou Wilde nimmt dem FSV die Hoffnung
Die Partie blieb trotz geklärter Verhältnisse sehenswert. Manjou Wilde traf in der 62. Minute nur den linken Pfosten. Wenige Momente später fiel das vierte Tor - diesmal jedoch für die Elf von Trainer Ralf Lietz. Marie Pollmann zog aus knapp 35 Metern ab und überraschte damit Jennifer Martens. Der Ball schlug direkt unter der Latte ein (68.). Die neu aufkeimende Hoffnung aufgrund des Anschlusstreffers hielt nicht lange, denn Wilde machte es im zweiten Versuch besser und erzielte nach gutem König-Pass das 4:1 (70.). Wallenhorst (84.) und Ulbrich (85.) hätten schließlich noch das 5:1 erzielen müssen, beziehungsweise können, setzten den Ball allerdings nur ans Außennetz und an die Querlatte.
Dafür fiel noch das 4:2. Aus Kurzdistanz setzte Brigitta Schmücker nach, beeinflusste das Endergebnis damit aber nicht mehr (88.). In der letzten Minute der regulären Spielzeit verschoss Jennifer Martens zudem noch einen Elfmeter, doch auch diese Szene sollte keine weitreichenderen Konsequenzen nach sich ziehen. Dann war Schluss. Einen besseren Saisonabschluss hätten sich die Werder-Frauen nicht vorstellen können, befand auch Trainerin Chadia Freyhat: „Heute wollten wir den Sieg unbedingt. Platz Drei ist für uns alle ein Erfolg, denn nach einigen Jahren, in denen wir immer den fünften Platz belegt haben, konnten wir endlich mal den nächsten Schritt machen. Wie viele Punkte wir am Ende geholt haben, danach fragt später keiner mehr. Wichtig ist jetzt nur, dass dieser Schritt nach vorn in unseren Köpfen ist und uns in der kommenden Saison antreibt."
Von Cord Sauer
Werder Bremen: Martens - Ulbrich, Schiechtl, Schacher, Kedenburg - Pia-Sophie Wolter (78. Hausberger), Scholz, Meggie Schröder (56. Wilde) - Wallenhorst, Cindy König, Goddard
Gütersloh: Berwinkel-Kottmann - Dünker, Gröbner (63. Brandis), Lange, Hermes - Giard, Bödeker, Posdorfer (46. Manteas) - Schmücker, Aradini (75. Liedmeier), Pollmann
Tore: 1:0 Wallenhorst (17.), 2:0 König (33.), 3:0 Wallenhorst (59.), 3:1 Pollmann (68.), 4:1 Wilde (70.) 4:2 Schmücker (88.)
Gelbe Karten: Pollmann (78.), Bödeker (82.)
Schiedsrichterin: Corinna Feldmann (Wietmarschen)
Besondere Vorkommnisse: Martens verschießt FE (89.)
Zuschauer: 115