Bereits nach fünf Minuten gab es den ersten Aufreger der Partie. Cindy König lief auf die Herforder Schlussfrau Rudloff zu und war kurz davor, aus freistehender Position abzuschließen, ehe sie von einer mitgelaufenen Gegenspielerin gepackt und zu Boden gedrückt wurde. „Von da an hätte Herford in Unterzahl spielen müssen, das war eine klare Rote Karte", sagte eine verärgerte Chadia Freyhat später. Tatsächlich gab es für diese Rettungsaktion in höchster Not nicht einmal Gelb.
Ungeachtet dieser Fehlentscheidung spielten die Grün-Weißen beim Tabellenzweiten unbeeindruckt guten Offensivfußball und hatten nahezu eine halbe Stunde Oberwasser. Eine Phase, in denen der Führungstreffer für Werder durchaus hätte fallen können, doch die Bremerinnen scheiterten ein weiteres Mal an ihrer eigenen Chancenauswertung.
Herford trifft, Werder rennt hinterher
Diese Chancenauswertung wurde dann prompt bestraft, Kirsten Nesse traf in der 36. Minute nach einem Standard zur 1:0-Führung und sorgte dafür, dass die Werder-Frauen einem Rückstand hinterher laufen mussten. Nach dem Seitenwechsel sorgte Stephanie Goddard mit ihrem Tor schnell für den Ausgleich (49.) und machte deutlich, dass in diesem Spiel mehr zu holen war. Allerdings konnten Wallenhorst, Wilde und Co. in der Folgezeit nicht nachlegen, so dass es in besagter Schlussphase zum unglücklichen Gegentreffer von Desiree Lenz kam, die den Ball nach einem Eckball zum 2:1 für den Herforder SV über die Linie beförderte (87.).
„Wenn ich unser Team in die Verantwortung ziehe, muss ich sagen: wir waren nicht effektiv. Wenn man sieht, was hier möglich gewesen war - ein Unentschieden wäre gerechtfertigt gewesen", resümierte Trainerin Freyhat schließlich und wird dabei sicher noch die letzte prägende Situation des Spiels im Kopf gehabt haben, in der Cindy König im direkten Duell gegen Torhüterin Rudloff als Siegerin hervorging, links vorbeizog und den Ball dennoch nicht ins leere Tor brachte (90.) Eine Szene, sinnbildlich für eine ganze Saison. „Das ist brutal. In den entscheidenden Momenten überzeugen wir nicht", erklärte Freyhat. Zwei Auftritte bleiben den Werder-Frauen in dieser Saison noch, ihre Trainerin zu überzeugen. Nach einer spielfreien Woche heißt der nächste Gegner am 25.Mai 2014: FF USV Jena II.
Von Cord Sauer
Herfroder SV: Rudloff (68. Giuliani) - Hackmann (58. Burgheim), Göllner, Schaaf, Barwinsky - Lena Schulte, Lenz
Nesse, Wermelt, Habert (58. Knipp) - Ronzetti
Werder Bremen: Martens - Schiechtl, Ulbrich, Scholz, Schacher - Meggie Schröder, Kedenburg, Wilde - Wallenhorst (76. Hechtenberg), Cindy König, Goddard
Tore: 1:0 Nesse (36.), 1:1 Goddard (49.), 2:1 Lenz (87.)
Schiedsrichterin: Anna Katharina Scheib (Aarbergen)
Zuschauer: 210