Die Fußballfans in Gütersloh ahnen, dass der Weg bis zum Aufstieg nicht mehr weit ist. Dementsprechend zahlreich waren sie erschienen zum Spiel gegen Werder Bremen. Das Spiel begann bei bestem Frühlingswetter gut für Werder, das Team Trainer Dirk Hofmann war zunächst die spielbestimmende Mannschaft. In der 22. Minute folgte die Belohnung für den engagierten Auftakt in der Fremde: Maren Wallenhorst, die im Jahr 2009 von Gütersloh zu Werder gewechselt war, traf nach einer schönen Flanke von Katharina Hamann zum verdienten 1:0. Bereits zuvor hatte Nahrin Uyar die Chance auf die Führung: Ein Abschlag der FSV-Torhüterin landete direkt vor Uyars Füßen. Uyar fackelte nicht lange und schoss auf das leere Tor, allerdings knapp am Gehäuse vorbei (12.).
Werders Überlegenheit hielt die erste halbe Stunde, doch ein unglückliches Eigentor beendete das grün-weiß-geprägte Spiel: Nach einem Standard herrschte große Unordnung vorm Werder-Tor, ehe Uyar das Spiel mit einem „halben Eigentor" (Hofmann) wieder spannend machte (28.). Kurz vor der Pause folgte dann eine weitere Unaufmerksamkeit, diesmal in der Vorwärtsbewegung der Werder-Frauen. Gütersloh nutzte diesen Schnitzer und drehte das Spiel: Posdorfer markierte das 2:1 (38.), nachdem die FSV-Offensive um Magull und Jäger die Werder-Hintermannschaft schwindelig gespielt hatten. Kurz vor der Pause wäre sogar fast noch der dritte Treffer gefallen, doch Jäger setzte ihren Kopfball knapp neben das Tor (45.). Somit ging es mit einem mittlerweile nicht unverdienten Rückstand für Werder in die Pause.
In Halbzeit Zwei bemühte sich Werder, doch mit zunehmender Spielzeit gewannen die Gütersloh-Frauen mehr und mehr Spielanteile und drückten dem Spiel ihren eigenen Stempel auf. Somit ergaben sich für die Gastgeberinnen gute Möglichkeiten: Ein Schuss von Lina Magull ging knapp vorbei (49.) und Brigitta Schmücker traf nur den Pfosten (54.). Aus einer Flanke heraus, bei der Torfrau Jennifer Martens nicht gut aussah, resultierte in der 69. Minute die Nachschusschance für Güterslohs Hermes, die trocken abzog und das Spiel endgültig entschied - 3:1. In der Folgezeit hätte Gütersloh die Führung sogar noch ausbauen können. Einen Schuss von Kristina Gessat lenkte Jennifer Martens aber noch über die Latte (72.), aus kurzer Distanz scheiterte Schmücker ebenfalls an Martens (72.) und auch Annabel Jäger konnte die Bremer Torfrau nicht überwinden (90.). Werder gab nur noch einmal ein Lebenszeichen ab: Ein Fernschuss von Steffi Goddard klatschte an den Pfosten (85.).
Trainer Dirk Hofmann sah trotz der Niederlage ein „ordentliches Spiel" seiner Frauen und erklärte nach dem Schlusspfiff: „Gütersloh hat mit die stärkste Mannschaft der Liga und steht völlig zu Recht da oben. Magull und Jäger darf man einfach nicht aus den Augen lassen. Wir haben in der ersten Halbzeit sehr gut mitgespielt und liegen zur Pause trotzdem zurück. Nach dem 1:3 war dann alles gelaufen." Das nächste Spiel der Werder-Frauen findet am Ostermontag, den 9.4.2012 im heimischen Stadion „Platz 12" statt. Gegner ist dann der Magdeburger FFC.
Von Cord Sauer
FSV Gütersloh 2009: Berger - Bentkämper, Claassen, Posdorfer, Bröckl - Hermes (83. Lückel), A. Jäger, Barwinsky (78. Paul), Gessat - Magull, Schmücker (86. Aradini)
Werder Bremen: Martens - Moelter, Holsten, Buller (82. William) - Scholz, Notthoff, Goddard, König - Uyar (56. Golebiewski), Hamann (67. S. Schneider), Wallenhorst
Tore: 0:1 Wallenhorst (22.),1:1 Uyar (28. Eigentor), 2:1 Posdorfer (38.), 3:1 Hermes (68.)
Gelbe Karten: Hermes (Gütersloh) / Goddard (Werder)
Schiedsrichter: Tehlar (Essen)
Heidewaldstadion: 263 Zuschauer