Bittere Pille beim Herforder SV: Frauen verlieren spät

Oft und stark bedrängt von den Herforder Frauen: Werders Nahrin Uyar
Frauen
Donnerstag, 01.01.1970 / 01:00 Uhr

Die Pille, die Werders Fußballfrauen in Herford schlucken mussten, war bitter. Sie war deshalb so bitter, weil sie äußerst spät serviert wurde. Bis zur 89. Minute wollte kein Treffer fallen, doch in eben jener Schlussphase schaffte es die Herforderin Anna Laue, den Ball nach einer Hereingabe in den Sechszehnmeterraum über die Linie zu drücken. Die ambitionierte Elf von Werdertrainer Dirk Hofmann muss so die erste Saisonniederlage einstecken und tritt die Heimreise erstmals ohne Punkte an.

Es war eine wahre Spitzenbegegnung, die rund 330 Zuschauer am Sonntag im Herforder Ludwig-Jahn-Stadion zu sehen bekamen. Der Erstliga-Absteiger Herforder SV, vor der Partie Tabellenzweiter, empfing die Fußballerinnen von Werder Bremen, die sich nach tollem Saisonauftakt auf Platz drei in der Tabelle befanden. Die erste Halbzeit begann ähnlich, wie das Spiel in der Vorwoche gegen Lübars zu Ende gegangen war. Werder Bremen stand in der Defensive sicher, nach vorne jedoch wollte nicht viel gelingen. „Im ersten Durchgang haben wir wenig zugelassen und gut gestanden", lobte auch Dirk Hofmann seine Schützlinge.

Auch auf Seiten der Heimmannschaft misslang in der Offensive vieles. Der erste wirkliche Torschuss des Herforder SV konnte so erst in der 45. Spielminute verzeichnet werden, als Urbas aus guten 20 Metern abzog, die Bremer Schlussfrau Maria Doll den Ball allerdings gut entschärfte. Bei Werders Frauen hätte sich um ein Haar Sarah Schneider in die Torschützenliste eingetragen, doch ihre Hereingabe, die einer unberechenbaren Bogenlampe glich, lenkte die Torfrau des Herforder SV in letzter Sekunde über das Torgehäuse.

In Halbzeit Zwei erarbeitete sich der Herforder SV deutlich mehr Spielanteile und drängte auf das Führungstor. Zahlreiche Torchancen (49. Lenz, 58. Laue, 69. Horst, 78. Laue) konnten die Gastgeber jedoch nicht in Zählbares ummünzen. Werders Fußballfrauen gelang nur noch selten, für Entlastung zu sorgen. Lediglich Nahrin Uyar hatte mit einem starken Freistoß aus knappen 20 Metern die Möglichkeit, das Tor für die Auswärtsmannschaft zu erzielen. Pech für die Bremerinnen, dass die Herforder Schlussfrau Abt einen Glanztag erwischte und den sehenswerten Schuss von Uyar gerade so über die Latte lenkte, wenngleich das Schiedsrichtergespann im Anschluss Abstoß anstatt Ecke gab.

Das Spiel schien torlos auszugehen, die ersten Gäste hatten bereits ihre Sitze verlassen, ehe Anna Laue, die für ihr Team zuvor mehrere gute Gelegenheiten ausgelassen hatte, den Ball nach einer Flanke in den Strafraum in der 89. Minute zum 1:0 über die Torlinie drückte - spät aber nicht unverdient. Wenig später war Schluss, so dass Dirk Hofmann und sein Team erstmals ohne Punktgewinn die Heimreise antreten mussten. „Wir haben die eine oder andere Konterchance gehabt aber konnten sie nicht konsequent genug nutzen", bemängelte Hofmann im Anschluss die ausbleibende Kaltschnäuzigkeit seiner Frauen. „Besonders in der zweiten Halbzeit haben wir kaum für Entlastung gesorgt, zwangsläufig fällt dann irgendwann das 1:0 für Herford, wenn auch unglücklich", so Hofmann weiter. Unter dem Strich bleibt jedoch die Erkenntnis, dass sich Werders Fußballerinnen nicht verstecken müssen vor den Aufstiegsaspiranten in der zweiten Bundesliga. In zwei Wochen gibt es dann die Gelegenheit, diese bittere Niederlage vergessen zu machen, wenn im heimischen Stadion der FSV Gütersloh 2009 gastiert.

Von Cord Sauer

Herforder SV: Abt - Hansmeier, Schaaf, Dünker, Lenz - Drewitz, Schulte (31. Horst) - Voss (75. Wermelt), Laue (90.+2 Bujna), Urbas - Ronzetti

Werder Bremen: Doll - Moelter, Votava, Scholz, Möhlmann - S. Schneider, Notthoff, Goddard, Freyhat (25. William), Buller (71. König) - Uyar (64. K. Hamann)

Tore: 1:0 Laue (89.)

Gelbe Karten: Hansmeier, Voss (alle Herforder SV)

Schiedsrichter: Herrmann (Hamburg)
Ludwig-Jahn-Stadion: 330 Zuschauer

 

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