Halbzeit. Nach einer Phase des anfänglichen Abtastens wurden die Ostwestfälinnen immer spielbestimmender, während Werder lediglich die Rolle der zurückgezogenen Heimmannschaft blieb. Immerhin, es stand „nur" 0:1. Die zweite Halbzeit begann mit einem regelrechten Feuerwerk. In der 49. Minute war es die frisch eingewechselte Nahrin Uyar, die mit einer ihrer ersten Ballberührungen das wunderschöne Tor zum 1:1-Ausgleich markierte. Nicht nur Freude kam auf, auch Hoffnung keimte im Werderlager auf, die jedoch sage und schreibe zehn Sekunden hielt: Der nächste Konter der Gütersloh-Frauen saß: Erneut schlug Annabel Jäger für den FSV zu (50.), die den Spielstand aus spitzem Winkel auf 2:1 aufstockte.
Nach den furiosen Anfangsminuten der zweiten Hälfte konnten sich die rund 100 Zuschauer ein wenig beruhigen, wenngleich das Spiel auch besser wurde. Werders Nahrin Uyar belebte das Offensivspiel ihrer Mannschaft spürbar, vor dem Tor der Gäste ergaben sich viele neue Möglichkeiten, die jedoch allesamt nicht fruchtbar waren. Halbzeit Zwei endete dann, wie sie begonnen hatte. Mit Toren im Schnelldurchlauf. In der 82. Minute erhöhten die Frauen des FSV Gütersloh auf 3:1. Torschützin war - wer wohl? - Annabel Jäger. Nicht viel später, in der 85. Minute erhöhte Lina Magull auf 4:1. Ein Ergebnis, das trotz der Überlegenheit der Gäste zu hoch ausgefallen wäre. Das dachte sich wohl auch die Werder-Kapitänin Lisa-Marie Scholz. Nach einem Hammerfreistoß von Nahrin Uyar aus gut 30 Metern, der von der Unterkante der Latte auf die Torlinie sprang, nickte Scholz den Ball in der 89. zum 2:4 Endstand ein.
Nach diesem torreichen Schlussspurt und der unterm Strich dennoch verdienten Niederlage musste Werdertrainer Dirk Hofmann zunächst Aufbauarbeit bei seinen Schützlingen leisten, ehe er sich zum Spiel äußern konnte: „Gütersloh hat eine Klassemannschaft, die heute hier verdient gewonnen hat. Wir haben hinten nicht gut gestanden und sind zu spät in die Zweikämpfe gekommen", so der Werdercoach. Gelegenheit zur Wiedergutmachung gibt es für Werder am 16. Oktober. Dann geht es gegen den Magdeburger FFC, derzeit Tabellenneunter mit 4 Punkten. Und auch die Frauen des FSV Gütersloh sieht Werder bald wieder. In drei Wochen wartet der FSV zu Hause auf die Grün-Weißen, wenn es um den DFB-Pokalviertelfinaleinzug geht.
Von Cord Sauer
Werder Bremen: Martens - Moelter, Votava (60. Möhlmann), Scholz, William - S. Schneider, Notthoff (65. Freyhat), Goddard, Buller (46. Uyar) - König, Wallenhorst
FSV Gütersloh 2009: Berger - Claassen, Posdorfer (83. Widowski), Bröckl - Granz, Barwinsky, Jäger, Hermes, Schmücker - Magull (87. Paul), Philipp (70. Hackmann)
Tore: 0:1 Jäger (28.), 1:1 Uyar (49.), 1:2 Jäger (50.), 1:3 Jäger (82.), 1:4 Magull (85.), 2:4 Scholz (89.)
Gelbe Karten: Magull (Gütersloh)
Schiedsrichter: Imke Lohmeyer (Holtland)
Stadion „Platz 12": 100 Zuschauer