Adrian Maleikas Todestag jährt sich zum 30. Mal

Maleikas Todesfall veränderte die Fanszene in der Fußball-Bundesliga nachhaltig.
Fankurve
Dienstag, 16.10.2012 / 11:39 Uhr

„Fußball ist Kampf um den Ball, und nicht Kampf zwischen den Fans", „Wacht endlich auf! Ein Mord ist einer zuviel" - als Werder-Fan Adrian Maleika vor 30 Jahren an den Folgen eines Steinwurfs starb, war ...

„Fußball ist Kampf um den Ball, und nicht Kampf zwischen den Fans", „Wacht endlich auf! Ein Mord ist einer zuviel" - als Werder-Fan Adrian Maleika vor 30 Jahren an den Folgen eines Steinwurfs starb, war der Schock in der Fanszene im Fußballoberhaus riesengroß. Trauer und Protest machten sich auf Plakaten breit, denn erstmalig verlor ein Fan seit Einführung der Bundesliga sein Leben. Der junge Bremer wollte sich am 16. Oktober 1982 das DFB-Pokalspiel seines SV Werder Bremen beim Hamburger Sportverein anschauen, doch die Spielstätte am Rande des Volksparks erreichte Maleika nie. Auch 30 Jahre nach einem der dunkelsten Kapitel beider Vereine ist Adrian Maleika bei seinen Freunden und sehr vielen Menschen unvergessen.

An einem trostlosen Mittag mitten im Herbst fährt der 16-jährige Adrian Maleika mit dem Zug und Mitgliedern des Bremer Fanklubs „Die Treuen" nach Hamburg. Sein Bruder Roland gründete diesen Fanclub zwei Jahre zuvor. Die zweite DFB-Pokalrunde zwischen dem HSV und Werder Bremen steht an. Die Polizei eskortiert die Bremer Anhänger vom Hamburger Hauptbahnhof bis zur S-Bahn-Station Stellingen. Allerdings steigt ein Teil der Gruppe, darunter auch Maleika, erst eine Haltestelle später aus - in Eidelstedt, wo es keinen Polizeischutz mehr gibt. Im Volkspark treffen die Bremer Fans schließlich auf Mitglieder des HSV-Fanclubs „Die Löwen", der vor allem aus rechtsextremistischen Rockern besteht. Sie sind bewaffnet und sie greifen an diesem 16. Oktober 1982 an. Gaspistolen kommen ebenso wie Leuchtraketen zum Einsatz. Der 16 Jahre alte Glaserlehrling Adrian Maleika, als friedlicher junger Mann bekannt, ergreift die Flucht. Jedoch wird er von einem kantigen Ziegelstein getroffen, bricht zusammen und verliert das Bewusstsein. Sanitäter finden Maleika später leblos in einem Gebüsch. Einen Tag später stribt der junge Mann infolge eines Schädelbasisbruchs und Gehirnblutungen. Adrian Maleika ist der erste Fußballfan, der am Rande eines Spiels zu Tode kommt. Ein Ereignis, das die Bundesliga verändert hat.

So wird am kommenden Samstag, 20.10.2012, um 16.30 Uhr - und damit zwei Stunden vor Beginn der Bundesligapartie des SV Werder gegen Borussia Mönchengladbach - in der Osttribüne des Weser-Stadions eine Gedenktafel enthüllt. Zudem haben der NDR und Radio Bremen vor kurzem in einer eindrucksvollen Dokumentation dem damaligen Geschehen gedacht. Diesen Film zeigt das Fan-Projekt Bremen e. V. am kommenden Dienstag, 23.10.2012, ab 19 Uhr im OstKurvenSaal des Weser-Stadion.

Anschließend soll zusammen mit Manfred Knaust, Mitbegründer und Mitarbeiter des Fan-Projekt Bremen e. V., Uwe Jahn von Adrian Maleikas Fan-Club „Die Treuen" und den Filmemachern des NDR sowie von Radio Bremen eine offene Diskussion stattfinden. Ein würdiger Anlass, um sich noch einmal an Adrian Maleika zu erinnern, in die Zeit vor 30 Jahren einzutauchen und die Entwicklung seitdem zu beleuchten. Dem Andenken an Adrian Maleika soll in der Bremer Fanszene ein breites Fundament gegeben werden, damit kein weiteres dunkles Kapitel in den Fußballsport eingehen muss.

 

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