Feines Gespür der Fans - "Hilft uns, schiebt uns an"

Vor dem Spiel gegen Bayern München hatten hunderte Werder-Fans ihr Team an der Rampe zum Weser-Stadion empfangen und Spalier gestanden.
Fankurve
Donnerstag, 10.03.2011 / 13:38 Uhr

Vor einigen Wochen zum Beispiel begrüßten zahlreiche Fans den Mannschaftsbus vor dem Bayern-Spiel am Stadion mit Luftballons, um ihr Team nach der 0:3-Niederlage beim 1. FC Köln vor Wochenfrist zusätzlich zu motivieren. „Was die Fans heute auf die Beine gestellt haben, das war schon toll", lobte Thomas Schaaf damals. Und weil die Grün-Weißen das Spiel gegen den Rekordmeister trotz engagierter und guter Leistung mit 1:3 verloren, gab es für die Spieler während des Regenerationstrainings am Sonntagmorgen Aufmunterung. Denn während die Mannschaft auf dem Platz stand, klemmten einige Anhänger „Trostschokoloade" an die Autos der Spieler.

Besondere Situation erfordern besondere Maßnahmen. Und da sich Werder in dieser Spielzeit in einer solchen befindet, ergreifen die Anhänger der Grün-Weißen schon seit Wochen immer wieder außergewöhnliche Methoden, die eindrucksvoll zeigen, dass sich die Werder-Profis nicht nur in guten, sondern vor allem auch in schlechten Zeiten auf die eigenen Anhänger verlassen können. „Wir sind froh, dass wir diese Unterstützung bekommen und dass sich unsere Fans Gedanken machen. Klar ist, dass man seinen Unmut äußern kann, wenn es nicht so gut läuft, aber wir wissen auch, dass uns jede Unterstützung gut tut, uns hilft und uns weiter anschiebt", freut sich Cheftrainer Thomas Schaaf.

Doch auch zahlreiche Mut machende Spruchbanner, die am Trainingsplatz aufgehängt wurden oder ein von Radio Bremen aufgestelltes Fußball-Tor, in dem die Anhängerschaft die guten Wünsche auf kreative Art an die Mannschaft richten konnte, sorgten für weiteren Zuspruch für die Werder-Profis. Und nach der enttäuschenden 0:4-Niederlage beim Hamburger SV kam es erneut dazu, dass die Anhänger den Mannschaftsbus vor dem Stadion empfingen. Dieses Mal allerdings mit dem Ziel, diesen zu stoppen, um mit der Mannschaft über die Situation zu sprechen. „Unsere Fans sind einen guten Weg gegangen und es ist positiv, wenn man eine Rückmeldung bekommt. Da haben sie gesehen, dass wir auch an der Situation zu knabbern haben", sagte Schaaf rückblickend.

Gemeinsam an einem Strang ziehen 

"Diese Aktion hat uns allen die Zugehörigkeit zu Werder verdeutlicht. Wir waren alle sehr frustriert und haben klar gemacht, dass wir uns in den nächsten Spielen den Arsch aufreißen werden, weil uns niemand die Punkte schenken wird", erinnert sich Clemens Fritz an den friedlichen Austausch mit den Anhängern. Ein ausnahmslos vorbildliches Verhalten der Fans, wären da beim Heimspiel gegen Leverkusen nicht die Pfiffe gegen Aaron Hunt gewesen. Zwar peitschten die Zuschauer im Weser-Stadion die Mannschaft bis zum Schlusspfiff nach vorne und letztlich nach 0:2-Rückstand noch zum 2:2-Ausgleich, aber bei der Einwechslung des Mittelfeldspielers machten einige Fans ihrem Unmut mit lauten Pfiffen Luft. „Wenn ein Spieler eingewechselt werden soll und dann bereits mit Pfiffen begrüßt wird, hilft uns das nicht weiter", machte Schaaf deutlich, dass man gemeinsam an einem Strang ziehen muss.

Doch auch im Hinblick darauf geloben die Werder-Anhänger Besserung und so kommt es am Samstag beim Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach zu einer weiteren tollen Fan-Aktion. Unter dem Motto „Mit Herz und Hunt - 100% Werder" wollen die Werderaner den 24-Jährigen unterstützen. „Ich denke, dass muss man von zwei Seiten betrachten", sagt Thomas Schaaf. „Zum Einen ist da natürlich eine gewisse Unzufriedenheit mit seinen Leistungen, die aber auch bei Aaron vorhanden ist, weil er sich die Saison sicherlich anders vorgestellt hat. Auf der anderen Seite ist es schön, wenn diese Unterstützung kommt. Für ihn ist das wichtig. Er will sein Spiel natürlich verbessern, er setzt sich ein und macht sich stark für das Team. Gleichzeitig ist diese Aktion der Fans jetzt natürlich auch eine Verpflichtung für ihn, sich diesen Aspekten zu stellen", fügt der Cheftrainer an. „Unsere Fans haben ein feines Gespür dafür, was der Mannschaft in der jeweiligen Situation hilft", sagte Klaus Allofs vor einigen Wochen. Dieses Gespür haben die Fans in den letzten Wochen tatsächlich häufig bewiesen und so bleibt zu hoffen, dass bald wieder für andere Situationen besondere Maßnahmen ergriffen werden müssen.

 

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