Thomas Delventhal ist nicht nur beliebter Pastor in der so sehr lebendigen Kirchengemeinde Meinerdingen, sondern mehr, viel mehr: „Kümmerer“ vor dem Herrn, bester Bratwurst-Bräter der Region vielleicht, aber auch und mit viel Leidenschaft immer schon Werder-Bremen-Fan. Ausgestattet mit allem, was einen echten Fan ausmacht: Schal, Mütze, irgendwo sicher auch ein grün-weißes Hemd und mit besonders guten Fachkenntnissen.
Thomas Delventhal hat Gerd Horch, seinen unvergleichlichen Prediger vom Bismarckring, mitgenommen. Horch, mit grünem Kreuz und grüner Krawatte "dekoriert", erzählt immer wieder Dönekens aus der Zeit mit Werder, weiß viel über Gott und die Welt zu berichten. Und ist nachher etwas sauer, dass das Spiel so gelaufen ist. „Das war einfach zu schlecht heute, was die Bremer an diesem Tag geleistet haben.“ Fachleute sind sie alle, auch Uwe Gaudszuhn aus Dorfmark, der im Sommer 2015 seinen emotionalsten Fußball-Höhepunkt mit den Bremern erlebte, als er am letzten Spieltag in der Hansestadt das 1:0 in allerletzter Minute gegen Frankfurt miterleben konnte. Ein Ergebnis, das die Bremer vor dem Abstieg gerade noch rettete.
Die drei Prediger aus der Heide sind mit großem Einsatz beim Spiel vor 42.100 Zuschauern dabei, fiebern mit, kommentieren, klatschen Beifall, stehen auf, als alle aufstehen, sind zuletzt nach einem mäßigen Spiel der Bremer fast ein wenig "hanseatisch", als sie durch die Menschenmassen zum Parkplatz laufen. „Macht nichts, auch wenn ich am Morgen bei der Predigt in der Meinerdinger Kirche so viel Hoffnung verbreitet habe,“ sagt Gerd Horch, der mit seinen schon 73 Jahren immer noch gut unterwegs ist.