Von Doppeltorschütze Almeida und Debütant Oehrl

Hugo Almeida erzielte gegen den HSV seine Saisontore sechs und sieben und wurde nach seiner Auswechslung mit stehenden Ovationen gefeiert.
U23
Sonntag, 10.05.2009 / 21:51 Uhr

Hugo Almeida gehörte am Donnerstag noch zu den beiden tragisch-traurigen UEFA-Cup-Helden. Finale erreicht, aber gesperrt! Drei Tage später meldete er sich zurück: Diesmal war er der Hauptdarsteller, ohne jeden Beigeschmack. "Natürlich bin ich sehr glücklich über diese beiden Tore in einem Nord-Derby. Das war ein sehr gutes Spiel. Ich danke Gott dafür, dass er mir die Freude am Fußball so schnell wieder gegeben hat."

 

Nach der Freude am Fußball haben aber ganz offensichtlich auch alle anderen Teamkollegen gestrebt, denn trotz der Personalsorgen, entschied Werder mit einer mannschaftlich geschlossenen Leistung das vierte Nord-Derby in 19 Tagen für sich. Mit dabei: Zahlreiche Spieler, die bisher nicht so viel Spielpraxis bekamen. "Zuerst konnten wir zwar nicht so den Druck aufbauen, aber nach diesen kräftezehrenden Wochen, spielte uns dann die Führung in die Karten. Wir konnten dann abwarten und zuschlagen. Das hat diese junge Mannschaft aber sehr gut gemacht", so Kapitän Frank Baumann, der noch ergänzte: "Heute hat sich gezeigt, dass wir einen großen und einen guten Kader haben und dass wir alle gebrauchen können, um Erfolg zu haben. Jeder hat sich voll eingebracht. Wenn ich mir die Vierer-Abwehrkette anschaue, in der wir mit Harnik, Tosic und Prödl heute gleich drei Spieler hatten, die dort noch nicht so oft zusammengespielt haben, dann muss man den Hut ziehen. Sie haben sich sehr gut verkauft."

 

Das galt auch für U 23-Stürmer Torsten Oehrl, der in der zweiten Hälfte zu seinem Bundesliga-Debüt kam und mit einem Pfostenschuss auf sich aufmerksam machen konnte. Baumann über ihn: "Er zeigt schon während der gesamten Drittliga-Saison eine tolle Leistung und ist dort Werders Top-Torjäger. Er verfügt trotz seines Alters über Zweitliga-Erfahrung. Er hat großes Potenzial und kann den Sprung dauerhaft in die Bundesliga schaffen."

 

Oehrl freute sich über das Lob des Routiniers. Aus seiner Sicht war es natürlich ein gelungener Tag. "Ich war schon ein bisschen aufgeregt, gerade beim Rausgehen zum Warmmachen.

Aber wenn du dann auf dem Platz stehst, kann man das ausblenden." Von seinem Sprung in den Bundesliga-Kader hatte er Ende vergangener Woche erfahren. "Nach dem Burghausen-Spiel habe ich kurzfristig Bescheid bekommen." Abheben wird der Angreifer jetzt nicht: "Ich bin dankbar, dass ich von Thomas Schaaf und Werder diese Chance bekommen habe. Aber jetzt steht erst einmal der Klassenerhalt mit der U 23 ganz oben auf dem Zettel, dann kann ich immer noch meinen Zielen nachgehen, mich langfristig in der Bundesliga durchzusetzen." Geärgert hat sich Oehrl aber schon über seinen Pfostenschuss: "Der war etwas unglücklich, ich hätte gern mein erstes Bundesligator gemacht." Kurios: Stürmer Hugo Almeida, der für Oehrl den Platz verließ, kannte seinen Teamkollegen noch gar nicht. "Als ich zur Außenlinie trabte und abklatschte, habe ich ihn zum ersten Mal gesehen. Ich bin aber noch nach dem Spiel zu ihm gegangen und habe ihn zum ersten Spiel gratuliert", verriet der Portugiese.

 

Zufrieden war Cheftrainer Thomas Schaaf mit der gesamten Mannschaft: "Wir haben gesehen, dass wir viele wichtige Spieler in unseren Reihen haben. Wie die Mannschaft das Spiel heute angegangen ist, welche Wege sie gesucht haben, wie sie sich in Szene gesetzt haben, dazu muss ich ihr gratulieren." Geschäftsführer Klaus Allofs ergänzte: "Man konnte sehen, dass wir nicht nur ein Team mit großem Potenzial, sondern auch mit großem Herz haben."

 

Das hätte auch Hamburgs Martin Jol gern behauptet, doch seine Sicht auf das Spiel fiel anders aus. "Wir hätten mehr kämpfen müssen im ersten Durchgang. Das war keine Müdigkeit, das war Lethargie. Schwierig war, dass wir immer die Initiative ergreifen mussten, und wenn du auswärts so spielen musst, dann ist es nicht leicht. Wir sind zwei Mal ausgekontert worden, das haben die Bremer dann sehr abgeklärt gemacht." Motivationsprobleme sieht Martin Jol jetzt jedoch nicht für sein Team. "Die Bremer haben doch noch nichts erreicht, sie müssen erstmal ein Finale gewinnen. Wir haben dagegen immer noch die Möglichkeit, die Champions League zu erreichen."

 

von Michael Rudolph und Christoph Muxfeldt

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