Etwas mehr Glück hätte sich auch Kim-Michelle Schwenke gewünscht, die insgeheim auf den DM-Titel im Stabhochsprung der U18 (die Deutschen Meisterschaften, die in der vergangenen Woche abgebrochen werden mussten, wurden in Bremen nachgeholt) gehofft hatte und sich am Ende mit der Bronzemedaille zufrieden geben musste. „Klar, wenn man in der deutschen Bestenliste ganz oben steht, dann darf man schon mal daran denken, dass man auch gewinnen kann“, stellte die 17-Jährige selbstbewusst fest. „Ich weiß aber auch, dass man nicht bei jedem Wettkampf seine persönliche Bestleistung springen kann. Da muss schon alles zusammenpassen und das hat es heute nicht ganz. Dementsprechend bin ich mit dem dritten Platz sehr zufrieden.“
Ein durchaus entscheidender Faktor in den titelrelevanten Sprunghöhen war sicherlich, dass ihr Heimtrainer Leszek Kass im Urlaub weilte und der Bundestrainer Kim-Michelle Schwenke ab 3,60 Meter einen neuen Stab verordnete. Den war sie zuvor im Wettkampf noch nicht gesprungen. Es reichte für die Grün-Weiße zu 3,70 Meter, womit sie sich „zum Glück“, wie sie selbst hinter sagte, auf dem Siegerpodest als Dritte einreihte. Und eine weitere frohe Nachricht kam direkt vom Disziplin Bundestrainer: er nominierte die U18-EM-Teilnehmerin für den aktuelle C-Kader des Deutschen Leichtathletik Verbandes.
So war der kurze Ärger über das verpasste DM-Gold schnell wieder verflogen. Und eine tolle Geste hatten die Athletinnen des Stabhochsprungwettbewerbes auch noch parat. Philipp Mehrtens, Präsident des ausrichtenden Bremer Leichtathletik-Verbandes (BLV), organisierte für Leonie Lampe vom TSV Bayer 04 Leverkusen, aufgrund deren Unfalls die Deutschen Meisterschaften in der vergangenen Woche abgebrochen wurden, ein Foto aller acht Athletinnen, das der BLV mit besten Genesungswünschen an den Rhein senden wird.
Philipp Mehrtens ließ überdies durchblicken, dass Bremen auch für das kommende Jahr Interesse an der Ausrichtung dieser Deutschen Meisterschaft in der Hansestadt bekunden wird. „Denn wir wurden für unsere Organisation vom DLV allseits gelobt“, so der Verbandschef.
