Es waren die wohl verrücktesten Europameisterschaften, die Jana Müller-Schmidt je erlebt hatte. Zunächst stand im Vorfeld aufgrund längerer Rückenprobleme gar nicht fest ob die Werderanerin überhaupt in Italien antreten kann und dann sollte vor Ort von einer Anlage in einem „niedrigen Bierzelt“ gestoßen werden. „Die Anlage war eigentlich nur für Stöße bis maximal 13 Meter ausgelegt und zudem viel zu niedrig. Dementsprechend kam es wie es kommen musste und die Kugel einer Athletin aus einer anderen Altersklasse blieb in der Dachkonstruktion stecken“, so Müller-Schmidt.  

Nach langen Diskussionen und Interventionen der deutschen Delegation unter Leitung von Bremens Verbands-Vizepräsident Dr. Matthias Reick wurde der Kugelstoß-Wettbewerb der Altersklasse W50 schließlich direkt in die Leichtathletik-Halle „Palaindoor“ verlegt. Ein Umstand, der Jana Müller-Schmidt entgegenkam. Die Werderanerin stieß die Drei-Kilo-Kugel gleich im ersten Versuch auf die Siegesweite von 13,88m, an die die Zweitplatzierte, Dr. Ellen Wellen von der MTG Mannheim, mit 13,10m nicht mehr herankam.  

„Ich habe im Vorfeld sehr viel Therapien über mich ergehen lassen um rechtzeitig fit zu werden“, so Müller-Schmidt nach dem Wettkampf. „Dementsprechend bin ich total glücklich, dass ich nah an die 14-Meter-Marke heranstoßen und mich selbst mit meinem insgesamt 8. Senioren EM-Titel belohnen konnte.“