Rizzi dreht's zu Münsters Gunsten

U 23 verliert nach 2:0-Führung - Kruska Kapitän beim SVW-Debüt

Werder verliert das Heimspiel gegen Preußen Münster trotz Führung mit 2:4 (Foto: hansepixx).
U23
Samstag, 03.02.2018 / 15:56 Uhr

Von David Steinkuhl

Es sah alles so gut aus. 2:0 lag die U 23 des SV Werder im Heimspiel gegen Preußen Münster vorne, dann stach ein Gäste-Joker innerhalb von 34 Minuten viermal zu und die jungen Werderaner müssen mit dem 2:4 (1:0) die vierte Niederlage im vierten Rückrundenspiel einstecken. Niklas Schmidt (20.) und Ousman Manneh (54.) brachten den SVW zunächst verdient in Führung und ließen berechtigte Hoffnung auf einen Heimsieg zu. Der in der Pause eingewechselte Michele Rizzi setzte dem jedoch ein jähes Ende. Der Deutsch-Italiener traf vierfach (56., 61., 71., 90.) und bescherte den Gästen den dritten Sieg innerhalb von sieben Tagen. Münster springt damit ins gesicherte Mittelfeld der 3. Liga, Werder rutscht durch den Sieg des Chemnitzer FC auf Rang 19 ab.

Aufstellung und Formation: Aufgrund der vielfachen personellen Probleme muss Werder-Coach Oliver Zapel seine Startelf erneut umbauen. Dabei erhält Zapels Team Unterstützung von zwei Akteuren der Profi-Mannschaft, die gestern noch am Abschlusstraining vor dem Bundesligaspiel gegen Schalke 04 teilnahmen. Der erste ist Luca Caldirola, der gemeinsam mit Idrissa Touré und Dominic Volkmer die hintere Dreierkette bildet. In der Spitze kommt Johannes Eggestein neben Ousman Manneh zu seinem neunten Saisoneinsatz in der U 23. Sein Debüt im Trikot des SV Werder gibt Routinier Marc-Andre Kruska im zentralen Mittelfeld. Der 30-Jährige trägt nur drei Tage nach seiner Verpflichtung gleich die Kapitänsbinde. Damir Bektic, der wie Kruska erst seit Mittwoch an der Weser ist, sitzt vorerst auf der Bank. Bei den Preußen steht mit Toptorjäger Martin Kobylanski ein ehemaliger Grün-Weißer in der Anfangself.

Höhepunkte der 1. Halbzeit

4. Minute: Münster startet mit Zug. Erst steht Kobylanski nach einer Hoffmann-Flanke viel zu frei im Zentrum und testet Oelschlägel bereits nach wenigen Sekunden, dann versucht es Menig von der Strafraumkante und verfehlt die lange Ecke um Haaresbreite.

11. Minute: Hoffmann bricht bis zur Grundlinie durch und sieht den mitgelaufenen Grimaldi am Fünfer lauern. Der Preußen-Kapitän zieht aus kurzer Distanz ab, Oelschlägel lenkt die Kugel an den Pfosten und dann ins Toraus. Im Anschluss an den Gegenzug kann sich Werder erstmals in der Hälfte der Gäste festsetzen und holt zwei Eckstöße heraus, die aber noch nichts einbringen.

19. Minute: 25 Meter sind keine Distanz für Niklas Schmidt! Ansatzlos lässt der 19-Jährige einfach mal einen los und lässt die Torstange neben dem linken Pfosten krachen - beste SVW-Chance bis hierhin.

20. Minute: TOOOR für Werder, 1:0, Niklas Schmidt! Jetzt macht Schmidt es besser und erzielt nach etwas mehr als 300 Minuten endlich mal wieder ein Tor für die jungen Grün-Weißen. Nach einem feinen Spielzug über mehrere Stationen legt Barry von der Torauslinie klug zurück auf Manneh, der abzieht, von Scherder aber noch geblockt wird. Den Abpraller versenkt Schmidt dann technisch anspruchsvoll per Direktabnahme in der langen Ecke. Klasse Tor zur Bremer Führung!

26. Minute: Mittlerweile ist die Werder-Führung verdient. Nach der verschlafenen Anfangsphase macht Zapels Team jetzt das Spiel und dringt immer wieder gefährlich ins Münsteraner Offensivdrittel ein.

29. Minute: Fast das 2:0! Schmidt bringt einen Freistoß vom linken Flügel ins Zentrum. Münsters Wiebe verlängert die Hereingabe unfreiwillig mit dem Kopf und das Ding streicht ganz knapp über die Latte.

45. Minute: Pause auf ‚Platz 11‘. Sekunden vor dem Halbzeitpfiff hat Grimaldi nach einem langen Ball von Sandrino Braun noch eine gute Ausgleichschance, ansonsten passierte in der Schlussviertelstunde des ersten Durchgangs nicht allzu viel. Werder kontrollierte die Partie nach dem 1:0 und ließ kaum etwas zu. Vor allem der agile Barry setzte über seine rechte Seite immer wieder effektive Nadelstiche.

Höhepunkte der 2. Halbzeit

54. Minute: TOOOR für Werder, 2:0, Ousman Manneh! Münster war nach dem Seitenwechsel zunächst wieder besser aus der Kabine gekommen, dann unterläuft dem eingewechselten Rizzi aber ein kapitaler Fehler im Mittelfeld. Eggestein bedient Wagner, der im Sechzehner die Übersicht behält und den besser postierten Manneh sieht. Der Gambier muss das Spielgerät nur noch über die Linie schieben und erzielt so sein drittes Saisontor!

56. Minute: Tor für Münster, 2:1, Michele Rizzi. Grimaldi fällt nach kurzem Griff von Touré im Strafraum zu Boden, Schiedsrichter Brütting zeigt sofort auf den Punkt. Rizzi, vorher noch Verursacher des zweiten Bremer Tores, haut die Kugel unhaltbar für Oelschlägel in die rechte obere Ecke.

61. Minute: Tor für Münster, 2:2, Michele Rizzi. Münster stellt innerhalb von fünf Minuten zurück auf pari. Menig spielt einen Diagonalball auf Al Hazaimeh, der per Kopf in die Mitte ablegt. Dort nimmt Rizzi die Kugel mit der Brust herunter und schiebt Oelschlägel die Kugel durch die Beine.

63. Minute: Jetzt muss Werder aufpassen, dass die Partie nicht komplett kippt. Rühle steht mutterseelenallein am zweiten Pfosten und hat freie Bahn, Oelschlägel stürzt heraus und trifft mit seiner risikoreichen Grätsche aber sauber den Ball und klärt.

72. Minute: Tor für Münster, 2:3, Michele Rizzi. Da ist es passiert. Werder steht zu tief hinten drin und kriegt die Kugel nicht weg. Rizzi hält aus der zweiten Reihe drauf, drin…

74. Minute: Eggestein mit der Riesenchance auf den Ausgleich! Manneh mit dem Pass ins Zentrum auf den jungen Angreifer. Alleine vor Schulze Niehues schiebt Eggestein die Kugel am Preußen-Keeper vorbei, in letzter Sekunde grätscht Schweers das Ding von der Torlinie.

88. Minute: Zapel wirft personell alles nach vorne, die bedingungslose Schlussoffensive bleibt allerdings bislang aus. Münster hat immer noch oft den Ball und nimmt Zeit von der Uhr, Werder tut sich schwer, überhaupt mal aus der eigenen Hälfte zu kommen.

90. Minute: Tor für Münster, 2:4, Michele Rizzi. Werder zwei, Rizzi vier. Grimaldi weiß, welchem Teamkollegen er am heutigen Nachmittag den Ball geben muss. An der Strafraumgrenze gibt der eine Italiener auf den anderen weiter, einen trockenen Abschluss später ist der Deckel zu Gunsten von Preußen Münster drauf.

90. Minute: Schluss auf ‚Platz 11‘. Werder unterliegt Preußen Münster mit 2:4.

Stimmen zum Spiel

Oliver Zapel: „Ganz egal, ob hier ein Spieler oder vier die Tore machen. Wir dürfen so ein Spiel nicht verlieren, wenn wir 2:0 führen. Wir machen bis dahin ein fantastisches Spiel, doch dann begehen wir Fehler, die ich noch nicht gesehen habe und die wir einfach nicht machen dürfen. Direkt nach dem 2:0 bekommen wir ein völlig sinnfreies Gegentor, begehen ein unnötiges Foul im Strafraum und lassen uns im Anschluss die eigentlich verdienten drei Punkte noch wegnehmen. Das tut richtig weh. Da gelten dann auch die letzten Niederlagen trotz guter Leistungen nicht als Ausrede, daran hat es heute nicht gelegen. Es geht darum, dass wir mit einem Zwei-Tore-Vorsprung nicht einfach abschalten dürfen und das war heute unser Problem.“

Marc-André Kruska: „Zu Beginn war alles perfekt, wir haben all das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. 1:0, 2:0 - und auf einmal fehlte uns die Leichtigkeit, weiter nach vorne zu spielen. Nach dem Anschlusstor waren wir dann verunsichert, haben uns immer mehr unter Druck setzen lassen. Mir kam es vor, als wäre Münster plötzlich mit einem oder zwei Männern mehr auf dem Platz. Trotzdem dürfen wir nicht an uns zweifeln, wir haben ja gesehen, wie gut es in der ersten Stunde gelaufen ist.“

Die Statistik

Werder U 23: Oelschlägel - Touré (70. Pfitzner), Caldirola, Volkmer - Barry, Wagner, Kruska (81. Young), Schmidt (76. Jensen), Bünning - J. Eggestein, Manneh

Preußen Münster: Schulze Niehues - Menig, Schweers, Scherder, Al Hazaimeh - Braun, Wiebe - Hoffmann (82. Heinrich), Kobylanski (46. Rizzi), Rühle (77. Kittner) - Grimaldi

Tore: 1:0 Schmidt (20.), 2:0 Manneh (54.), 2:1 Rizzi (56./FE.), 2:2 Rizzi (61.), 2:3 Rizzi (72.), 2:4 Rizzi (90.)

Gelbe Karten: Wagner, Kruska, Touré - Rizzi

Schiedsrichter: Steffen Brütting

Stadion 'Platz 11': 510 Zuschauer

 
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