Die Grün-Weißen erwischten einen denkbar schlechten Start in die Begegnung. Nach nur zwei Minuten setzte Michael Holt den Ball aus 17 Metern an den rechten Innenpfosten und von dort ins Bremer Tor (2.). „Den Start haben wir völlig verpennt“, blickte Felix Schiller zurück. Und fast hätten die Gastgeber bereits frühzeitig nachgelegt. Fiete Sykora traf aber nur die Latte (8.) und der direkt geschossene Freistoß von Tim Jerat landete am rechten Pfosten (10.).

Holts Dreierpack sorgt für frühe Entscheidung

Werder hatte nach rund einer Viertelstunde die erste Szene. Die jedoch auch mit Unterstützung der Kieler. Torwart Frech schoss beim Herauslaufen Bremens Torsten Oehrl aus nächster Nähe an, der Ball ging jedoch am Tor vorbei (16.). Wiederum 15 Minuten später dann der erste Torschuss der Grün-Weißen. Onur Ayik zielte aus 17 Metern jedoch genau in die Arme des KSV-Torwarts (31.).

Die klareren Chancen lagen deutlich auf der Seite der „Störche“. Ende der ersten Hälfte tauchte Francky Sembolo frei vor Werder-Schlussmann Sebastian Mielitz auf, sein Heber ging jedoch über das Tor (38.). Wenig später dann aber doch der zweite Gegentreffer: Nach einem Fehler der Bremer brachte Robert Müller den Ball von der rechten Seite vor das Tor, Michael Holt stand am langen Pfosten völlig frei und schob zum 2:0 ein (41.).

Und kurz nach Wiederanpfiff ließ Michael Holt seinen dritten Streich folgen. Mit einem bogenförmigen Schuss aus 18 Metern setzte er den Ball unter die Latte (47.). „Michael Holt hatten wir jahrelang bei uns in der Sichtung. Er ist ein guter Fußballer. Aber wir waren der Meinung, dass es bei uns für ihn nicht nach ganz oben reicht. Heute hat es gereicht, um Werders U 23 zu erlegen“, fasste Thomas Wolter den Dreierpack von Holt noch mit ein wenig Humor auf.

Schiller: „Ohne Einstellung geht es nicht!“

Spätestens mit dem dritten Gegentreffer war die Partie endgültig entschieden. Werder bemühte sich sichtlich frustriert um Anschluss, fand jedoch nie in die Partie. Die Kieler taten mit der sicheren Führung im Rücken nicht mehr als nötig, kombinierten teilweise sogar gefällig und bauten die Führung noch aus. Nach einer Ecke traf Fiete Sykora aus acht Metern trocken zum 4:0-Endstand (76.). Bremen gehörten mit den Schüssen von Timo Perthel (80.) und Tobias Kempe (89.) zwar die beiden letzten Aktionen der Partie, am Spielstand änderte sich jedoch nichts mehr.

Die Enttäuschung über den Auftritt war den Grün-Weißen deutlich anzumerken. „Heute sind wir auf den Boden zurückgekommen und es war ein harter Aufprall. Ich weiß nicht, was wir uns hier heute gedacht haben. Nach dem ersten Saisonsieg dachten einige wohl, dass wir uns einfach so durch die Liga spielen. Bis zum nächsten Wochenende muss sich bei uns im Vergleich zu heute alles ändern, vor allem in puncto Einstellung, denn ohne die, geht gar nix“, versuchte auch Felix Schiller nichts schön zu reden.

Norman Ibenthal

Holstein Kiel: Frech - Lamprecht, Boy, R. Müller, Jürgensen - Vujcic, Jerat, Schulz (74. Siedschlag), Holt (84. Brückner) - Sykora, Sembolo (77. Heider)

Werder Bremen: Mielitz – Schiller, Schmidt (76. Gerdes), Maek, Andersen – Stallbaum, Feldhahn, Perthel, Ayik (76. Zengin) – Oehrl, Testroet (76. Kempe)

Tore: 1:0, 2:0, 3:0 Holt (2./41./47.), 4:0 Sykora (76.)

Gelbe Karten: Lamprecht (Kiel) – Schmidt, Oehrl (Bremen)

Schiedsrichter: Nowak (Bottrop)

Holstein Kiel: 4.022 Zuschauer