"Wir hätten es uns etwas ruhiger gewünscht"

Das Innenverteidiger-Duo in der Defensive nur zweimal Gefahr aufkommen und sorgte in der Offensive für die Entscheidung, als Per Mertesacker Naldos Siegtor vorbereitete.
Profis
Donnerstag, 24.09.2009 / 00:00 Uhr

Es geht auch zu Hause! Werder Bremen hat sein erstes DFB-Pokal-Heimspiel seit Oktober 2007 gegen den FC St. Pauli in einer überlegen geführten Partie mit 2:1 für sich entschieden. Vor allem mit der Leistung in den ersten 45 Minuten zeigten sich die Titelverteidiger sehr zufrieden. "Wir haben in der ersten Halbzeit unheimlich druckvoll agiert und uns auch in der Folge noch viele gute Möglichkeiten erspielt", sagte Clemens Fritz. Mittelfeldspieler Tim Borowski war der Meinung, dass sein Team "bis zum 1:1 die deutlich stärkere Mannschaft" war. "Es war insgesamt kein atypisches Spiel für eine DFB-Pokal-Partie gegen den FC St. Pauli. Wir hätten unsere Konter besser setzen müssen, dann wäre es nicht mehr spannend geworden."

 

Auch Cheftrainer Thomas Schaaf hätte auf die nach dem 1:1 noch einmal aufkommende Spannung gerne verzichtet: "Ich hätte es mir etwas ruhiger gewünscht. Wir waren über weite Strecken die stärkere Mannschaft, in der ersten Halbzeit haben wir so gut wie nichts zugelassen. Ab der 60. Minute konnte sich St. Pauli dann mehr am Spiel beteiligen, neben dem Gegentor und einer weiteren guten Chance haben wir aber auch da nicht allzu viel zugelassen. Es wäre wichtig gewesen, vorher schon das zweite, dritte oder vierte Tor zu machen, wir haben uns einige Chancen erspielt, haben sie aber nicht genutzt, sind nicht energisch genug nachgegangen."

 

"Wir haben uns wieder zusammengerauft"

 

Kapitän Torsten Frings machte dafür auch die Anstrengungen der letzten Wochen verantwortlich: "Je länger das Spiel gedauert hat, desto müder wurden wir. Wir haben es uns selbst zuzuschreiben, wir waren überlegen und hätten das Spiel vorher entscheiden müssen, haben uns nach dem 1:1 aber noch einmal zusammengerauft und verdient gewonnen". Thomas Schaaf machte die hohe Belastung seiner Spieler ebenfalls als einen Grund für die zwischenzeitlich etwas nachlassende Konzentration aus. "Man weiß, man hat am Wochenende gespielt und wird auch am nächsten Wochenende spielen, da kann es sein, dass man vielleicht im Unterbewusstsein auch mal einen Schritt weniger macht", so der Chefcoach, der auch darauf anspielte, dass sich sein Team aufgrund der überwiegend sicheren Defensivleistung einen Tick zu sicher fühlte. Torwart Tim Wiese schlug in dieselbe Kerbe: "Wir dachten, es geht so weiter wie in der ersten Halbzeit. Vor dem Ausgleich müssen wir eigentlich drei, vier Tore machen, so wurde es noch der erwartete Pokalfight."

 

Innenverteidiger Naldo räumte ein, dass die Mannschaft dem Gegner "nach der sehr guten ersten Hälfte in der zweiten Halbzeit noch mal zu viel Raum gegeben" hat, hob aber die positiven Aspekte des Zweitrundesiegs hervor. "Wir sind mit der richtigen Einstellung ins Spiel gegangen, wir wussten, dass es ein schweres Match werden würde. Wir haben heute ein sehr gutes Spiel gemacht und verdient die nächste Runde erreicht, da wir uns sehr viele Chancen herausgearbeitet. Dass man nicht immer alle ausnutzen kann, ist klar."

 

Dabei musste sich ausgerechnet Naldo keine Gedanken über seine Ausbeute machen. Der "Abwehr-Stürmer" erzielte nach einer Ecke fünf Minuten vor dem Ende einmal mehr das Siegtor, nachdem Innenverteidiger-Kollege per Kopf abgelegt hatte. "Ich freue mich, dass ich der Mannschaft damit helfen konnte. Vor allem bin ich aber Per dankbar, dass er so gut für mich aufgelegt hat, dass Siegtor geht zu 50 Prozent auf seine und zu 50 Prozent auf meine Kappe."

 

Hunt: "Wichtig für's Selbstvertrauen"

 

Für Naldo war es bereits der sechste Saisontreffer, eine Bilanz, die Offensiv-Allrounder Aaron Hunt noch nicht aufzuweisen hat. Doch gegen den FC St. Pauli machte der 23-Jährige mit dem 1:0-Führungstreffer einen ersten Schritt in diese Richtung. "Ich habe sicherlich in den letzten Spielen einige Chancen vergeben. Von daher war das Tor nicht nur wichtig für das Team, sondern auch für mich und mein Selbstvertrauen. Ich denke, dass ich immer besser in Form komme, je mehr ich seit einigen Wochen spiele", so Hunt, der am Mittwochabend hinter den Spitzen auflief und zu den gefährlichsten Bremern gehörte.

 

Ganz vorne hatte Cheftrainer Thomas Schaaf vor dem Anpfiff nicht nur bei den Zuschauern für etwas Verwunderung gesorgt, als er sich für das Sturmduo Marcelo Moreno Martins und Markus Rosenberg ("Wir müssen ihnen die Praxis geben, nicht alles erreicht man über das Training.") und gegen Claudio Pizarro und Marko Marin entschieden hatte. "Ich habe schon gegen Leverkusen 25 Minuten gespielt, von daher hatte ich gehofft, dass ich auch heute spiele. Dass Marcelo und ich in der Startelf standen, hat etwas überrascht. Das wichtigste ist jedoch, dass wir 2:1 gewonnen haben", sagte Markus Rosenberg. In seinem zweiten Saisoneinsatz hätte der Schwede nach schöner Einzelaktion sogar beinahe sein erstes Tor erzielt, scheiterte aber knapp am langen Pfosten. "Hätte ich das 2:0 gemacht, wäre das Spiel schon entschieden gewesen", ärgerte sich "Rosi" trotz des Achtelfinaleinzugs nach dem Abpfiff über die vertane Gelegenheit.

 

Von Christoph Muxfeldt

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