2:2 nach 0:2: Werder beweist Moral gegen Tottenham

Werders Torschütze Marko Marin ist einen Schritt eher als Tom Huddlestone am Ball.
Profis
Dienstag, 14.09.2010 / 22:38 Uhr

Wieder einmal hat Werder Bremen große Moral bewiesen, die am Ende dennoch nicht mit drei Punkten belohnt wurde. Zum Champions-Leage-Auftakt trennten sich die Grün-Weißen vor 30.344 Zuschauern im Weser-Stadion...

Wieder einmal hat Werder Bremen große Moral bewiesen, die am Ende dennoch nicht mit drei Punkten belohnt wurde. Zum Champions-Leage-Auftakt trennten sich die Grün-Weißen vor 30.344 Zuschauern im Weser-Stadion von Tottenham Hotspur mit 2:2 (1:2). Die Engländer waren durch ein Eigentor von Petri Pasanen (12.) sowie den Kopfballtreffer des englischen Nationalspielers Peter Crouch (18.) früh mit zwei Toren in Führung gegangen.

Hugo Almeidas Anschluss noch vor dem Pausenpfiff initiierte einen neuen Schub im Spiel der Gastgeber, die nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff durch Marko Marin den Ausgleich erzielen konnten. In tempo- und chancenreichen 90 Minuten blieb es letztendlich bei diesem Ergebnis.

 

Ein Doppelschlag der Spurs zu Spielbeginn

 

Eine Änderung nahm Cheftrainer Thomas Schaaf in seiner Startelf gegenüber dem Auswärtsspiel beim FC Bayern vor. Hugo Almeida rückte als zweite Spitze an die Seite von Marko Arnautovic, dafür musste Aaron Hunt einstweilen auf der Bank Platz nehmen. Werders erste Offensiv-Marke des Abends setzte Wesley, dessen Flachschuss aus 19 Metern gut einen Meter am linken Pfosten vorbeizischte (9.). Konstruktiv daran anzuknüpfen, gelang den Grün-Weißen allerdings nicht, da nur drei Minuten später der Ball bereits im eigenen Netz lag - zu allem Übel auch noch verursacht durch einen Bremer selbst. Petri Pasanen war in Folge der Eingabe von Gareth Bale zwar einen Schritt vor Gegenspieler Peter Crouch an die Kugel gekommen, überwand dabei jedoch ungewollt Schlussmann Tim Wiese. Die Spurs ließen nicht nach und legten ihren zweiten Treffer sogar unmittelbar oben drauf. Jenas hatte eine zuvorderst von Almeida im eigenen Strafraum geklärte Situation per traumwandlerischen Volley-Flugball auf die linke Bahn direkt wieder angezettelt, van der Vaart flankte aus dem Halbfeld, Crouch hievte seine 2,01 Meter in die Höhe und köpfte unhaltbar zum 2:0 ins linke Eck (18.).

Der Stich saß tief, die Grün-Weißen versuchten mühsam, endlich ins Spiel zu finden, während die Gäste von der Insel im Bewusstsein der eigenen Stärke das Geschehen kontrollierten. Hätte Schiedsrichter Bussaca das Handspiel von Ledley King bei Marins Versuch aus der zweiten Reihe geahndet und auf Elfmeter entschieden, wäre ein früheres Herankommen möglich gewesen (27.). So aber musste Tim Wiese mit zwei grandiosen Reflexen jeweils gegen den überaus auffälligen Gareth Ball sogar das 0:3 verhindern (31./36.). Der augenblickliche Hoffnungsschimmer war zum äußerst wichtigen Zeitpunkt - zwei Minuten vor dem Gang in die Kabine - Hugo Almeida zu verdanken, der Wesleys ungestörte Flanke mit der Stirn hinter die Linie nickte.

 

Der Anschluss brachte Mut, Glaube, Selbstvertrauen - und den Ausgleich

 

Das brachte Mut, das brachte Glaube, das brachte Selbstvertrauen. Kaum aus der Kabine zurück drehte Thomas Schaafs Mannschaft endgültig auf. Für Hunts scharfes Ausrufezeichen aus 16 Metern, das Carlo Cudicini soeben noch mit den Fingerspitzen über die Latte lenken konnte, bedurfte es keine 60 Sekunden. Marko Marins erlösender Ausgleich fiel unmittelbar darauf. Ein kurzer Anlauf bis zur Strafraumgrenze, ein kurzer Haken, ein ansatzloser Abschluss ins kurze Eck und die Partie nahm wieder vollends nicht vorhersehbare Bahnen (47.) ein.

Werder bestimmte, gewann die Zweikämpfe, ließ in der Defensive nichts zu und erarbeite sich gute Möglichkeiten. Hugo Almeida verzog in voller Fahrt knapp aus sieben Metern (55.), Marins nächster Schuss auf die kurze Ecke schliff nur am Außennetz entlang (67.). Aaron Hunt drang sechs Minuten darauf in den Gäste -Strafraum ein, geriet jedoch in aussichtsreicher Position in Rücklage und bekam keine Kontrolle in seinen Abschluss. Gut 35 Minuten vergingen im zweiten Durchgang, ehe Totenham erstmals wieder ein offensives Lebenszeichen abgab. Umso brenzliger ereignete sich die Situation, da Bales scharfe Eingabe von der linken Seite im Fünfmeterraum an Freund und Feind vorbeistrich. Als nicht minder heikel entpuppte sich die letzte große Möglichkeit der Spurs an diesem Abend. Palacios steckte zu Crouch durch, der hob die Kugel aus spitzem Winkel erst an Tim Wiese- und glücklicherweise auch am Tor vorbei (87.). Aaron Hunts abschließenden Schuss im Gegenzug klärte Cudicini mit den Fäusten.

 

aus dem Weser-Stadion berichtet Maximilian Hendel

 

 

 

Werder Bremen: Wiese - Fritz, Prödl, Pasanen, Silvestre - Frings, Bargfrede (37. Hunt), Wesley (67 Borowski), Marin - Arnautovic, Almeida (79. Wagner)

 

Tottenham Hotpsur: Cudicini - Corluka, Kaboul, King, Assou-Ekotto - Huddlestone - Lennon (75. Palacios), Jenas, Bale - van der Vaart (49. Keane) - Crouch

 

Tore: 0:1 Pasanen (Eigentor, 12.), 0:2 Crouch (18.), 1:2 Almeida (43.), 2:2 Marin (47.)

 

Gelbe Karten: Borowski (90.) - Huddlestone (52.), Jenas (66.)

 

Schiedsrichter: Massimo Busacca (Schweiz)

 

Weser-Stadion: 30.344 Zuschauer

 

Ihr Browser ist veraltet.
Er wird nicht mehr aktualisiert.
Bitte laden Sie einen dieser aktuellen und kostenlosen Browser herunter.
Chrome Mozilla Firefox Microsoft Edge
Chrome Firefox Edge
Google Chrome
Mozilla Firefox
MS Edge
Warum benötige ich einen aktuellen Browser?
Sicherheit
Neuere Browser schützen besser vor Viren, Betrug, Datendiebstahl und anderen Bedrohungen Ihrer Privatsphäre und Sicherheit. Aktuelle Browser schließen Sicherheitslücken, durch die Angreifer in Ihren Computer gelangen können.
Neue Technologien
Die auf modernen Webseiten eingesetzten Techniken werden durch aktuelle Browser besser unterstützt. So erhöht sich die Funktionalität, und die Darstellung wird verbessert. Mit neuen Funktionen und Erweiterungen werden Sie schneller und einfacher im Internet surfen können.